bdia ausgezeichnet! Master für Annika Naber: “Das Kontorkonzept”

Masterarbeit WS 2021/22 an der Hochschule Trier
Betreuung: Prof.in Sanna Leppkoski, Prof. Ingo Krapf



Das Kontorkonzept

Das Büro gilt längst nicht mehr als nur eine Hülle des Arbeitsraumes. Dieser hat sich durch das Zwangs-Homeoffice der Corona-Pandemie, sowie der Work-from-anywhere-Policy, ausgeweitet. Aus diesem Grund steht die Veränderung des Büroraumes auf der Tagesordnung, so wie sich der Kontor damals schon zum Kontorhaus und später zu den verschiedensten Büroformen entwickelt hat. Heute sollte ein Büro eben kein reines Büro mehr sein, kein reiner Arbeitsort. Es geht um einen neuen sozialen Komplex der in seiner Gesamtheit als Kommunikationsraum und Treffpunkt zur Verfügung steht.

Räumlich umgesetzt sieht das Konzept im Brandskontor eine, von mehreren Parteien geteilte Raumhülle vor, welche von verschiedenen mietenden Firmen gleichermaßen genutzt werden kann. Dabei handelt es sich nicht um den normalen Arbeitsplatz von nine-to-five, sondern um ein dynamisch, hybrides Arbeitskonzept, bei dem die Mitarbeiter frei entscheiden können, wo, wann und wie sie arbeiten möchten. Das gesamte Gebäude beruht auf dem Sharing-Prinzip, bei dem der Fokus nicht mehr auf der Arbeit des Einzelnen liegt, sondern auf den sozialen Kontakten, dem zwischenmenschlichen Austausch und der Innovation aus Gesprächen. Um dies möglich zu machen, entstehen Aufenthaltsbereiche und Treffpunkte, sowie inoffizielle Meetingbereiche überall im Gebäude, wobei die Geschosse gewisse Schwerpunkte legen. Zusätzlich zu den Geschossen der Arbeit und der Ruhe, welche sich im oberen Bereich des Gebäudes befinden, sind die Geschosse der Gesellschaft vom Untergeschoss bis zum ersten Obergeschoss öffentlich begehbar. Dabei stehen die dritten Orte – der Bereich des Cafés, und die kleine öffentliche Bibliothek – im Mittelpunkt des Entwurfes. Annika Naber


Jury: Daniela Sachs Rollmann | Innenarchitektin bdia | Vorsitzende RPS, Pierre Grün | Innenarchitekt bdia, Ada Spahija | Interior architect | Gast

Jurybegründung: Umfangreiche Grundlagenforschung, sensible bauliche Ergänzungen werten die Fassade auf, überzeugende multifunktionale Möbel, kreisförmige Einbauten schaffen fließende Grundrisse, Material- und Farbwahl unterstreichen eine wohnliche und entspannte Atmosphäre.