bdia anerkannt! Bachelor für Johannes Pfeiffer „Orangerie Hanau“
Bachelorarbeit WS 2019/20 an der Hochschule Trier
Betreuung: Herr Marcus Kaiser
Orangerie Hanau
Analyse
Die Orangerie befindet sich in Hanau, im Stadtteil Kesselstadt und liegt in unmittelbarer Nähe zum Schloss Philippsruhe und zum Ufer des Main. Die Lage zur Innenstadt ist ein wenig dezentral, lässt sich aber sehr leicht per Bus erreichen. Für Menschen aus Kesselstadt ist der Weg zur Orangerie entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad, aufgrund der verkehrsberuhigten Straßen, möglich. Da Kesselstadt vorrangig als Wohngebiet genutzt wird und daher viele Kindergärten, Schulen, sowie Seniorenheime vor Ort sind, fiel in der Analyse für das Nutzungskonzept auf, dass ein Raum mit Qualität fehlt, der den Austausch Untereinander und das Miteinander verschiedener Generationen und Kulturen ermöglicht und fördert. Da unsere Bevölkerung immer älter wird und die Schnittstelle der Generationen, aufgrund der Digitalisierung usw., immer geringer wird, sowie das Thema Integration in den letzten Jahren immer wichtiger wurde, soll die Orangerie ein Ort werden, der diese verschiedenen Menschen unter einem Dach vereint und so einen Beitrag zur Gesellschaft leisten soll. Das neue Nutzungskonzept für die Orangerie sieht also vor, eine Begegnungsstätte für alle in Kesselstadt und Hanau zu schaffen.
Nutzungskonzept
Das neue Nutzungskonzept der Orangerie sieht vor, einen Begegnungsort zu schaffen, in dem das Miteinander der Generationen und Kulturen aktiv gelebt wird. Die Orangerie bietet Raum für gemeinsame Aktivitäten, die ein nachbarschaftliches Miteinander stärken soll. Es bietet die Möglichkeit voneinander zu lernen und soll den Austausch zwischen Generationen und Kulturen fördern. Hierfür entstehen vier Studios in denen Freizeit-, Bildungs- und Beratungsmöglichkeiten angeboten werden, sowie ein großer Treffpunkt mit einem Café. Hier können sich alle Interessierten mit ihren Erfahrungen und Fähigkeiten einbringen und zugleich vom Wissen und Können der anderen profitieren.
Entwurfsbeschreibung
Im Vordergrund des Entwurfs steht der respektvolle Umgang mit dem Orangeriegebäude. Das heißt, dass der Entwurf dem Raster des Bestandes unterliegt und die historische Bausubstanz unberührt bleibt, der Entwurf orientiert sich am „Raum- in- Raum“- Prinzip, einzig die Decke wird entfernt und ermöglicht so den Blick auf die aufwendige Dachkonstruktion der Orangerie. Anhand des Gebäuderasters entstehen vier Gebäude, sowie ein großer Marktplatz. Der Marktplatz dient als Treffpunkt und erste Anlaufstelle der Besucher. Der Ort bietet Platz zum Treffen, Unterhalten und Verweilen in entspannter Atmosphäre und wird abgerundet von einem kleinen Café.
Über den Marktplatz gelangt man zu den einzelnen Studios der Orangerie. Die Studios bieten verschiedene Aktivitäten an: Bildung/ Fördern/ Kreatives, Kochen, Kultur und Beratung. Optisch orientieren sie sich an der Kubatur der ehemaligen Gewächshäuser der Orangerie (um 1940) und schlagen so wieder die Brücke zum historischen Kontext und der Verbindung von alt zu neu. An die frühere Nutzung der Orangerie soll auch im neuen Nutzungskonzept erinnert werden: verschiedene Raumelemente, bestehend aus Sitzbereichen und Hochbeeten, zwischen den Studios und auf dem Marktplatz bieten die Möglichkeit für den Anbau von Kräutern und Gemüsesorten, die dann in der hauseigenen Küche zubereitet werden können. Die Wahl ausgewählter Materialien und Farben erzeugt eine lebendige, zugleich auch eine entspannte und inspirierende Atmosphäre. Johannes Pfeiffer
Jury: Daniela Sachs Rollmann, Landesvorsitzende bdia Rheinland/Pfalz-Saarland, Dipl. Des. Sabine Waschbüsch, Dipl. Des.Pierre Grün, Elham Bankston
Juryberündung: Ästhetische Umsetzung der Neuinterpretation,der historischen Gewächshäuser | Raum im-Raum-Konzept im Bestandgebäude.