bdia ausgezeichnet! Bachelor für Pascal Deppisch: “Siebzehnhundertsiebenundzwanzig – Neuinterpretation eines denkmalgeschützten Jurabauernhofs”
Bachelorarbeit SS 2020 an der Hochschule Coburg
Betreuung: FOL Baetjer
Siebzehnhundertsiebenundzwanzig – Neuinterpretation eines denkmalgeschützten Jurabauernhofs
Das Altmühltal ist ein kleiner Naturpark in Teilen Mittelfranken und Oberbayern. Hier entstand das für die Region typische Jurahaus. Hauptmerkmal ist das sehr flache, mit Legeschiefer eingedeckte Dach. Die massive Bauweise der minimale Dachüberstand und die vielen kleinen Öffnungen lassen die Gebäude sehr gedrungen wirken.
Heute ist ein Großteil der Gebäude vom Verfall betroffen. So auch der Blasi-Hof in dem kleinen Dorf Kaltenbuch. Das Gebäudeensemble besteht aus einem barocken Wohnstallhaus von 1727 (Titel der Bachelorarbeit), dem im Jahr 1810 angebauten Korbhaus und einer 1806 errichteten Scheune. Im Inneren des imposanten Wohnstallhauses finden sich viele seltene historische Ausstattungsdetails.
Die Bachelorarbeit behandelt wichtige Fragen rund über das Erbe und den Erhalt von historisch wertvollen Gebäuden. Scheune und Wohnstallhaus werden getrennt voneinander behandelt. Während das Wohnstallhaus als Erlebnisunterkunft und Museum genutzt wird, wird die Scheune ein Zuhause für eine junge Familie. Bei beiden Gebäuden liegt das Augenmerk auf den Jurabaustil und dem historischen Kontext.
Urlaub im Denkmal: Die spannende Geschichte des Gebäudes soll hier für die Gäste mithilfe eines durchdachten Konzepts in einer Art Ferienhaus/Erlebnisunterkunft erlebbar gemacht werden. Im Vordergrund steht das historische bäuerliche Leben und die museale einzigartige Schwarze Küche, sowie der Bautypus Jurahaus.
Wohnen im Denkmal: Neben der Scheune werden im Stile der abgerissenen Gebäude werden zwei neue Anbauten entstehen. Diese sollen in Form und Materialität an die historischen Bauten erinnern, diese gleichzeitig in einen modernen Kontext setzen. Inspiration für die Aufteilung und Gestaltung ergeben sich aus der Geschichte des Gebäudes.
Die Umnutzung der Scheune ist eine Hommage an das Jurahaus. Ideen aus dem Bestand werden aufgegriffen und fließen in die Gestaltung mit ein. Viele der Baumaterialien finden einen neuen Platz in der Planung und werden durch die neue Gestaltung in Szene gesetzt. Dadurch wird ein Innenraum geschaffen, der von seinen geschichtlichen Vorbildern inspiriert ist und trotzdem neuen und modernen Aspekten in nichts nachsteht. Pascal Deppisch
Die Bewertung der Abschlussarbeiten erfolgte am 02. 11. 2020
Jury: Julian Hensch | bdia Bayern, Sabine Mahl, Auwi Stübbe, Carmen Dittrich
Jurybegründung: Die Arbeit überzeugt durch sein schlüssiges, sehr detailliert ausgearbeitetes Gesamtkonzept und durch seine grafischen Qualitäten. Der Bestand wird rücksichtsvoll überarbeitet und erweitert. Dabei wird das Thema des Jurabauernhofes zeitgemäß interpretiert. Das ausgewogene Material, – und Farbkonzept setzt Akzente, ohne einseitig zu dominieren. Die illustrativen Perspektiven und isometrischen Darstellungen transportieren das Konzept perfekt. Eine herausragende Arbeit!