bdia ausgezeichnet! Bachelor für Tabea Dähn: „Pop Up Garagen“

Bachelorarbeit WS 20/21 an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Detmold
Betreuung: Prof.in Sandra Bruns, Wiss. Mitarbeiter Cengiz Hartmann

POP-UP GARAGEN – eine Vision für tote Räume

Inwiefern können Räume wiederbelebt werden, die heutzutage kaum einen erkennbaren nutzen mehr aufweisen, um sinnstiftende Beziehungen zwischen Mensch und Raum zu ermöglichen?
Viele Garagen dienen heute als Rumpelkammer. Die Umnutzung einer innenliegenden Garage ist nur mit einer Baugenehmigung möglich. Mit dieser Idee kann den „toten“ Räumen neues Leben eingehaucht werden. Besonders in dichten Siedlungen kann es schnell zu unausgesprochenen Konflikten kommen, wir Menschen brauchen Orte die unkompliziert Begegnungen und soziale Nähe ermöglichen.
Ferner entstand die Idee, in einer Reihenhaussiedlung im Bielefelder Stadtkern „Wohnräume“, die bisher dem Unterstellen von Kraftfahrzeugen vorbehalten waren, zu Räumen umzuwandeln, die für Menschen und ihren Alltag zur Verfügung stehen. Es soll dazu angeregt werden, Dinge wert zu schätzen und neu darüber nachzudenken, was wirklich von Bedeutung ist und worauf verzichtet werden kann, angelehnt an das Leben der Nomaden.
Die Garagen dienen dazu, das Miteinander durch Teilen und gegenseitige Hilfe zu stärken. So wird eine neue Identität des Ortes ermöglicht. Die Nutzungen richten sich jeweils an unterschiedliche Altersgruppen und Bedürfnisse und können je nach Bevölkerungsstruktur angepasst werden. Der typische Charakter eines Garagentores wird mit den Lamellen des Pavillons aufgegriffen. Wie ein Garagentor lässt sich der Pavillon ein- und ausfalten. Ebenso macht die temporäre Nutzung der Orte den Einsatz und die Reduzierung auf möglichst minimale Gestaltungselemente sinnvoll. Ziel ist es, barrierefreie und schwellenlose Orte der Begegnung zu ermöglichen. Tabea Dähn


Jury: Karin Michels | Innenarchitektin, Lars Hildebrandt | Innenarchitekt, Martina Lorbach | Innenarchitektin, Lena Mangels, | MA Innenarchitektur, Charleen Grigo, MA / Innenarchitektur
Jurybegründung: Das Thema, die Vision der temporären Nutzung von Garagen, toten Räumen in den Innenstädten, reagiert auf den wirtschaftlichen, sozialen und demographischen Wandel. Es unterstützt die Stärkung der Gemeinschaft, der Nachbarschaft und des Straßenlebens. Durch die Nutzungserweiterung von Garagen in eine Tauschbörse, einen Food-Sharing-Point, ein Café, einen Lernort und/oder z.B. einen Ort für Bewegung werden Orte für Kommunikation geschaffen, in denen die lokale Nachbarschaft ihr soziales Gefüge stärken
kann. Die sehr detaillierte und gute Darstellung lässt ein schnelles Verständnis des entworfenen Steckprinzips des Innenausbaus der Garagen zu und überzeugt durch die individuellen Möglichkeiten je nach dem umzusetzenden Projekt.