ThemenWerkschau: Akustiklösungen – wohngesund und modular

acoustic by nature lädt auf der DesignWerkschau am 21. März 2024 in München ein, eine besondere Art der Gliederung weitläufiger Räume kennenzulernen.

In einem Vortrag präsentiert Inhaber, Innenarchitekt und bdia Mitglied Jürgen Hlady die innovativen Akustikelemente ACOUSTIC PARAVENTS set aparté® und deren modulare und flexible Gestaltungsmöglichkeiten. Füllung und Bezug dieser Elemente bestehen zu 100 Prozent aus Schafwolle, die sogar das Raumklima verbessert – darüber informiert außerdem Catalin-Andrei Farcas vom Kooperationspartner Isolena.

„Wir möchten den Kolleginnen und Kollegen zeigen, wie sich mit unseren Akustikelementen freie Gestaltung, gute Akustik und Gesundheit mit geringem Aufwand im Einklang bringen lassen“, so Jürgen Hlady über sein entwickeltes Produkt, das bereits mit dem Bayerischen Staatspreis ausgezeichnet wurde.

Ab 17:30 Uhr sind Sie im historischen Gebäude des ehemaligen Münchner Fruchthofes (DesignWerkschau München, Gotzinger Straße 52b, 2. Innenhof, 2. Etage) herzlich willkommen!

Im Anschluss lädt acoustic by Nature bei Fingerfood und Getränken zum geselligen Beisammensein ein.



Kostenlose Anmeldung hier


Bauvorlageberechtigung für Innenarchitekt:innen in NRW

Seit über 33 Jahren existiert in Nordrhein-Westfalen die im Vergleich mit anderen Bundesländern beispielhafte Regelung der möglichen uneingeschränkten Bauvorlageberechtigung der Innenarchitekt:innen. Dieser Zeitraum entspricht einem kompletten Berufsleben; so lange konnte diese Regelung nicht nur verteidigt, sondern auch erhalten und sogar auf beide Hochschulen in NRW ausgeweitet werden. Mit Martin Müller stellvertretender Vorsitzender des bdia NRW konnte ich über die Bauvorlageberechtigung sprechen und ihn zu den Vorteilen dieser befragen.

Lieber Martin, was ist so besonders an der ergänzenden Hochschulprüfung und Bauvorlageberechtigung in NRW und wie kam es zu dieser?

Martin Müller: „Die ergänzende Hochschulprüfung in NRW und damit verbunden das lebenslange berufliche Recht, uneingeschränkte Bauvorlagen einreichen zu dürfen, wird seit Jahren von Kolleg:innen aus anderen Bundesländern mit Bewunderung beobachtet, und so wird in der letzten Zeit vermehrt versucht, es auf die Agenda ihrer Kammern und damit der dortigen Landespolitik zu setzen.

In diesem Zusammenhang muss der AKNW als unserer zuständigen Kammer Dank für den jahrzehntelangen fairen und kollegialen Umgang mit dem „Sonderrecht“ der Innenarchitekt:innen gezollt werden. Das betrifft alle drei anderen Fachrichtungen und die jeweils zuständigen Gremien. Ohne diese Kollegialität wäre die Arbeit in diesem Themenbereich unendlich viel schwieriger gewesen.

Die aktuellen (gleichlautenden) Prüfungsordnungen in Detmold und Düsseldorf wurden vom Justitiar der Kammer mit entwickelt und stellen einen vernünftigen und pragmatischen Ausgleich zwischen Gesetzestext und der beruflichen Wirklichkeit der Innenarchitekt:innen her.“

Warum sollten unsere Kolleg:innen heute die ergänzende Hochschulprüfung ablegen, um die Bauvorlageberechtigung zu erhalten?

Martin Müller: „Ich würde mir wünschen, dass mehr Kolleg:innen den Wert dieser von Detmolder Studierenden damals beim Gesetzgeber „erstreikten“ Sonderregelung der BauO NRW für sich erkennen und mit Ablegen der Hochschulprüfung umsetzen. Ein Zuwarten ist eher kontraproduktiv für jede:n Einzelne:n, egal ob Angestellte:r oder Freischaffende:r. Denn wer weiß heute schon, was die Baukonjunktur zukünftig noch für Überraschungen bereit hält?

Auch wenn man die uneingeschränkte Bauvorlageberechtigung momentan tatsächlich nicht benötigt, erhöht man durch sie seine Zukunftssicherheit, seinen „Marktwert“, sein berufliches Selbstbewusstsein und stärkt ganz nebenbei solidarisch den berufspolitischen Gesamtauftritt der Fachrichtung Innenarchitektur.

Und was absolut nicht zu unterschätzen sein wird: Die kommende Einführung des digitalen Bauantrages wird eine erhöhte Transparenz für die Bauaufsichtsbehörden bringen, wer in welchem Maße für welche Projekte, auch im Bestand, bauvorlageberechtigt sein wird.“

Vielen Dank Martin für deine Zeit und den interessanten Einblick in die Hintergründe der Bauvorlageberechtigung!

Informationen zur ergänzenden Hochschulprüfung sind über die Praxishinweise der AKNW, über die Hochschulen in Detmold und Düsseldorf, über die Berufsverbände, z.B. bdia sowie über engagierte Kolleg:innen erhältlich.

