bdia ausgezeichnet! Master für Jennifer Monakow: “Rheinisches Industriebahn Museum Köln e.V”
Masterarbeit WS 2017/18 an der PBSA Düsseldorf
Betreuung: Prof. Reiz
Rheinisches Industriebahn Museum Köln e.V
Neues Ausstellungs- und Innenarchitekturkonzept für das ehemalige Bahnbetriebswerk
Seit 1996 steht das ehemalige Bahnbetriebswerk Köln Nippes unter Denkmalschutz. Im Bahnbetriebswerk wurden seinerzeit Lokomotiven gewartet und repariert.
Zurzeit mietet das Rheinische Industriebahn Museum zwei der Hallen an und stellt dort seine Fahrzeuge aus.
Der Verein ist durch die begrenzte Anzahl Vereinsmitgliedern mit dem Museum überfordert und die derzeitige Ausstellung folgt keinem sichtbaren Konzept. Dieses Problem wollte ich angehen und durch Ordnung und Reduktion ein Ausstellungskonzept entwickeln das sich auf das Wesentliche reduziert. Der zu entwickelnde Entwurf sollte sich adaptiv auf die Bestandsarchitektur setzten und nur das Nötigste soll ergänzt werden um dem Bestand und seiner Geschichte seine Authentizität nicht zu rauben.
Bis auf notwendige baukonstruktive Maßnahmen um das Gebäude in Stand zu setzen wird der Bestand architektonisch nicht verändert. Die 5000qm große Lokhalle sollte als Ausstellungsraum für die Fahrzeuge des RIM dienen. Die ehemalige Betriebswerkstatt dient dem Museum im Rahmen des neuen Konzeptes als Entree und Ausstellungshalle für temporär erworbene Kunstwerke.
Von der Empfangshalle aus sind das neue Museumscafé sowie die Lokhalle zu begehen. Die gesammelten Bahnschilder des Museums finden als Wandcollage Platz auf der sieben Meter hohen, weiß geschlämmten Backsteinwand gegenüber vom Eingang des Cafés.
Als raumtrennende Elemente kommt hier Streckmetall zum Einsatz. Im Entree kommen sie als Ausstellungs- objektträger zum Einsatz. Im Café ist der Fußboden mit einer Folierung ausgestattet die den offiziellen Gleisanschlussplan des Bahnbetriebswerkes an das öffentliche Gleisnetzt zeigt.
Die Züge werden in der Lokhalle entlang einer Sinuskurve platziert.Diese Anordnung hat den Vorteil, dass ein spannender Blick beim betreten der Halle entsteht. Dadurch wird der Vergleich und die Beobachtung der Entwicklung zwischen den einzelnen Fahrzeugtypen möglich. Ein weiteres Problem in der Bahnausstellung ist es überhaupt einen Überblick zu bekommen. Um die Loks betreten zu können und den Innenraum zu betrachten entwickelte ich ein System aus Stegen und Rampen. Die Rampen führen neben den Zügen her, über sie hinweg, durch sie hindurch und unter ihnen her. Durch das Rampensystem wird der Besucher einerseits chronologisch durch die Ausstellung geführt, hat aber auch die Möglichkeit Abkürzungen zu wählen um sein persönliches Interessengebiet zu besuchen. Gestalterisch sollen die Stege an alte Bahngleise erinnern. Die Konstruktion besteht aus Stahlträgern, die mit altem Gleisschwellenholz beplankt werden.
Als Absturzsicherung dient ein schwarzes Drahtseilgitter, welches zwischen Handlauf und Geländer Pfosten gespannt wird. Dieses ermöglicht große Transparenz bei geringem Materialgewicht. Jennifer Monakow
Die Bewertung der Abschlussarbeiten erfolgte am 13.02.2018. Jury: Jutta Hillen, Birte Riepenhausen, Barbara Eitner, Lisa Kentner und Katharina Witez | bdia ausgezeichnet SS 2017
Jurybegründung: Die Umnutzung des ehemaligen Bahnbetriebswerkes zu einem Industriebahnmuseum überzeugte durch ein konsequent geradliniges und sensibles Umgehen mit dem denkmalgeschützten Bestand. Ein klarer Fokus wurde auf die Exponate gesetzt, der das System aus Stegen und Rampen um und durch die Lokomotiven logisch herleitet. Auch der sensible Umgang mit den verwendeten Materialien und die detaillierte Darstellung lassen eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema durch und durch erkennen.