bdia ausgezeichnet! Master für Marly Burmeister: „Interdisziplinäre Gestaltung eines Chanel Pavillons“

Masterarbeit WS 23/24 an der Hochschule PBSA Düsseldorf
Betreuung: Prof. Harry Vetter, Prof. Alexander Flohé

In unserer modernen Lebenswelt begegnen wir täglich einer endlosen Zahl von Marken. Diese werden dabei nicht mehr nur durch ihre Produkte definiert, vielmehr gewinnt der gebotene Erlebniswert an Bedeutung.
Grafikdesign formt dabei das visuelle Erscheinungsbild einer Marke. Architektur definiert den Raum, in dem Markenerlebnisse stattfinden können.
Dieser Entwurf geht dem interdisziplinären Ansatz nach, die grafische Identität der Marke Chanel zu nutzen und diese durch Überschneidungen der beiden Disziplinen, in eine räumliche Form zu übersetzen.
Die zentrale Erschließung des Place Vendôme bildet die Grundlage den historischen Platz mit den grafischen Elementen zu vereinen, indem die auf das Zentrum zuführenden Wege in der fließenden Bewegung als räumliches Volumen weitergeführt werden. Hierbei fungieren die weiterführenden Wege als Treppe, Decke oder Dach, die sich durchdringen und das Volumen eines temporären Ausstellungspavillons ausbilden, welcher die Marke Chanel erlebbar macht. Marly Burmeister


Jury: Jutta Hillen, Marcus Henn, Elisabeth Nonhoff, Barbara Eitner
Jurybegründung: Die Innenarchitektur-Masterarbeit, die sich mit der Konzeption eines Chanel Pavillons auf dem Place Vendôme in Paris befasst, präsentiert ein äußerst raffiniertes und ansprechendes Gestaltungskonzept. Die Arbeit schafft es, eine harmonische Verbindung zwischen der Marke Chanel und der historischen Bedeutung des Ortes herzustellen, indem sie eine fließende, luftig anmutende mit dem Ort verwobene temporäre Architektur schafft
Besonders bemerkenswert ist die Art und Weise, wie der Pavillon nahtlos mit dem umgebenden Ort verschmilzt, ähnlich der Verbindung zwischen Coco Chanel und Paris selbst. Die Einbeziehung des Place Vendôme als formgebendes Element für den Chanel No 5 Flacon und die Integration des klassischen schwarzen Paspels der Chanel geprägten Mode in die Lamellen der Fassade zeugen von einem tiefen Verständnis für die Markenidentität und die historische Bedeutung des Standorts.
Dabei wird die Siegessäule mit einer fließenden Geste umgarnt, die innen und außen verbindenden Fassaden und Innenraumelemente verleihen dem Pavillon eine einzigartige Mehrschichtigkeit und eine Anmutung, die an das Ausbreiten eines Duftes erinnert.
Besonders lobenswert ist das gut durchdachte Ausstellungskonzept, das der breit angelegten Besucher-Zielgruppe einen erlebnisreichen Weg durch das Sortiment von Chanel bietet.
Insgesamt zeigt die Abschlussarbeit eine herausragende Leistung in der Gestaltung eines Chanel Pavillons, der nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch eine tiefe Verbindung zur Marke, zum Ort und zur Geschichte herstellt. Die Jury ist beeindruckt von der Kreativität, dem Einfallsreichtum und dem respektvollen Umgang mit den gestalterischen Herausforderungen.