Sie haben Fragen zur ergänzenden Hochschulprüfung oder der Bauvorlageberechtigung? Dann schreiben Sie mir gern unter: kolumne@bdia.de

Charleen Grigo


Bundesmitgliederversammlung in Frankfurt

Wir haben ein aufregendes und tolles Wochenende hinter uns. Auf der Bundesmitgliederversammlung in Frankfurt am Main am 18.11.23 hatten wir die Gelegenheit, Mitglieder aus allen Bundesländern wiederzusehen oder kennen zu lernen. Neben einem tollen Rahmenprogramm haben wir als Bundesmitgliederversammlung eine Namensänderung beschlossen und ein neues Präsidium gewählt.

Als Landesverband NRW bedanken wir uns für die tolle Zusammenarbeit mit dem bisherigen Präsidium und freuen uns auf die kommende Zusammenarbeit mit dem neu gewählten Präsidium. Herzlichen Glückwunsch zur Wahl: Carsten Wiewiorra, Gabriela Hauser, Natascha Ninic und Johann Haidn!

Zuvor hatten wir am 17.11.23 eine Bundesratssitzung, ebenfalls in Frankfurt am Main. Der Austausch mit dem Präsidium und den anderen Landesverbänden ist sehr wichtig und wir können auf eine erfolgreiche Sitzung zurückblicken.

Foto: Juliana Fender

Dieses Wochenende war für uns berufspolitisch und auch persönlich sehr bereichernd. Die spannenden Diskussionen während der Versammlung und informellen Gespräche am Abend machen den bdia aus. Wir haben uns über die rege Teilnahme aus NRW sehr gefreut. Vielen Dank für die tollen Gespräche mit Ihnen und euch über das ganze Wochenende!

v.l.n.r.: Karin Michels, Kristina Herrmann, Jutta Hillen, Johanna Rybak

Wettbewerbe für Innenarchitekt:innen

Wettbewerbe gehören seit langem für Architekturbüros zum Alltag. Ich fragte mich, ob wir Innenarchitekt:innen Planungswettbewerbe ebenfalls zur Auftragsgenerierung nutzen können und konnte hierüber mit Jochen Usinger, Geschäftsführer bei UKW Innenarchitekten, und Thomas Geppert, benannter Vertreter der Fachrichtung "Innenarchitekten" der AKNW, sprechen.

Sie definierten erst einmal den Begriff „Planungswettbewerb“. Planungswettbewerbe sind Verfahren in denen konkurrierende Lösungsansätze und Entwürfe gegenübergestellt werden und von einer kompetenten, aus Auftraggebervertretern und Fachleuten besetzten Jury beurteilt werden.

Grundsätzlich gelten bei jedem Planungswettbewerb die gleichen Bedingungen für alle Teilnehmer:innen, ein der Aufgabe angemessenes Preisgeld, Anonymität des Verfahrens, ein fachlich qualifiziert besetztes Preisgericht, und einer der Preisträger:innen erhält ein Auftragsversprechen, in der Regel bis mindestens zur Leistungsphase 5 gilt (RPW 2013).

Aus Sicht der Teilnehmer:innen bieten diese Vergabverfahren etliche Vorteile. Hierdurch können neue Aufträge gewonnen werden, die in anderen Marktsegmenten angesiedelt sind, als man bisher gearbeitet hat und für die man sonst aufgrund fehlender Referenzen oder persönlicher Kontakte nicht ausgewählt worden wäre. Das hohe Öffentlichkeitspotential eines Wettbewerbs ist gutes Marketing und kann gegebenenfalls zu weiteren Aufträgen führen, außerdem dokumentiert man die Qualität der eigenen Planungsleistungen.

Für den Auslober lohnt sich ein Wettbewerbsverfahren ebenfalls. So wird durch das fachkompetente Preisgericht mit Sicherheit die beste planerische, wirtschaftlichste und nachhaltigste Lösung gefunden und der Wettbewerb als Teil eines Vergabeverfahrens bietet eine rechtssichere Auswahl des Planers. Des Weiteren profitiert der Auslober von der hohen öffentlichen Aufmerksamkeit.

Sollte man sich dazu entscheiden, an einem Planungswettbewerb teilzunehmen, sind drei Schritte zu beachten. Zunächst sucht man nach Verfahren, liest die Aufgabe und prüft dann die eigene Leistungsfähigkeit, an der Aufgabe teilzunehmen. Je nach Wettbewerbsaufgabe werden folgende Leistungen gefordert: Lageplan, Grundrisse, Schnitte, Details, Erläuterungsbericht, Material und Konstruktionsangaben, eventuell Modell und eine Materialcollage, siehe hierzu § 7 (RPW 2013).

Kann man einige Leistungen selbst nicht erfüllen, ist es ratsam, sich mit anderen Fachrichtungen für ein besseres Wettbewerbsergebnis zusammen zu tun. Dies können Jochen Usinger und Thomas Geppert nur empfehlen, das Zusammenschließen zur Bearbeitung bereichere das Ergebnis durch die unterschiedlichen Erfahrungswerte, die jeder mit sich bringe. Schließlich beschere meist nicht die erste Teilnahme einen Erfolg, sondern die stete Zusammenarbeit im Team.

