bdia anerkannt! Bachelor für Olena Zhelezko: “Natur – Raum – Du”

Bachelorarbeit SS 2022 an der Hochschule für Technik Stuttgart
Betreuung: Prof. Jens Betha

NATUR • RAUM • DU

In meinem Konzept stelle ich einen naturverbundenen und asketischen Lebensstil vor, der sich in der Architektur und Innenarchitektur widerspiegelt.
Die allgemeine Idee basiert auf einer einfachen Philosophie: der Mensch braucht keinen erfundenen Luxus, wir brauchen Luft, Licht, Wasser, Erde und Feuer.
Das Bestandsgebäude ist eine offene Konstruktion mit einem Raster von Betonstützen und ohne tragende Wände. Dadurch ist es möglich, die Fassade transparent und leicht zu gestalten sodass jede Etage gleichmäßig ausgeleuchtet wird.
In Kombination von alt und neu, rau und glatt sehe ich eine besondere Ästhetik, deshalb würde ich Beton draußen möglichst unbehandelt lassen und die Fassade mit Skyframes und Glassgeländer ergänzen.

Die dritte Ebene des Gebäudes ist eine große leere Fläche, die ich mit Hilfe von mehreren grünen Flecken in einen minimalistischen Garten verwandeln möchte.
Nur Beton, Pflanzen und Beleuchtung, nichts weiteres. Das Grün setzt sich auch an der Fassade fort in Form von einer Vertikalen Bepflanzung.
Die ganze Innenetage hier ist ein Gemeinschaftsbereich, mit einem Pool, Sportraum, Wellness-Bereich und einer Sauna.
Die Süd- und Nordseiten der Fassade sind mit Faltfenstern ausgestattet, dadurch können diese Bereiche im Sommer vollständig mit der Terrasse kombiniert werden.

Die allgemeine Struktur des Gebäudes ist einfach und besteht aus 4 Blöcken.
Die untere Etage ist ein Gemeinschaftsbereich. Oben befinden sich drei fast identische zweigeschossige Blöcke mit Wohnungen und Maisonetten.
Eine Etage ist in 4 Wohneinheiten unterteilt, zwei große eingeschossige Wohnungen mit Panoramablick von drei Seiten und zwei zweigeschossige Maisonette-Wohnungen ebenfalls mit vollständig offener Fassade. Die Idee ist, einen Raum ohne Wände zu schaffen. Offen, luftig und flexibel.

Statt des gewöhnlichen Labyrinths aus kleinen Räumen platziere ich ein trennendes Element in der Mitte, dessen Seiten jeweils einen bestimmten Funktionsbereich bilden. Auf diese Weise dringt in jede Ecke der Wohnung Tageslicht ein.
Das Motto des Konzeptes ist Natur-Raum-Du. Es steht für einen fließenden Übergang zwischen Innen und Außen und Auflösung der Grenzen. Das eine fließt in das andere über.
In der Einrichtung werden Materialien verwendet, die in der Natur in größten Mengen vorhanden sind. Erde, Stein, Holz und Metall. In Kombination mit modernem Möbel und Technik entsteht eine Hightech-Höhle.

Mit einem weiteren Zitat von Le Corbusier möchte ich die Idee des Projektes zusammenfassen.
„Man könnte bewundernswert gut geplante Häuser bauen, vorausgesetzt natürlich, der Mieter ändert seine Mentalität.”
Architektur sollte sich nicht nur an die Menschen anpassen, sondern sie kann auch uns positiv beeinflussen.

Olena Zhelezko


Jury: Julia Gaiser (Leonhard), Jürgen Gaiser (blocher partners), Christian Schweitzer (Studio Schweitzer&Siegle), (Tara Schattschneider + Michael Hilkert krank).

Jurybegründung: Olena Zhelezko hat in ihrer Bachelorthesis die herausfordernde Tiefe des Verwaltungsgebäudes zu einem persönlichen Wohnraum mit einem naturverbundenen Außenbezug geschaffen. Klare, reduzierte Formen mit einer transparenten Fassade, welche nicht nur Tageslicht in den Raum, sondern auch die Topographie der besonderen Stuttgarter Kesselform erlebbar macht. Der konsequent ehrliche Einsatz der verwendeten Materialien und Begrünung spiegelt sich in der gesamten Arbeit wieder.