bdia ausgezeichnet! Bachelor für Desirée Hinz: "Lastenradshop Packesel"

bdia ausgezeichnet! Bachelor für Desirée Hinz: “Walla City Spa”

Bachelorarbeit SS 2021 an der Hochschule für Technik Stuttgart
Betreuung: Prof. in Diane Ziegler, Prof. Jens Betha, Prof. Thomas Hundt

Hinter dem Rathaus in Stuttgart entsteht ein neues Quartier, das Areal an der Eichstraße. Neben dem Gerber und dem Dorotheenquartier ist dies mit einer der größten städtebaulichen Neuordnungen im Stadtzentrum der letzten Jahre. Bereits 2009 fand hier ein Planungswettbewerb statt, den die Architekten H4a und Vögele Architekten gewannen und auch mit der Umsetzung beauftragt wurden. Ziel des Wettbewerbes war es, die damals unbefriedigende Gebäudekonfiguration rund um die Rathausgarage, mit dem Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses neu zu ordnen und das Quartier in den bestehenden Stadtgrundriss besser einzubinden. Zwischen Wettbewerbsauslobung und der geplanten Fertigstellung, ein Teil des Gebäudes ist bereits bezogen, liegen über 11 Jahre. Deshalb stellt sich die Frage, ob die angedachten Nutzungen seinerseits, ein Wohn- und Geschäftshaus zu errichten, noch Gültigkeit haben. Die Innenstädte sind im Wandel. Immer mehr Menschen leben in der Stadt, was steigende Mietpreise zur Folge haben. Der städtische Raum wird immer mehr zum Begegnung- und Aufenthaltsraum und hat hier wichtige soziale Aufgaben, jenseits von kommerziellen Nutzungen. Gleichzeitig hat sich der Retail gewandelt. Durch den zunehmenden Onlinehandel werden weniger Verkaufsflächen benötigt. Shops werden zu Aufenthalts- und Begegnungsräumen, der Warenverkauf tritt in den Hintergrund.

Der Raumentwurf ETR 5 und die Bachelorthesis beschäftigte sich im Sommersemester 2020 mit neuen Nutzungsideen für das Areal an der Eichstraße. Ziel ist es, zukunftsweisende Nutzungen vorzuschlagen und zu entwickeln. Damit dies gelingt, ist eine sorgfältige und intensive Recherche zu aktuellen Tendenzen und neuesten Trends in Handel, Gastronomie und Bürobereich erforderlich. Auch sollten wegweisende Stadtquartiere in anderen Städten auf ihre Nutzungsmischungen hin recherchiert und analysiert werden.

Immer mehr Menschen fahren mit dem Rad. Bedingt durch den Klimawandel, Corona oder dem Bewusstsein zu einem gesunden und Bewegungsreichen Leben. Viele Menschen ziehen in die Städte und somit steigt auch der schon vorhandene Parkplatzmangel. Um mehr Mobilität zu gewährleisten, bietet der Lastenradshop „Packesel“ verschiedene Lastenradmodelle, die sowohl Familien-, Single- wie auch Gewerbe tauglich sind. Da die Räder staatlich gefördert werden, bietet der Shop mit dem Verkauf und Leasing einen gewissen Anreiz. Wer sein Auto lieber daheim stehen lassen will um in die Pedale zu hauen kann mit Zuschüssen bis 1500 Euro rechnen.

Der Lastenradshop „Packesel“ ist in der Ebene 0 des Gebäudes in Richtung Töpferplatz verortet. Der Anschluss an den Außenraum bietet die Möglichkeit die Lastenräder vor Ort im städtischen Raum testen zu können.  Die große Ausstellungsfläche in der Mitte orientiert sich  Richtung Schaufenster. So können alle Räder gut betrachtet werden. Das Konzept greift Symbole aus dem Stadtleben auf und interpretiert diese neu. Die lange Fahrbahn, die entlang der Schaufenster läuft und sich am Ende zu einer Sitztribüne, einer Theke und einer Reparaturrampe ausbildet symbolisiert die Straße. Verkehrsschilder die als Informationsträger dienen und sich an der Decke als skulpturales Element ausformen. All dies um die Räder zu inszenieren und zu untermalen. Neutrale modulare Wände aus Lochblech zonieren den Raum, bieten viel Fläche für Produkte und können mit 3D-Buchstaben bespielt werden. Die Farbigkeit des Konzeptes ist laut und aussagekräftig und lässt dem „Packesel“  genug Raum um sich zu präsentieren. Desirée Hinz

Die Bewertung der Abschlussarbeiten erfolgte im Oktober 2021.
Jury: (folgt)

Jurybegründung: Die Bachelorarbeit aus dem Sommersemester 2020 von Desirée Hinz mit dem Titel “Lastenradshop Packesel” überzeugte die Jury durch die subtile Adaption von Elementen und Motiven aus dem öffentlichen Raum. Eine klare Flächenerschließung und schlüssige Raumzonierung, die von Straßen- und Verkehrswegen inspiriert sind, ergeben in Kombination mit der frischen Farbigkeit und der spannenden Materialauswahl eine schön durchgearbeitete, detailorientierte Lösung für den Raum, die sich auch im gut lesbaren Layout wiederspiegelt.