Bei erfolgreicher Teilnahme winkt ein Preisgeld, welches dem anteiligen einfachen Planungshonorar, auf Basis der Leistungsphase 2 der HOAI, entspricht und der Auftrag.

Grundlage für die Teilnahme an geregelten Planungswettbewerben sollte die RPW 2013 sein, die durch den Registrierungsvermerk bei der zuständigen Architektenkammer bestätigt wird. Die RPW 2013 berücksichtigt sechs Grundsätze für Planungswettbewerbe:

  • Gleichbehandlung aller Teilnehmer im Wettbewerb, 
auch im Bewerbungsverfahren
  • klare und eindeutige Aufgabenstellung
  • angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • kompetentes Preisgericht
  • Anonymität der Wettbewerbsbeiträge
  • Auftragsversprechen bis mind. LPH 5 (Ausführungsplanung)

Wettbewerbe werden bundes- oder europaweit ausgelobt, sodass man auch überregional Aufmerksamkeit erreichen kann.

Als Grundsatz zur Teilnahme gilt immer die Mitgliedschaft in einer Architektenkammer. Innenarchitekt:innen mit voller Bauvorlageberechtigung, erworben durch die ergänzende Hochschulprüfung, sind ebenfalls berechtigt, an hochbaulichen Planungswettbewerben teilzunehmen, auch wenn nur „Architekt:innen“ in der Auslobung genannt werden. Sollte es sich bei der Aufgabe um einen Bestandsbau handeln und nur „Architekt:innen“ benannt werden, sollte die Auslober:in auf diesen Punkt hingewiesen und das Verfahren gerügt werden. Da Wettbewerbe nach RPW anonym ablaufen, haben Innenarchitekten:innen exakt dieselben Chancen wie Architekt:innen.

Wenn die Aufgabe reizt, die eigenen Kapazitäten oder Qualifikationen nicht genügen, bietet sich das Einrichten einer Bietergemeinschaft an. Das gemeinsame Erarbeiten einer Lösung und eine punktgenaue Abgabe sind großartige und motivierende Momente der Teamarbeit.

Die Kriterien zur Beurteilung durch die Jury müssen bereits in der Auslobung veröffentlicht sein. Diese können die Gestalt- und Architekturqualität, die Einfügung in den Bestand oder das Umfeld, die Funktionalität, Umsetzung des Raumprogramms und Erfüllung der funktionalen Anforderungen sein. Die Nutzungsqualität, Einhaltung von planungs- und bauordnungsrechtlichen Vorschriften, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind weitere Beurteilungskriterien.

Die öffentliche Hand hat das EU-Vergaberecht anzuwenden. Ab einem Gesamtplanungshonorar (ohne Mehrwertsteuer) von 215.00,00 € muss die Planungsleistung sogar EU-weit ausgeschrieben werden. Private Auslober können auch von den Qualitäten des geregelten Planungswettbewerbs profitieren und diesen für Ihre Bauaufgabe verwenden.

Allen Kolleg:innen, die nun neugierig geworden sind, können folgende Stellen zur Wettbewerbssuche empfohlen werden:

Bekanntgabe von Planungswettbewerben

Vielen Dank lieber Jochen und lieber Thomas an dieser Stelle für eure Zeit und euer Engagement uns Innenarchitekt:innen das Thema Wettbewerbe näherzubringen!

Sie haben weitere Fragen zum Thema Wettbewerbe für Innenarchitekt:innen? Dann schreiben Sie mir gern! kolumne@bdia.de

Charleen Grigo


Guided Tour auf den Design Post Days

19. Oktober 2023  -  ab 09:30 Uhr

Die perfekte Gelegenheit um mit uns und Kolleg*innen in den Austausch zu kommen und sich gleichzeitig zum Thema New Work inspirieren zu lassen.

Der Tag beginnt mit einem Meet & Greet an unserem Stand in der Design Post. Danach besuchen wir gemeinsam einen spannenden Vortrag, auf den eine Guided Tour durch die Fläche folgt.


Über die Design Post Days 2023:

Neue Arbeitsmodelle. Neue Lösungen. Die zunehmende Flexibilität in der individuellen Arbeitsgestaltung führt zu einem Umdenken in der Planung von Büroräumlichkeiten sowie bei der Auswahl der passenden technischen Ausstattung.

Lassen Sie sich während der Design Post Days inspirieren. Erhalten Sie Impulse rund um das Thema New Work – Kommunikation, Planung und Partizipation, Umsetzung im Raum, KI, Nachhaltigkeit und well-being.

Kostenlose Tickets für die Veranstaltung gibt es hier. Diese sind nicht mit der Anmeldung zur Guided Tour inkludiert.

Abbildung: Design Post


Ablauf der Veranstaltung:

09:30 Uhr: Eintreffen am bdia Infostand
10:00 Uhr: Impulsvortrag ‚Lost in space‘
10:45 Uhr: Praxisbeispiel | Sammode, Vortrag: Jörg Drewes | Hoffmeister zum Thema Lichtplanung
11:30 Uhr: bdia Guided Tour
13:30 Uhr: Impulsvortrag / ‘The future is now | KI’

Wir freuen uns auf die spannende Veranstaltung und einen schönen Tag mit Ihnen und euch!


