bdia ausgezeichnet! Master für Enrico Frontzek “Kloster Rehna”
Masterarbeit WS 19/20 an der Hochschule Wismar
Berteuung: Prof. Gerd Baron und Prof. Oliver Hantke

Kloster Rehna

Das beschauliche Kloster Rehna, etwa 40 Kilometer vor den Toren Wismars gelegen, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Der Ursprung des Klosterensembles geht auf den Zeitraum zwischen den Jahren 1155 bis 1160 zurück. Das eigentliche Kloster wurde von Frater Ernestus in etwa zwischen 1230 und 1236 gegründet. Doch schon Mitte des 17. Jahrhunderts mussten ehemalige Bestandteile aufgrund baulicher Mängel zurückgebaut werden.

Der geschaffene Entwurf für die Klostergemeinde Rehna, holt verfallenen Bestandteile zurück ins Leben, knüpft an ehemalige Nutzungskonzepte der Klausur an, in zeitgemäßer Sprache.

Am Ort des ehemaligen Westflügels, entsteht das Klostercafé. Schon beim Betreten des Kirchplatzes fällt der neue Bau auf und behauptet sich in dem ehrwürdigen Ensemble als solitärer Bau, ohne bestehendes zu bedrängen. Sowohl äußerlich, als auch im Inneren, gestaltet sich das Café durch ehrliche und reduzierte Materialien. Das Café lädt im oberen Teil zu kleinen Snacks und Kaffee ein, mit Ausblick auf den Kirchplatz.

Der untere Teil des Cafés wird sowohl als Speisesaal, als auch Seminarraum betrieben. Abgetrennt durch die Funktionsräume und den natürlichen Höhenunterschied in den Nonnengarten hinein, können hier die Besucher Angebote des Klosters wahrnehmen. Die Sitzkuben können jederzeit neu im Raum angeordnet werden, oder zusammen mit den Tischen unter der Sitzlandschaft verstaut werden.

An der Rückseite des Ostflügels bilden Klosterbestand und Neubau ein harmonisches Wechselspiel. Vollständig aus Sichtbeton geschaffen, gewährt das neue Dormitorium dem Ostflügel, mittels des gläsernen Spalts, die notwendige Distanz. Im Inneren erfahren Nutzer die Symbiose der unterschiedlichen Jahrhunderte. Altes und Neues stehen sich direkt gegenüber. Der Speisesaal gibt den Besuchern einen Ort der Zusammenkunft.

Die Schlafsäle des Hauses sind wie ein hölzernes Funktionselement in die Betonhülle eingestellt.

Reduziert auf ein Minimum, finden hier im Erdgeschoss jeweils zwei Personen pro Zimmer Platz. Verschiebbare Wände können zwei Unterkunftsräume miteinander verbinden. Die Räume im Obergeschoss sind grundlegend für vierer Gruppen ausgelegt. Das Nutzungskonzept der Schlafunterkünfte steht unter dem Zeichen der Klosterzelle. Die Schlafplätze ermöglichen es den Nutzern jederzeit, entweder in den gemeinschaftlichen Austausch zu treten oder sich in das eigene Refugium zurückzuziehen. Highlight der Zimmer sind die großformatigen Fensterrahmen mit der darin eingebrachten Sitzbank.
Enrico Frontzek