bdia anerkannt! Bachelor für Nikolas Fahlbusch: „Rotten House“
Bachelorarbeit WS 23/24 an der HS Mainz
Betreuung: Prof.in Antje Krauter
Kaum ein Baum steht noch im Harz. Etwa 90% seiner Fichten sind durch den Befall des Borkenkäfers gestorben und liegen nun zu Millionen auf dem Waldboden und verrotten. Bis ein neuer, starker Mischwald erwächst dauert es etwa 20 Jahre, in diesen Wandlungsprozess möchte ich mit meinem Projekt architektonisch eingreifen.
Entstanden ist ein Gebäude, welches fast ausschließlich aus Fichtenstämmen besteht und mit dem Wiederaufleben des Waldes gegengesetzt langsam in sich zusammenfällt. Erarbeitet wurde eine neue Form des nachhaltigen Bauens – Baumaterialien, die am Bauplatz verfügbar sind gepaart mit einer Soll-Lebensdauer des Gebäudes, die sich bewusst auf den gewollten Nutzen beschränkt, in meinem Fall die Wildtierbeobachtung. Ist dieser durch den Wuchs von Bäumen im Sichtfeld der BesucherInnen nicht mehr gegeben, verliert das Gebäude seine Daseinsberechtigung und kann vor Ort ohne negative Auswirkungen auf die Umwelt und klimapositiv verrotten und neuer Wald kann aus dem Hummus des Gebäudes wachsen. Errichtet wurde das Gebäude nahe dem Hexenstieg, einem beliebten Wanderweg, zwischen dessen Etappen die Wandernden Rast im rotten house machen können. Nikolas Fahlbusch
Jury: Irene Maier | innenarchitektin bdia akh, Britta Tibo, Architektin
Jurybegründung: Der Bachelor Thesis mit dem Titel „Rotten House“ von Nikolas Fahlbusch wird die Auszeichnung bdia anerkannt verliehen, da diese Arbeit eine konsequente und nachhaltige Herangehensweise an die Gestaltung des vernachlässigten Ortes zeigt. Die Installation in einem abgestorbenen Waldhang schafft einen einzigartigen Raum mit besonderen Qualitäten, die die Einfachheit und Zurückhaltung des Ortes betonen. Die Arbeit zeigt den Willen, sich eines gesellschaftlichen Problems anzunehmen und dabei respektvolle Wege zu finden, um die Schönheit des Alltags erlebbar zu machen.