Der Besuch der Design Post Days, sowie der Führung ist kostenlos. Für den Eintritt zur Design Post können hier kostenlose Tickets erworben werden. Während der Veranstaltung werden Film- und Tonaufnahmen sowie Fotos gemacht, mit deren auch späteren Verwendung Sie sich durch den Besuch der Veranstaltung einverstanden erklären.

Foto: Design Post, Lucas Hardonk


Anmeldung

Hier können Sie sich anmelden:

    Teilnehmer*in

    Name

    E-Mail-Adresse

    Straße und Hausnummer

    PLZ und Ort

    bdia-Mitgliedsnummer (optional)

    Bitte teilen Sie uns Ihren Status mit:MitgliedAbsolvent*instudierend

    Mit der Anmeldung wird dem Veranstalter die Erlaubnis erteilt, während der Veranstaltung Foto- und Filmaufnahmen zu machen und diese Aufnahmen im Zusammenhang mit der Veranstaltung für die Öffentlichkeitsarbeit und die Dokumentation, analog und digital, zu verwenden. Mit der Anmeldung stimme ich der personenbezogenen Datenspeicherung für die Veranstaltung zu.


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    Regionalgruppentreffen Düsseldorf am 15.Oktober

    Du möchtest uns mal kennenlernen und in Kontakt kommen? Dich mit Kolleg*innen aus der Umgebung austauschen und einen schönen Nachmittag mit Ausstellungsbesuch verbringen? Ob du neu bist oder schon lange dabei - beim Regionalgruppentreffen des bdia nrw ist jeder herzlich eingeladen!

    Am 15. Oktober trifft sich die Regionalgruppe Düsseldorf zum Besuch der AR Biennale des forum nrw. Nach der Führung durch die Ausstellung lassen wir den Tag noch im Restaurant 'Wilma Wunder' in Düsseldorf ausklingen.

    Zur Ausstellung: Mit Augmented-Reality-Kunst neue Konzepte von Natur denken: Unter dem Thema Hybrid Nature richtet das NRW-Forum Düsseldorf vom 14. Mai bis 29. Oktober 2023 die zweite Ausgabe der AR Biennale aus. Zehn internationale Künstler*innen und Kollektive haben ortsspezifische Werke in Augmented Reality (AR) entwickelt, die im Düsseldorfer Ehrenhof und Hofgarten mithilfe einer App zu sehen sind. Die digitalen Werke und deren spekulative, interaktive Ansätze machen die vielfältigen Verbindungen von Natur, Mensch und Technologie sichtbar und zeigen: Natur ist ein Hybridwesen.

    Wir freuen uns auf euch und einen tollen, gemeinsamen Tag!

    Die Kosten der Ausstellung werden für bdia Mitglieder übernommen. Für den Besuch der Ausstellung ist es nicht notwendig die App der AR Biennale herunterzuladen, es werden iPads gestellt. Bitte meldet euch verbindlich bis zum 5. Oktober per Mail (an stellvertretung.nrw@bdia.de) an.

    Weiterlesen

    Einladung zur LMV Hessen 2023 bei Walter Knoll Brand Space Frankfurt im QX Manor

    bdia Landesmitgliederversammlung (LMV) Hessen am 13. Oktober 2023 bei Walter Knoll Brand Space im QX Manor, Frankfurt

    Wir laden Sie herzlich zu unserer Landesmitgliederversammlung (LMV) am Freitag, den 13. Oktober 2023. Die LMV findet in der exklusiven Location Walter Knoll Brand Space QX Manor in Frankfurt statt. Dort erwartet Sie zunächst eine Führung durch die Villa, die als Schaufenster für die Möbelmarke Walter Knoll dient und Architektur, Kunst und Lifestyle verbindet. Lassen Sie sich von den stilvollen Ausstellungsräumen inspirieren und erfahren Sie bei einem Impulsvortrag mehr über die Teppichkollektion Legends of Carpets, die von der Schönheit Afrikas inspiriert ist. 

    Nach einer kurzen Pause geht es weiter mit dem spannenden Thema: Tiny Houses. Das sind moderne und komfortable „kleine Häuser“ auf Rädern, die eine neue Form des Wohnens darstellen. Bei diesem Vortrag können Sie mehr über das Konzept von greenmobilehome und die Vorteile und Herausforderungen von Tiny Houses erfahren.

    Im Anschluss daran findet die Landesmitgliederversammlung 2023 inklusive Vorstandswahlen statt. Wir suchen engagierte Voll-Mitglieder des bdia Hessen, die sich für die Belange unseres Berufsstandes einsetzen und die Zukunft unseres Verbandes mitgestalten wollen. Wenn Sie Interesse an einer Kandidatur haben, informieren Sie sich bitte über die Aufgaben und Anforderungen im Landesvorstand und melden Sie sich bis zum 01.09.2023 bei uns an.

    Wenn Sie eigene Themen oder Anträge zur Tagesordnung der LMV einbringen möchten, schicken Sie uns bitte rechtzeitig eine schriftliche Mitteilung per Mail an hessen@bdia.de oder per Brief an den Vorstand.

