bdia anerkannt! Master für Marie-Joelle Scholten-Reintjes: „Räumliche Machtstrukturen“

Masterarbeit SoSe 2024 an der TH OWL, Detmold
Betreuung: Prof. Nicolas Rauch, Wiss. Mitarbeiter Cengiz Hartmann, M.A.

Räumen kannst du niemals aus dem Weg gehen.
Allem anderen schon.

Ein Kümmerungsprozess. Keine Raumlösung.
Eine Desillusionierung. Kein Reset.

Eine empathische Auseinandersetzung mit negativen Raumgefühlen, -auswirkungen und räumlichen Marginalisierungs- und Machtstrukturen, aus Frustration und Liebe.
Eine kollektive Bewusstwerdung.
Ein MACHT laut.

Im Zentrum der Raumfrage steht die Machtfrage.

Unsere Räume sind der Boden unseres Alltags, den wir als gegeben hinnehmen.
Als multisensuelles Gefüge von Stimuli nehmen sie – meist unbemerkt – Einfluss auf unsere Gefühle und Handlungen. Räume sind, ebenso wie unser Verhalten, gesellschaftlich geprägt und an Konventionen und Normen geknüpft, die sich Diskriminierungsstrukturen bedienen. Durch dieses Zusammenspiel verstärkt der Raum Ismen, indem jegliches divergierende Handeln und Sein nicht berücksichtigt wird und stetig subtil auf den Zustand der vermeintlichen Abweichung aufmerksam gemacht wird. Dabei stellen wir nicht den Raum in Frage, sondern den Menschen, dahingehend, ob er in den Raum zu passen scheint.

Diese Arbeit setzt sich mit Räumen auseinander, die wir, aufgrund der Vertrautheit des Alltäglichen, nicht mehr hinterfragen und begibt sich auf eine multisensuelle Reise der Entlarvung. Der Podcast MACHT laut – die Machtbegehung von Räumen, wirkt als überdauerndes Mittel um den Raum mit intersektionalem Blick zu betrachten. Marie-Joelle Scholten-Reintjes


Jury: Karin Friedrich-Wellmann | Innenarchitektin, Manfred Haverkamp | Innenarchitekt, Anh Thu Le, M.A., Karin Michels | Innenarchitektin, Kristina Herrmann, Innenarchitektur-Raumkunst M.A.
Jurybegründung: Diese Anerkennung würdigt eine intensive und tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Thema Raum. Die Rauminstallation beeindruckt durch ihre komplexe Darstellung
räumlicher Machtstrukturen mittels unterschiedlicher Medien. Sie setzt sich auf kritische Weise mit Räumen sowie sozial- und gesellschaftspolitischen Alltagsthemen auseinander.
Im Einklang mit unseren gemeinsamen Werten wie Chancengerechtigkeit, Solidarität, Empowerment, Kreativität und Kollektivität, hinterfragt die Arbeit die Transkription und Wahrnehmung von Räumen. Durch auditive Begehungen und besondere grafische Darstellungen, die Farbe, Form und Wortspiele einbeziehen, wird ein tiefgehendes Erleben ermöglicht. Die multimediale Darstellung verleiht dem Konzept zusätzlichen Tiefgang und schafft eine einzigartige Erfahrung.