3 Fragen an… Iris Jeglitza-Moshage, Messe Frankfurt GmbH

1. Nach drei Jahren Pandemie haben Hybridformate und Digitalisierung Einzug gehalten und gezeigt, dass Messe auch auf anderen Wegen stattfinden kann. Sind Präsenzmessen ein zukunftsfähiges Format?
Auf jeden Fall. In der Krisenzeit haben wir bei der Messe Frankfurt mit digitalen Formaten selbst Erfahrungen gesammelt. Parallel dazu konnten wir beobachten, wie sich neue Formate entwickeln: Sowohl in China als auch in den USA und Europa haben die wie Pilze aus dem Boden geschossenen Plattformen nicht funktioniert. Die Erkenntnisse sowie Gespräche mit Austellern und Partnern haben uns gezeigt: der Kern unseres Geschäftsmodells – die persönliche Begegnung – hat auch zukünftig Bestand und lässt sich glücklicherweise nicht so einfach ersetzen. Es kommt vielmehr darauf an, den digitalen Raum als sinnvolle Ergänzung zu nutzen.

2. Wie erreicht man als Messe heutzutage seine Zielgruppen erfolgreich, z.B. die Berufsgruppe der Innenarchitektinnen und Innenarchitekten?
Heute kommt es viel stärker als früher darauf an, seine Zielgruppen genau zu analysieren, die Bedürfnisse zu erkennen und spezifisch ausgerichtet Inhalte anzubieten. Die Light + Building bot nach der langen Pause nun endlich wieder die Möglichkeit, sich über Themen gewerkeübergreifend und international auszutauschen. In diesem Herbst sind der effiziente Einsatz von Energie im Gebäude und ihre Herkunft so aktuell wie nie zu vor. Über kurz oder lang wird sich das auch auf die Gestaltungmöglichkeiten im Gebäude auswirken. Darüber hinaus ist es heute wichtig, seine Zielgruppen über den Messebesuch hinaus im Blick zu haben. Social Media ist in seiner Bedeutung für unsere Reichweitenerweiterung essenziell.

3. Unser Engagement im Bereich Messen soll Mehrwerte für unsere Mitglieder liefern und bestimmte Erwartungen erfüllen. Welche Erwartungen hat die Messe Frankfurt an die Kooperation mit dem bdia?
Wir begrüßen es, wenn der bdia dabei unterstützt, dass die Berufsgruppe internationale Leitmessen nutzt, innovative Designs erkundet und sich mit der neuesten Technik vertraut macht. Das ist die Voraussetzung, damit Innarchitekt*innen dies in ihre Planung einbeziehen können. Darüber hinaus sind für uns zuverlässige und langfristige Kooperationen wichtig, um die Bedürfnisse der Branche bestmöglich kennenzulernen und berücksichtigen zu können.

Foto © Messe Frankfurt GmbH / Pietro Sutera