    Und zum Abschluss des Tages gibt es ein Get Together beim QX BBQ mit dem Koch MAX in den Räumen von QX Manor. Dort können Sie sich mit anderen Mitgliedern austauschen und den Abend gemütlich ausklingen lassen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und bitten Sie um eine verbindliche Anmeldung bis zum 28. September 2023

    Wichtiger Hinweis zur Parksituation:
    Die Location QX-Manor, befindet sich in einem Wohngebiet in direkter Nachbarschaft zu den Botschaftern aus Iran, China und Südkorea. Aus Sicherheitsgründen ist es deshalb nicht gestattet, auf den Gehwegen im Lerchesbergring, Nobelring und Nansenring zu parken. Es wird empfohlen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Taxi an- und abzureisen.


    Programm

    14:30 Uhr

    15:00 Uhr

    15:30 Uhr

    16:00 Uhr

    17:00 Uhr

    19:30 Uhr

    Eintreffen der Teilnehmer und Begrüßung

    Führung durch die Villa QX Manor bei Walter Knoll

    Impulsvortrag 1 durch Walter Knoll: Legends of Carpets & Planning Department

    Impulsvortrag 2 durch greenmobilehome: Tiny House

    Landesmitgliederversammlung 2023 mit Wahlen für Mitglieder des bdia

    Get Together und Ausklang mit dem Koch MAX in den Räumen von QX Manor


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    bdia insight | Come-Together bei Lotter + Liebherr

    Come-Together bei Lotter + Liebherr im CASA NOVA Showroom in Frankfurt

    In den neu eröffneten Räumen von Lotter + Liebherr in Frankfurt findet der nächste bdia insight. mit dem Schwerpunkt auf Oberflächengestaltung statt. Der Showroom bietet Einblicke in die Möglichkeiten von fugenlosen Bodenbeschichtungen und einer großen Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten. Einen tieferen Einblick zu Einsatzmöglichkeiten und Detailverarbeitungen von Pandomo erhalten die Teilnehmer bei einem Vortrag der Firma Ardex. Von Interface und Nora erfahren wir die Hintergründe zu ableitfähigen Bodenbelägen und deren gezielten Einsatzbereichen. Es wird ein spannender, informativer Nachmittag mit einem geselligen Ausklang.

    Die Teilnahme für bdia Mitglieder, deren Gäste und Student*innen der Hochschulen Darmstadt und Wiesbaden ist kostenlos, die Teilnehmerzahl ist allerdings auf 25 beschränkt!
    Bei no-show müssen wir leider eine Bearbeitungsgebühr von 20€ berechnen.

    Mit bdia insight werden wir in unregelmäßigen Abständen wechselnden Showrooms namenhafter Hersteller in Hessen einen Besuch abstatten und uns einen Einblick über Produkt, Herstellung und neue Kollektionen verschaffen. Nach einen kurzen Infoblock bleibt Zeit für eine ausführliche Besichtigung des jeweiligen Showrooms, Rückfragen und Netzwerken bei Fingerfood und einem entspannten Ausklang in den Abend.

    TERMIN:
    Freitag, 07.09.2023 | kostenlose Teilnahme

    TREFFPUNKT:
    CASA NOVA Showroom
    August-Schanz-Straße 27b
    60433 Frankfurt am Main

    PROGRAMM:
    16:30 Uhr Eintreffen der Teilnehmer

    16:45 Uhr Begrüßung und kurzer Impulsvortrag Lotter + Liebherr
    17:00 Uhr Vortrag 1 – Pandomo [Ardex] über Fugenlose Beschichtungen und Aufbau

    17:45 Uhr kurze Pause

    18:00 Uhr Vortrag 2 – interface und nora über Bodenbeläge, Farben und Nachhaltigkeit
    18:45 Uhr Ausklang
    19:00 Uhr late entry come together für networking


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    Nachhaltig planen

    Nachhaltigkeit, ein Thema was in unserer Branche kaum noch weg zu denken ist. Immer mehr Auftraggeber:innen fordern nachhaltiges planen, doch was bedeutet das für uns in unserem Berufsalltag? Hierzu sprach ich mit Prof. Sabine Keggenhoff von KEGGENHOFF | PARTNER, die sich in ihrem Büro seit vielen Jahren mit diesem Gebiet theoretisch und praktisch auseinandersetzt.

    Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie?

    Sabine Keggenhoff: „2023 ist ‚Nachhaltigkeit‘ für mich nicht mehr nur ein Begriff, oder vielmehr, eine wohlwollend abgesteckte Zielformulierung in der Umsetzung eines Projektes. Aus der Perspektive einer Architektin und Innenarchitektin, aber auch meiner ganz privaten, bedeutet es für mich: Paradigmenwechsel. Ganzheitlicher, gesellschaftlicher Paradigmenwechsel. Und: Die Anerkennung der Verantwortung, die wir tragen - kollektiv und individuell.

    ‚Nachhaltigkeit‘ umfasst dabei nicht die eine Antwort. Viele Wege führen in die Zukunft. Ich verstehe ,Nachhaltigkeit’ eher als einen analysierenden und selektierenden, gleichzeitig innovationsbringenden Prozess.

