bdia anerkannt! Bachelor für Natalia Wrocinska: „Gridhub“

Bachelorarbeit SS 2023 an der Hochschule Rhein-Main, Wiesbaden
Betreuung: Prof.in Kay Fingerle, Prof. Johannes Kiefer

Die Aufgabestellung der Thesis war die Planung der Eingangshalle und des Innenhofes in einem leer stehendem, eingeschossigen Gebäude am Campus Unter den Eichen, der  für ein Gründerzentrum für nachhaltige und zirkuläre Firmenideen genutzt wird. Die Nutzung ist temporär und auf ca. 4 Jahre angelegt. Es sollte ein Treffpunkt, ein Hub für die EntwicklerInnen und unternehmerischen Köpfe entworfen werden und sollte mehr als ein Empfang sein, zum Beispiel ein Ort zum Netzwerken, zum Vorführen von Ideen, zum gemeinsamen Arbeiten, zum Austausch, oder Essen, Vortrag und Präsentation.

Ausgehend von dem Bestandsgebäude entsteht ein spielerischer Ort für Kreativköpfe, die ihre Pausen und freie Zeit auf eine ganz andere Weise verbringen können. Der Raum basiert auf einem Raster zur Zonierung der funktionsorientierten Bereichen, die aber nicht komplett voneinander abgetrennt sind, sondern leicht durchsichtig, transparent. Es ist ein Ort, der alle Personen miteinander verbindet um sich gemeinsam auszutauschen und den Teamgeist zu stärken. Das spielerische besteht darin, dass man gerasterte (40×40), Tetris-ähnliche Blöcke zur Verfügung hat mit denen man Sitzplätze und Ebenen schaffen kann. Man kann die Blöcke miteinander verbinden und den Raum komplett verändern, je nachdem wie viele Sitzplätze benötigt werden. Die Sitzmöbel werden aus Neolign hergestellt und die einzelnen Platten werden mit Hilfe von Holzdübeln zusammengesteckt, damit man diese nach dem Gebrauch wieder zerschreddern und weiterverarbeiten kann. In die Platten werden Einkerbungen eingefräst. In diese Einkerbung wird ein Verbindungelement geschoben, damit man die Elemente ohne Schrauben miteinander verbinden kann. Somit kann man aus dem Modulen auch Ebenen bauen.

Das besondere an den Materialien die für diese Gestaltung ausgewählt worden sind, ist dass sie kreislauffähig, recyclebar oder kompostierbar sind. Die Materialien sind Neolign und Pilzmyzel. Neolign (WYE Design) basiert auf Holzbasis und besteht zu 83% aus Holzspänen (Nebenprodukt der Holzindustrie) , Farben und Polymeren und kann nach der Nutzung komplett wieder verarbeitet werden. Das Pilzmyzel ist ein nachwachsender Rohstoff, der in der Natur in großen Mengen im Boden vorkommt. In diesem Raum findet der Pilzmyzel seine Anwendung als Akustikpanele und Lampenschirme. Danach kann es komplett kompostiert werden. Die orangenen Stahlgitter sind die Baustellenreste die zusammengefügt worden sind und dienen als teilweise verschiebbare Trennwände und Deckenelemente. Natalia Wrocinska


Jury: Joshua Lux, Nathalie Fuchs, Lilia Dalmann
Jurybegründung: Der bdia Hessen würdigt die schlichte Überlagerung des Bestandsgefüges mit einer zusätzlichen organisatorischen Ebene und einer in sich schlüssigen Anwendung der entwickelten modularen und raumbildenden Elemente. Die technische Umsetzbarkeit und die Erschaffung unterschiedlichster Raumtypologien mit vergleichsweise geringen Mitteln überzeugte die Jury zur Anerkennung der Arbeit.