In bewährter Tradition seit 2007 luden der BDIA-Landesverband Bayern, Steelcase sowie die Förderer CarpetConcept und Artemide ein nach Rosenheim zur jährlichen bayerischen Vernissage der Ausstellung zur Jubiläumsausgabe “30 Jahre BDIA-Handbuch”!

Am 17. Juli 2015 begrüßten BDIA-Vizepräsidentin Claudia Schütz mit Stephan Derr, VP Sales & Channel Dev. DACH und Vorstandsmitglied der Steelcase Werndl AG, Ehrenpräsident Rainer Hilf als auch Vertreter aus dem Vorstand des Landesverbandes Bayern und Wolfgang Mayer früherer Bundesschatzmeister und Vorstand der Landesverbandes Baden-Württemberg sowie weitere ca. 150 Gäste mittlerweile schon fast traditionell eine erfreulich bunte Mischung aus BDIA-Mitgliedern, Mitarbeitern der Bayerischen Architektenkammer, Ämtern und Behörden, der Hochschulen und Vertretern des BDIA-Förderkreises, den Medien sowie aus Wirtschaft und Industrie.
 Es folgte ein Impulsvortrag von Markus Wille, Strategic Steelcase – Workplace Consultant in einem anregenden Dialog mit Maik Schönfeldt, Coalesse Market Manager DACH mit dem Thema „Power of Place – Kraft des Raumes“! Ausgehend von einer sich verändernden Arbeitswelt mit direkten Auswirkungen auf den Menschen, die durchaus Anlass zu einem positiven Blick in die Zukunft zulassen.

“Alles Schall und Raum” – Dijane Slavic erläuterte die Komplexität der Problemstellung Akustik in Räumen, eine Aufgabe, die nicht nur mit dem Verlegen von Teppichboden gelöst werden kann: CarpetConcept bietet dazu mehr, gewissermaßen 3D!

 Frank Busch widmete sich unter der Headline “Modernes und zukunftsweisendes Licht” der Frage, was modern und zukunftsweisend ist? Anhand des Vergleichs einer vierzig Jahre alten “Tizio”, eine so lange Lebensdauer ist generell schon nachhaltig, mit der neuen Leuchtenserie “IN-EI” von Issey Miyake.
Konzeption und Technologie der neuartigen Leuchten für Artemide gehen dabei auf das 2010 vom Miyake Design Studio Reality Lab. entwickelte Projekt zurück. Dieses bezeichnet eines auf 3D-Geometrie basierenden Mathematikprogramms zur Herstellung von Kleidungsstücken, die aus einem Stück Stoff bestehen und die sowohl flach gefaltet als auch dreidimensionale Formen annehmen können.

Das Gewebe besteht aus recyceltem Material, welches das Licht auf sehr interessante Weise streut aus einer Faser, die durch die Verarbeitung von PET-Flaschen gewonnen wird.Die Flaschen werden dafür mittels einer innovativen Technik verarbeitet, die den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen im Vergleich zur Produktion neuer Materialien um bis zu 40 % reduziert. Artemide belebt diese nachhaltigen Artefakte anschließend mit neuester LED-Technologie.Die Leuchtenkollektion IN-EI ISSEY MIYAKE umfasst Steh-, Tisch- und Pendelleuchten, die im “Mini-Salone” von Steelcase präsentiert wurden zur persönlichen Begutachtung durch die Gäste!

Anschließend an die notwendige Erfrischungspause stellte Claudia Schütz das neu erschienene Handbuch 2015/16 als Jubiläumsausgabe “30 Jahre BDIA-Handbuch” vor, in edlem Metallic-Look und mit Bronceschnitt, damit diese besondere Ausgabe auch von der Schmalseite ins Auge sticht! Detailliert auf den Inhalt eingehend: ergänzt wurden die Kontaktdaten der Bundes- und Länderarchitektenkammer sowie eine Gutachter- und Sachverständigenliste, verbunden mit dem Aufruf an die Mitglieder, sich auch auf diesem Gebiet zu profilieren: wer entsprechende Sachkompetenz nachweisen kann, wird sowohl im Handbuch als auch auf der Homepage des BDIA entsprechend geführt und kommuniziert. 
Ebenfalls neu ist die Doppelseite mit der Veröffentlichung der Preisträger des Hochschulwettbewerbs “BDIAusgezeichnet!” An dieser Stelle war es eine besondere Freude, die Preisträgerin der Hochschule Rosenheim mit begleitenden Kommilitonen zu begrüßen: Magdalena Bauernfeind wurde am 10.07.15 von der Jury des BDIA ausgewählt mit der Bachelorarbeit “Hotelkonzept Scheunenschlafen am Starnberger See”, was einen Sonderapplaus wert war! Dieser Wettbewerb soll nicht nur als Bewertung sondern im Sinne einer wertschätzenden Beurteilung der mit viel Mühe erarbeiteten Projekte verstanden werden. Es ist ein vorrangiges Ziel des Präsidiums, den Nachwuchs damit intensiv zu fördern und den Kontakt zu den Hochschulen und Akademien zu stärken, betonte Claudia Schütz.
 Sehr erfreulich war wiederum die prozentual sehr gute Beteiligung bayerischer Kolleginnen und Kollegen: von 22 Projekten stammen sieben aus Bayern und fünf wurden nun von den Verfassern selbst vorgestellt:

