“Chancen im Ausland – der BDIA positioniert sich.” von Constantin von Mirbach, BDIA

AWT15-VISUAL-400PxIm Rahmen der jüngsten Repräsentativumfrage der Architektenkammern zum Thema „Arbeiten im Ausland“ haben circa 20 Prozent der befragten Innenarchitekten angegeben, bereits im Ausland gearbeitet zu haben. Meist ist damit das europäische Ausland gemeint, wenige arbeiten global. Für uns ist es wichtig zu beleuchten, welche Chancen sich eigentlich im Ausland bieten und wie Projekte akquiriert werden können. Planen und Bauen im europäischen Ausland sind Teil der Dienstleistungsfreiheit, die als Grundfreiheit im europäischen Einigungsprozess geschützt ist. Gefördert wird diese
Freiheit beispielsweise durch die Berufsanerkennungsrichtlinie. Der BDIA setzt sich seit vielen Jahren gemeinsam mit dem europäischen Dachverband der Innenarchitekten ECIA für eine gegenseitige Anerkennung von europäischen Ausbildungsab schlüs sen ein.

Die politischen Rahmenbedingungen in Europa, die Mobilität von Arbeitnehmern weltweit und die Nachfrage nach guten Planungsleistungen lassen erwarten, dass sich der Trend zu mehr grenzüberschreitender Tätigkeit verstärkt. Das Architektur netzwerk NAX bündelt eine Vielzahl von hilfreichen Informationen und macht Ihnen Angebote für Ihre tägliche Arbeit. Für den BDIA gilt es, die Nähe zu anderen Planern und der Bauwirtschaft zu suchen, um Innenarchitekten als Partner im Ausland zu positionieren. Der BDIA bringt sich deshalb zusammen mit den Kammern und Verbänden anderer planender Berufe im Rahmen der Organisation und Durchführung des Außen wirtschaftstages Architektur, Planen und Bauen ein.

Deutsche Kompetenzen für wachsende Städte
So wurde anlässlich des vergangenen Außenwirtschaftstages dargestellt, dass Innenarchitektur Teil der Wertschöpfungskette Bau ist. Der  letzte, dritte Außenwirtschaftstag stand unter dem Motto „Deutsche Kompetenzen für wachsende Städte“. Urbanisierung braucht sicheren und bezahlbaren Wohnraum, gut erreichbare Arbeitsplätze, Erholungsräume ebenso wie eine zuverlässige Wasser- und Energieversorgung. Diese Bauaufgaben machen nicht vor Fassaden halt und betreffen natürlich auch die klassischen Bauaufgaben von Innenarchitektinnen und Innenarchitekten: Umbauen und Weiter-
bauen im urbanen Bestand – der Kontext ist im 21. Jahrhundert international. BDIA Vizepräsidentin
Sylvia Leydecker diskutierte Anfang 2014 im Workshop „Lebenswerte Stadt“, ob die europäische Stadt als Exportmodell funktioniert und welche  Strukturen nötig sind für eine menschengerechte Umsetzung von Urbanisierung. Dabei wurde deutlich, dass deutsche Planungsinstrumente wie Bebauungs pläne oder Quartiersmanagement international auf sehr großes Interesse stoßen.

Der private Investor ist als potenzieller Auftraggeber mit dem Thema Stadtplanung überfordert. Dies ist Aufgabe der
Politik vor Ort. Die wiederum kann durch gezielte deutsche entwicklungspolitische Maß nahmen unterstützt werden. In diesem Zusammen hang wurde die Bedeutung eines gemeinsamen Vorgehens aller Anwesenden sehr deutlich. Vera Schmitz, Präsidentin des BDIA, betonte die Chance, die ein Austausch über Best Practice Beispiele im Rahmen geeigneter Formate bieten kann. Im Ergebnis benötigen Innenarchitektinnen und Innenarchitekten als Klein- und Kleinstunternehmen konkrete Unterstützung beim Gang ins Ausland. Durch gute Netzwerkarbeit können hilfreiche Erfahrungen ausgetauscht werden.

Der 4. Außenwirtschaftstag wird am 28. Januar 2015 in Berlin im Außenministerium stattfinden und Sie sind herzlich willkommen. Worum geht es beim nächsten Außenwirtschaftstag? Der weltweite Zuzug in die Städte, der Klimawandel, die
Notwendigkeit zu CO2-neutralen Lebensstilen und die weltweit disparaten demografischen Entwicklungen stellen enorme Herausforderungen an Politik, Verwaltung, planende Berufe und Bauwirtschaft, denen gemeinschaftlich –interdisziplinär und international– begegnet werden muss. Auf dem 4. Außenwirtschaftstag „Architektur, Planen und Bauen “Globale Herausforderungen – Lösungen aus Deutschland“ wird über die weltweiten Herausforderungen und mögliche Lösungsstrategien aus
Deutschland diskutiert. Die Veranstaltung fördert das konstruktive und kooperative Zusammenwirken von Politik, Verwaltung und Wirtschaft und bietet die Möglichkeit, strategische Allianzen innerhalb der Wertschöpfungskette zu bilden.
Text: Constantin von Mirbach

Informationen zum »4. Außenwirtschaftstag Architektur, Planen und Bauen