    Ich habe vor geraumer Zeit einen Artikel gelesen, in dem ‚Nachhaltigkeit‘ als ein fahrender Zug ohne Endstation beschrieben wurde. Die Beschreibung ist sehr trefflich, gerade auch, weil der Vergleich simultan das große Spannungsfeld von ‚Lösung‘ und ‚die unendliche Suche danach‘ beinhaltet.“

    Wie verändert der Nachhaltigkeitsgedanke unseren Arbeitsalltag?

    Sabine Keggenhoff: „Anders als in der Architektur ist der Nachhaltigkeitsgedanke in der Innenarchitektur weniger neu als seit einigen Jahren medial kommuniziert. ‚Nachhaltigkeit‘ liegt gewissermaßen in der DNA der Disziplin. Führen wir uns einmal das ganz klassische Tätigkeitsfeld der Innenarchitekt:innen ‚Bauen im Bestand‘ vor Augen. In Ausbildung und Praxis haben wir gelernt, Räume in Relation zu seinen Nutzer:innen nachhaltig zu entwickeln; atmosphärisch, individualisiert, zeitlos, identitätsstiftend. Konzeptionen von Dauer, die jedoch nie für die Ewigkeit entwickelt wurden. Mit Varianz, Veränderbarkeit und Adaptivität treten sie der „gebauten Ewigkeit“ entgegen. Möglich ist das, weil wir uns mit unserem innenarchitektonischen Maßstab immer auf den Menschen beziehen und die Frage, wie wir leben wollen. Die Frage der Stunde. Liegt in ihr doch gesellschaftlicher Wandel, Paradigmenwechsel und Varianz eben - das Gebot unserer Zeit.

    Neben dieser eher theoretischen Betrachtungsweise, gibt es ohne Frage auch funktionale Aspekte im beruflichen Alltag, die mit Blick auf den Nachhaltigkeitsgedanken immer wichtiger geworden sind. KEGGENHOFF | PARTNER setzt sich intern schon lange intensiv auseinander mit der Haltung, das Thema bei jedem Projekt - bereits in der Leistungsphase Null bzw. während der Grundlagenermittlung - voranzustellen.

    Ich denke an die Verortung und Verankerung des Blickwinkels in planerischen, aber auch organisatorischen Prozessen, wie z.B. das visionäre papierlose Büro, eine Überprüfung der Materialbibliothek, kontinuierliche, eigene Weiterbildungen, die Schulung von Mitarbeiter:innen, die Förderung von Austausch zwischen den Disziplinen und Gewerken, die beständige Aktivierung und Kommunikation von Pioniergeist und Risikobereitschaft, „thinking out of the box“ in Richtung unserer Auftraggeber:innen, die Etablierung der Planungsphase Null, Recherche, Recherche, Recherche.“

    Welche Chancen ergeben sich durch nachhaltiges Bauen und planen?

    Sabine Keggenhoff: „Wir befinden uns in einer Übergangsphase: das Wissen um die Notwendigkeit ist vorhanden, die Widerstände zuweilen noch abbaubar. Gesellschaftliche und politische Mühlen, die Rahmenbedingungen verändern, mahlen langsam. In der Zwischenzeit braucht es Wegbereiter:innen, die Investition von Ressourcen und Durchhaltevermögen möglichst vieler. Im Neubau, aber vor allem auch in der Aufwertung der Wiedernutzbarmachung der bestehenden Substanz in unserer gebauten Umwelt. Es braucht mehr und mehr Best-practice-Beispiele - jenseits von sog. Leuchtturmprojekten - die neue Machbarkeiten abbilden und neue Ästhetiken beispielhaft definieren. Die Chance, viel mehr das Ziel: Nachhaltiges Planen und Bauen wird zum neuen ‚Normal’ der Planungspraxis.“

    Welche Herausforderungen gibt es, Ihrer Meinung nach für uns Innenarchitekten wenn wir nachhaltig planen wollen?

    Sabine Keggenhoff: „Typisch für einen Paradigmenwechsel: Herausforderungen gibt es zahlreich. Und das auf den unterschiedlichsten Ebenen. Es gibt gewaltige Probleme, aber auch innovative Lösungen.

    Betrachten wir einmal unterschiedliche Bürostrukturen innerhalb der Fachdisziplin der Innenarchitektur. Die Umsetzbarkeit nachhaltiger Entwurfs- oder Ausbauprozesse hat aktuell viel mit Ressourcen zu tun. Größere Bürostrukturen können dies oft besser und effizienter auffangen, denn Nachhaltigkeit kostet. Neben Geld, natürlich auch sehr viel Zeit z.B. in Bezug zu Recherche, aber auch der Bewertung von Rechercheoptionen und -ergebnissen. Vieles ist in Bewegung. Immer gibt es Vor- und Nachteile, Abwägeprozesse im Entwurf, die wiederum Aufwand bedeuten. Es ist nicht alles grün, was augenscheinlich „glänzt“. Greenwashing verlässlich zu identifizieren, weg von Makulaturen - stellt sich mir definitiv als eine bedeutende Herausforderung dar. Es braucht ein Umdenken hinsichtlich wirklich sinnvoller Projekt- und Materialcollagen, die nach wie vor Identität und Individualisierung berücksichtigen und möglich machen. Plakative Öko-Architektur kann nicht mehr das Ziel sein, zu performativ.“

    Ist nachhaltig Bauen automatisch teurer?