Den Anfang machten die “Kleinen”, eher auf die Körpergröße der Nutzer bezogen, als auf die Planungsaufgabe: “Kindertraum” – der Neubau einer Kindergrippe in Altötting, vorgestellt von Veronika Kammerer, Studio lot und regelmäßig im Handbuch vertreten und mit diesem Projekt auch beim Tag der Innenarchitektur der BYAK im Oktober 2014, den “Architektouren” Ende Juni sowie beim Wettbewerb “Geplant + Ausgeführt” für unseren Berufsstand präsent.

Dass temporäre Innenarchitektur jenseits von Messebau durchaus luxuriös und praktikabel zugleich sein kann bewies Dorothee Maier vom Büro “Meierei” mit dem Showroom “Friends”, einer Loft für Immobilienberatung in München. 
Eva Durant, Büro “tools off.architecture”, die im vergangenen Jahr das Titelprojekt präsentierte, eine Kantine für Mitarbeiter der Möbelmanufaktur Ress, zeigte den Umbau einer in die Jahre gekommenen Villa. Mit viel Sorgfalt und entgegen wirtschaftlichen Überlegungen wurde der Verliebtheit des neuen Besitzers in das eher desolate Gebäude Rechnung getragen und daraus wieder ein echtes Schmuckstück.

“Einfamilienhaus am Bach” – Einen Neubau in Holzbauweise für eine vierköpfige Familie stellte Bernhard Rückert aus seinem Büro “expeditio”, Dachau vor.

Es führte damit den beweis, dass es möglich ist, selbst unter schwierigen Bedingungen was Grundstücksgröße und -zuschnitt sowie die Bodenbedingungen und die sehr dörfliche Umgebung betrifft, sozusagen ein “Flagship auf die grüne Wiese” zu stellen. Die Bauweise hat in der Nachbarschaft so viel Gefallen gefunden, dass mittlerweile fünf weitere Häuser in dieser Art entstanden. Ein Projekt, das auch beim Dt. Innenarchitekturpreis, dem Wettbewerb “Geplant + Ausgeführt” und mit dem Energieeffizienzpreis 2014 gewürdigt wurde! Angesichts steigender Raumtemperaturen entlockte die Ansage des Projektes “Leidenschaft heizen” dem Publikum Seufzer. Dennoch: die von Prof. Markus Frank – Frank Architekten aus Eggenfelden amüsant kommentierte Entwicklung des Neubaus eines Schulungs- und Entwicklungszentrums stellte im wahrsten Wortsinne ein fulminantes Highlight dar! Heizen mit Holz steht im Mittelpunkt des Familienunternehmens Brunner in Eggenfelden und unschwer konnte man sich in die Lage des Planers versetzen, der die nicht alltäglichen Wünsche eines überaus kreativen Bauherrn umzusetzen hatte, was in einer mit Sonderapplaus bedachten “Grillkapelle” gipfelte.

Nicht unerwähnt bleiben sollte ein weiteres Projekt, das sich in Bayern befindet, jedoch gestaltet wurde von den Hamburger Kollegen JOI-Design: “Hotel ohne Gäste” – deshalb nicht zu Insolvenz verurteilt sondern im Gegenteil eine erlebbare Hotel-Ausstellungswelt im HKZ Hotelkompetenzzentrum in Oberschleißheim bei München. Geschäftsführer Christian Peter stellt sich den Kolleginnen und Kollegen gerne zur Verfügung, bei Beratungsbedarf in Sachen Hotel- und Gastronomieplanungen.
Angekommen im digitalen Zeitalter wurde die Ausstellung wie im Vorjahr auf Großmonitoren gezeigt.

Mit Blick auf zukünftige Veranstaltungen gibt es grundlegende Veränderungen: Steelcase wird in der Brienner Straße in München ein neues EMEA Learning & Development Center im Herbst eröffnen – es bleibt also immer spannend!

Im Namen des BDIA bedankte sich Claudia Schütz an dieser Stelle für die Aufmerksamkeit der Zuhörer und beim Gastgeber für den freundlichen Empfang als auch für das besondere Engagement der vielen Mitarbeiter, namentlich Tatjana Geiling, die seit Jahren für einen reibungslosen Ablauf verantwortlich zeichnet und allen anderen, die das Gelingen des Events erst ermöglichten.
Einen wunderbar entspannten Ausklang fand die Veranstaltung in der Abendsonne, bei kühlen Getränken, einem phänomenalen Grillbuffet und überaus interessanten Gesprächen: angeregter Austausch, Networking, Pflege von alten Freundschaften und Knüpfung neuer Kontakte par excellence!

24.07.2015 Claudia Schütz
Fotos: Eberhard R. Friedemann