bdia ausgezeichnet! Bachelor für Michelle Müller-Trudrung: „RE BUG“
Bachelorarbeit SoSe 2024 an der Hochschule für Technik Stuttgart
Betreuung: Prof.in Monika Joos-Keller
Am Hauptbahnhof in Stuttgart soll ein innovativer Insektenzucht-Recycling-Hub errichtet werden, der Bioabfall effizient in hochwertige Proteine umwandelt und dabei Methan-Emissionen sowie den Bedarf an Land und Wasser im Vergleich zu sonstigen tierischen Proteinen signifikant reduziert.
Das Raster des Bestandsgebäudes wurde aufgegriffen und mit einer hybriden Holzskelettbauweise aufgestockt. Dadurch hebt sich das Gebäude deutlich aus dem Stadtbild hervor und zieht Aufmerksamkeit auf sich.Der Neubau wurde bewusst gestalterisch vom Bestand getrennt, jedoch tritt der Neubau mit seiner Form in die Fußstapfen des Bestandsgebäudes. Die äußeren Erschließungskerne bilden die visuelle Brücke zur Produktion im Inneren, welche auch von außen durch die Fassade einsehbar ist.
Dieser Hub wird Forschungs- und Zuchteinheiten sowie ein Bionik-Labor beinhalten, das sich mit der Entwicklung neuer Materialien durch die Nachahmung biologischer Prozesse beschäftigt. Ein integriertes Restaurant wird die Möglichkeiten der Nutzung von Insektenproteinen präsentieren. Ein Workshop und Führungen bieten Interessierten Einblicke in die Zucht- und Produktionsprozesse. Der Dachgarten soll die Biodiversität in der Stadt fördern und einen Rückzugsort bieten. Dieser Hub soll zur ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit in Stuttgart beitragen und als Bildungs- und Forschungseinrichtung dienen, welche die Akzeptanz und das Bewusstsein für nachhaltige Praktiken fördert. Er verbindet Bildung, Wissenschaft und praktische Anwendungen in einem Modell für urbane Recycling-Initiativen. Michelle Müller-Trudrung
Jury: (folgt)
Jurybegründung: Der Entwurf zeichnet sich durch eine innovative Herangehensweise an den Altbaubestand aus und vereint technische Innovation im Innen- und Außenraum mit einer konsequenten Gestaltung. Die vielfältige Nutzung des Fabrikgebäudes mit einer gastronomischen und öffentlichen Nutzung im Erdgeschoss lädt Besucher aus der Stadt ein, sich mit dem Thema näher auseinanderzusetzen. Mit einigen wenigen Eingriffen ist eine intelligente Raumqualität und Aussage nach außen entstanden.