    Sabine Keggenhoff: „Aktuell spiegelt das unsere Erfahrung wieder.“

    Wird Nachhaltigkeit von den Kunden heutzutage mehr gefordert und gewünscht oder ist Nachhaltigkeit heute bei den Bauherren schon eine Selbstverständlichkeit?

    Sabine Keggenhoff: „Die Suche nach für den Menschen „gesunden“ Räumen lässt sich bereits lange beobachten. Jetzt geht es einen Schritt weiter und das „gesund“ wird umfassender - also auch z.B. auf ökologische und soziale Parameter - bezogen. Unser Büro macht die Erfahrung, dass uns durch das kollektive Bewusstsein um den Themenkomplex ‚Nachhaltigkeit‘ in der Baubranche, aufgeklärte, positiv-kritische Auftraggeber:innen gegenübersitzen.

    Mit unseren Auftraggeber:innen nutzen wir aktiv die Möglichkeit, Bestrebungen gemeinsam zu vertiefen. Insbesondere unser Klientel im privaten Bereich ist generell an gesellschaftlichem Handeln und gesellschaftlicher Verantwortung (übernehmen) interessiert ist - auch finanziell. Der:die eine muss wollen, der:die andere muss können. Es geht auf jeden Fall nur gemeinsam; nur Seite an Seite.“

    Welche Auftraggeber:innenfragen müssen Sie immer wieder beantworten, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht?

    Sabine Keggenhoff: „Unsere Auftraggeber:innen denken oft zuerst an den Einsatz von Materialien; das schon im Entwurfsprozess. Gemeinsam reflektieren und klären wir dann die Frage nach dem Genius Loci und der Angemessenheit, „wagen“ gemeinsam den zweiten Blick in Punkto Nachhaltigkeit jenseits des vermeintlich offensichtlichen. Ist Holzbauweise hier angemessen? Eignet sich hier Lehmputz oder bedingen die Standortfaktoren doch eine Alternative? Von welchen Monomaterialien, Verbindungsmöglichkeiten und Lebenszyklen und Lieferketten sprechen wir? Cradle-to-Cradle?

    Im Entwurfsprozess überprüfen wir aber natürlich nicht nur Materialitäten, sondern gemeinsam allem vorangehend die Zielperspektiven unserer Auftraggeber:innen, die letztlich das Raumprogramm und -volumina sowie die gestalterische Atmosphären und handwerklichen Qualitäten in erster Linie definieren.“

    Müssten sich grundlegende Dinge in unserer Branche ändern, damit wir wirklich nachhaltig planen können?

    Sabine Keggenhoff: „(Baukulturelle) Bildung, Gesellschaft, Politik und damit einhergehend unser Werteverständnis, müssen sich grundlegend wandeln. Als Branche agieren wir nicht systemisch losgelöst. Damit möchte ich weder den Diskurs noch die Verantwortung umlenken; ansonsten betreiben wir als Branche aber hauptsächlich Symptombekämpfung.

    Ich glaube an Synergieeffekte verschiedener Branchen bei übergeordneter Veränderung. Die Komplexität die darin liegt, stellt eine eigene Herausforderung für sich dar. Sie macht aber auch das lösungsorientierte und innovative Potenzial unserer Zeit, unserer Zukunft, an den Schnittstellen aus.“

    Frau Keggenhoff, vielen Dank für Ihre Zeit, das ausführliche Gespräch und die interessanten Einblicke hinter die Kulissen des nachhaltigen Planens.

    Sie haben Rückfragen zu diesem Thema? Wenden Sie sich gern an Frau Keggenhoff (www.keggenhoff.de) oder schreiben Sie mir unter kolumne@bdia.de

    Charleen Grigo


    Vier gewinnt – zusammen mehr erreichen!

    Im vergangenen Jahr organisierte die AKNW eine Veranstaltung mit dem Titel „Vier gewinnt – praxisorientierte Zusammenarbeit der vier Fachrichtungen: ein Erfahrungsaustausch“. Zwei unserer Mitglieder nahmen als Speaker an der Veranstaltung teil und schilderten Ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den vier Fachrichtungen, in die sich die Architektur aufteilt.

    Jutta Hillen ist seit 2016 Mitglied im Vorstand des bdia NRW und Geschäftsführerin des Büros „Hillen ID“. Gritt Bartels ist Mitglied in der Vertreterversammlung der AKNW und Geschäftsführerin von Ihrem Büro „Bartels & Klang GbR Innenarchitektur“.

    Für das DAB erzählten mir die zwei noch einmal von Ihren Erfahrungen und den Vorteilen der Zusammenarbeit.

    Worin seht ihr den Mehrwert aus der Zusammenarbeit der vier Fachrichtungen Innenarchitektur, Architektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung?

    Jutta Hillen: „Jede der vier Fachrichtungen beinhaltet ein umfangreiches und stark spezialisiertes Aufgabengebiet. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die Bündelung der Kompetenzen jeder Fachrichtung, führt zu besseren, ganzheitlichen, nachhaltigeren, wirtschaftlicheren Konzepten und Ausführungen.“

    Gritt Bartels: „Das Aufgabenfeld der Architektur ist unglaublich komplex und unterteilt sich nicht umsonst in vier Fachrichtungen. Diese Spezifizierungen innerhalb eines Projektes zu bündeln steht für Weitsicht und Effizienz und wird sich letztendlich immer am Ergebnis ablesen lassen.“

    Wie habt ihr die Zusammenarbeit im Projekt wahrgenommen? War es ein nebeneinander – hintereinander oder miteinander arbeiten?

