bdia anerkannt! Master für Tim Simon: “An der Hauptwache”
Masterarbeit SS 2019 an der Akademie der Bildenden Künste München
Betreuung: Prof‘ in. Carmen Greutmann-Bolzern, Prof. Urs Greutmann, Prof. Gregor Eichinger
Masterarbeit SS 2019 an der Akademie der Bildenden Künste München
Neustrukturierung und Umgestalltung des Platztes „An der Hauptwache“ in Frankfurt am Main
Konzeptgedanke
In Anlehnung an das geplante Museum for modern electronic Music, das MOMEM, wird der „Platz an der Hauptwache“ in Frankfurt, in einen Ort der Kultur verwandelt. Dieser soll einerseits als Ort für Ausstellungen und Veranstaltungen dienen, wobei er die Aufgabe als Verbindungselement zwischen Platz und Stadt behält. Als kultureller Platz im öffentlichen Raum soll er den Menschen Raum zum Verweilen, Ausruhen und Warten bieten.
Das MOMEM, welches noch in diesem Jahr eröffnet, soll wieder viele Menschen an den Platz „An der Hauptwache“ ziehen. Im neuen Konzept ist es daher die wichtigste Komponente.
Als Erweiterung des Museums entsteht zudem eine Galerie die Platz für wechselnde Ausstellungen und Veranstaltungen bietet. Diese findet in den Räumlichkeiten der ehemaligen Struwwelpeter-Apotheke Platz.
Beide Räumlichkeiten, das Museum und die Galerie, grenzen an die zentrale Zwischenebene A1. Hier wird das Konzept fortgesetzt, wobei eine zentrale 2,5m x 2,5m große Fläche Raum für Kunst jeglicher Art bietet. Zuden können hier Konzerte, Installationen und sonstige Events stattfinden und den Platz in einen lebendigen Ort verwandeln.
Entwurf
Der Entwurf zur Umstrukturierung des Platzes an der Hauptwache setzt sich aus drei wesentlichen Elementen zusammen, wobei das von den Frankfurtern sogenannte „Loch“ das Kernstück bleibt.
Grundlegend für die Aufenthaltsqualität des Platzes sind die Treppenstufen, welche sich durch verschiedene Höhen zu einer Landschaft zusammenfügen. Einerseits dienen sie der Erschließung der A1 Ebene, andererseits bieten sie Platz zum Aufhalten.
Durchbrochen wird die Tribühne durch vier eingeschobene Kuben, die aus der Landschaft herausragen. Drei der Kuben bilden die Zugänge zu den weiteren Funktionen, ein weiterer Kubus, eine 20cm hohe, mit Wasser überströmte Fläche bildet, die gestalterisch ein Gegenstück zum Bestandgebäude der Hauptwache bildet. Durch das Anheben der Kuben kann in den Eingangsbereichen, sowie der Galerie eine Mindestdeckenhöhe von 2,50m gewährleistet werden.
Die statische, ortogonale Struktur wird durch ein laufendes Möbel ergänzt, welches sich als Mäanderband über den Platz zieht. Hierdurch wir die klare Aufteilung aufgelockert und die Betonlandschaft wird um ein warmes Material mit schmeichelnder Haptik ergänzt.
Tim Simon
Die Bewertung der Abschlussarbeiten erfolgte am 18.07.2019.
Jury: Rainer Hilf | Ehrenpräsident bdia, Annette Brunner | bdia Vorsitzende LV Bayern, Bernhard Rückert | bdia-Mitglied Dachau, Jana Thiemann | Preisträgerin Vorjahr, Jack Lam | Preisträger Vorjahr
Jurybegründung: Der Platz in Frankfurt am Main erhält eine komplette bauliche Überarbeitung und erfährt durch seinen neuen quadratisch abgesenkten Bereich und die Galerien ein würdiges städtebauliches und innenarchitektonisches Pendant zur historischen Architektur der Hauptwache. Durch die geschickt gestalteten Treppen, sowie den zum Platz hin ausgerichteten Baukörpern ergeben sich neue Nutzungsmöglichkeiten. Das gesamte Ensemble erfährt dadurch eine neue, deutlich aufgewertete soziale Komponente.