bdia ausgezeichnet! Master für Luisa Wissel: „Vom Feld auf den Tisch“
Masterarbeit WS 22/23 an der HS Darmstadt
Betreuung: Prof.in Kerstin Schultz, Prof. Robert Zeimer, Prof. Matthias Friedrich
Die Grundlage des Entwurfs bildet ein alter Schweinemastbetrieb im Odenwald. Der Hof soll voneinander, füreinander und miteinander funktionieren und für alle Personen zugänglich gemacht werden. Der Kern des Konzeptes bildet der Erhalt der Landwirtschaft und die theoretische sowie praktische Auseinandersetzung mit dem Thema.
Das bearbeitete Gebäude – einer der alten Mastställe – widmet sich dem Themengebiet Nahrungsmittel und Ernährung. Es sollen alle Aspekte abgedeckt werden, die die praktische Anwendung umfassen. Hierzu wird innerhalb des dreiteiligen Gebäudes ein Raumband installiert, welches alle Arbeitsschritte der Nahrungsmittelverwertung beinhaltet. Beginnend mit der Verarbeitung der Ernte, schließt im mittleren Bereich ein großer, luftiger Kursraum an, in dem Kochkurse angeboten werden. Durch ein großes Warenregal sollen die Erzeugnisse in Szene gesetzt werden und Einkaufsmöglichkeiten bieten. Im niedrigen Gebäudeteil, wird eine große Hofküche installiert, die das Herzstück des Hofes bildet und die Bewohner und Besucher zu gemeinsamen Kochabenden einladen soll. Durch eine Vertiefung im Boden, bekommt der Bereich der Hofküche eine eigene Umgrenzung und Raumqualität. Das gesamte Raumelement wird in ein Grün getaucht, als Anlehnung an die alten Trennwände der Schweinemast. Zudem wird die Struktur des Spaltenbodens an Wandelemente übertragen, die Durchblicke ermöglichen. Durch das eingestellte Raumband wird der Bestand weitestgehend unangetastet belassen und die Atmosphäre der vorherigen Nutzung bleibt spürbar.
Luisa Wissel
Jury: Dieter Schmidt, Saskia Eisel, Natascha Ninic, Gabriele Kempf
Jurybegründung:
– Die Arbeit hat eine gestalterisch von Anfang bis Ende durchgängige Formensprache.
– Der Entwurf hat eine eigene Identität und sticht durch seine reduzierte und klar verständliche Darstellung hervor.
– Der behutsame Umgang mit dem Bestand und die neu gewonnene räumliche Qualität durch die sanfte Öffnung und die Neugliederung der Fassade, hebt die Jury besonders hervor.
– Das Nutzungskonzept mit seiner durchdachten Grundrissführung und -gestaltung lädt zu einer Realisierung ein.
