bdia anerkannt! Master für Manuel Adam “EXCUB Modulares Bauen”

Masterarbeit WS 18/19 an der Hochschule Trier
Betreuung: Prof. Ingo Krapf



Die Idee des EXCUB (Abkürzung für expandable cuboid, also erweiterbarer Quader) ist, ein kleines Haus zu entwerfen, dass sich erweitern lässt.
Das kleinste Wohnmodul (Ausgangsmodul) ist für eine Person ausgelegt. Es ist ca. 39,5 qm groß und bietet alles, was man zum leben braucht. Die Zielgruppe hierfür sind Pendler, Projekt- oder Saisonarbeiter, die nur für einen gewissen Zeitraum in der Stadt wohnen bzw. am selben Ort. Es ist allerdings auch möglich, das Ausgangsmodul durchgehend zu bewohnen. Mit den kompakten Maßen reagiert es auf die aktuelle Situation am Wohnmarkt in Innenstädten. Die bebaubaren Flächen werden immer weniger, sodass vorhandene, ungenutzte Flächen wie Baulücken oder Flachdächer genutzt werden sollten. Hinzu kommt der Trend, dass es immer mehr Ein- und Zwei-Personen-Haushalte gibt.
Ein weiterer Grund für die kleinen Außmaße ist, dass das Ausgangsmodul und alle Erweiterungsmöglichkeiten vorgefertigt werden und anschließend mit einem LKW und einem Tieflader zur Baustelle gebracht werden und vor Ort nur an das Strom- und Wassernetz angeschlossen werden. Da die Abmessungen einer LKW stark reglementiert sind, muss das Ausgangsmodul in zwei Hälften geliefert werden, die jeweils zwei Meter breit sind. Die Höhe der Ladung ist ebenfalls auf 3,5 m eingeschränkt. Ansonsten fällt die Ladung unter die Kategorie eines Schwertransports und es werden einige Sondergenehmigungen benötigt.
Wie oben beschrieben soll der EXCUB erweitert werden können. So ist es möglich das bis zu fünf Personen darin leben. Die Erweiterungsmöglichkeiten beziehen sich auf unterschiedliche Kinderzimmer, Wohnzimmer und Terrassen in verschie- denen Größen und Positionen am Haus, sowie Büros und Abstellräumen. Die Kunden können ihren EXCUB individuell zusammenstellen. Sie werden hierbei von den Architekten unterstützt, um eine gute Raumabfolge und Belichtung zu gewährleisten. Die Kunden können das Ausgangsmodul Schritt für Schritt erweitern, oder gleich zu Beginn eine größere Variante kaufen oder mieten. Die größeren Varianten sind für Familien ausgelegt und benötigen ein größeres Grundstück, welches sich außerhalb der Innenstadt befindet.
Das Design spielt bei dem Entwurf eine wichtige Rolle. Bestimmt wird es durch seine Schlichtheit und Geradlinigkeit. Alles was nicht zwingend benötigt wird, wird weggelassen. Hinzu kommt ein sehr reduzierter Einsatz von Materialein und Farben. Hier steht die Qualität im Vordergrund, die durch intelligente Detaillösungen unterstrichen wird.
Auch was die Gestaltung betrifft, können die Kunden zwischen verschiedenen Varianten auswählen. Von außen ist das Wohnmodul immer mit TRESPA METEON-Platten verkleidet. Diese sind in verschiedenen Farbvarianten von Schwarz über Grautöne bis weiß wählbar. Zu den Farben kommen verschiedenen Oberflächenvarianten hinzu.
Im Innenraum gibt es eine Auswahl an unterschiedlichen Parkettböden. Das Holz des Parketts ist in den Möbeln, die ebenfalls für das Modul entworfen wurden, als Akzente wiederzufinden.
Den Kunden stehen unterschiedliche Designlinien zur Wahl. Das bedeutet, dass nicht alles mit allem kombiniert werden kann, sondern in gewisser Weise vorgegeben ist. So behält der EXCUB in jeder Kombination sein schlichtes und elegantes Design.
Ein weiteres wichtiges Material ist Glas. Jede Verglasung ist raumhoch. Mithilfe der Verglasung wird der EXCUB in öffentliche und privatere Bereiche unterteilt. Der öffentliche Bereich wie der Wohn- Essbereich und die Küche sind vollflächig auf einer Seite verglast. Das private Schlaf- und Kinderzimmer werden weniger belichtet. Durch die Fenster erhält das Wohnmodul eine klare Vorder- und Rückseite. Die Rückseite, auf der sich der Eingang befindet, ist, bis auf ein Fenster, vollständig geschlossen. Dieses Fenster kann transparent oder transluzent ausgeführt werden.
Um die Erweiterungen zu ermöglichen, ist die Konstruktion des Wohnmoduls entscheidend. Grundsätzlich besteht es aus einer Holzkostruktion. Der Boden und die Decke sind exakt gleich aufgebaut. Die Wände sind bei diesem Konzept entscheidend. Das Ausgangsmodul besteht aus mehreren zwei Meter breiten Wandelmenten, die Außen mit TRESPA verkleidet werden und innen mit Gipskarton. Hinzu kommen 1,7 Meter breite Wandelemente und Eckelemente. Die Wandelemente sind von außen durch eine notwendige, 10 mm breite, Dehnungsfuge der TRESPA-Platten zu sehen. Diese Fuge wird als Designelement genutzt und macht die Modularität sichtbar.
Die Wandelemente werden an der Boden- und an der Deckenkonstruktion mit Metallwinkeln verschraubt und können auch demontiert werden. Alle Erweiterungsmöglichkeiten bestehen aus einer Vielzahl dieser Wand- und Eckelemente und folgen einem striktem 2-Meter-Raster.
Manuel Adam