    Jutta Hillen: „Die Zusammenarbeit in den Projekten ist im besten Fall ein frühzeitiges Miteinander. Das heißt, dass jede Fachdisziplin mit den speziellen Kompetenzen sich sehr frühzeitig einbringt und den Entwurf des Gebäudes, des Quartiers der Anlage etc. von Beginn an  mitgestalten kann. So werden nachträgliche Anpassungen und Änderungen vermieden und schon zu einem frühen Zeitpunkt der optimale Gesamtplan erstellt. Das spart Zeit und Kosten und erhöht die Planungssicherheit.“

    Gritt Bartels: „Es gibt unterschiedliche Erfahrungen, von Kompetenzgerangel bis hin zu sinnvoller Ergänzung. Grundsätzlich war das Veto nach Fertigstellung der Interdisziplinären Projekte mehr als positiv. Alle haben auch voneinander profitiert und viel dazugelernt.“

    Inwiefern hat die Zusammenarbeit das Ergebnis des Bauvorhabens beeinflusst?

    Jutta Hillen: „Aus der innenarchitektonischen Sichtweise heraus ergeben sich häufig Planänderungen- und Verbesserungen, um die Nutzung der Räume optimal zu gewährleisten. Das beeinflusst natürlich die gesamte Gebäudeplanung.“

    Gritt Bartels: „Wenn ein Zusammenspiel nicht miteinander, sondern erst nacheinander erfolgte, bedingte es mitunter eine Überarbeitung der Erstplanung. Diese Erfahrung haben wir bei einem Neubauprojekt gemacht, mit dem Ergebnis, das der bereits erfolgte Baufortschritt eher zu Kompromisslösungen bei der Planungen führte.“

    Was habt ihr aus der Zusammenarbeit gelernt?

    Jutta Hillen: „Gegenseitige Wertschätzung der Einzeldisziplinen ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Wichtig ist, dass der rote Faden als Grundkonzept gemeinsam erarbeitet wird und durch das Projekt trägt. Der Rest ist gute Kommunikation.“

    Gritt Bartels: „Das es am Ende zu einem, für ALLE am Bauvorhaben Beteiligten, besseren Ergebnis führt.“

    Wo seht ihr bisher ungenutztes Potential?

    Jutta Hillen: „Überall da, wo anspruchsvolle Projekte geplant und umgesetzt werden sollen, sollte die Bündelung der Kompetenzen der Fachrichtungen selbstverständlich sein.“

    Gritt Bartels: „Das nicht allen vier Fachrichtungen in Gänze klar ist, wo die eigentlichen Kernkompetenzen liegen und somit nicht jeder Blickwinkel genutzt wird.“

    Gab es auch Reibungspunkte in der Planung, bei denen länger diskutiert werden musste?

    Jutta Hillen: „Reibungspunkte weniger, aber natürlich Abstimmungsbedarf und regelmäßige Kosten - Nutzen Gegenüberstellungen.“

    Gritt Bartels: „Die fachliche Diskussion hat eher zu schnelleren Lösungen geführt.“

    Wie können wir dafür sorgen, dass in Zukunft mehr Projekte ganzheitlich und gemeinsam geplant werden?

    Jutta Hillen: „Indem wir selbst die Bauherren ermuntern, mit und in interdisziplinären Teams zu arbeiten. Der Bedarf sollte in erster Linie auf Bauherrenseite geweckt werden. Zudem sollten wir gelungene Gemeinschaftsprojekte vermehrt an die Öffentlichkeit bringen und somit auch Fachkollegen sensibilisieren.“

    Gritt Bartels: „Hier kann ich Jutta nur zustimmen!“

    Wie ist die Zusammenarbeit zustande gekommen? War dies ein ausdrücklicher Wunsch des/der Bauherr:in?

    Jutta Hillen: „Das ist unterschiedlich. Zum Teil werden wir von den Hochbaukollegen ins Projekt geholt. Teils geht der Wunsch initiativ von den Bauherren aus und der/die Innenarchitekt:in ist der erste Planer im Projekt. So kann es umgekehrt sein, dass wir nach Bedarf v.a. Hochbaukolleg:innen und Landschaftsarchitekt:innen  in das Projekt holen.“

    Gritt Bartels: „Die Zusammenarbeit kommt in der Tat aus unterschiedlichen Beweggründen zu Stande. Oft ist es Bauherrenwunsch, die Innenraumkonzeption durch Innenarchitekt:innen planen zu lassen, unabhängig davon, ob der/die Hochbauarchitekt:in schon vor Ort tätig ist. Letztendlich entsteht Architektur nur im Team.“

    Vielen Dank euch Beiden für eure Zeit und die interessanten Einblicke in die Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams. Unterm Strich lässt sich aus euren Erfahrungen deutlich heraushören, dass „Vier gewinnt!“.

    Sie haben Fragen an die beiden Interviewten? Dann schreiben Sie mir gern unter kolumne@bdia.de

    Charleen Grigo