bdia ausgezeichnet! Master für Pauline Leonie Schäfer: „GROW – Ein Konzept zur Umgestaltung urbaner Räume“

Masterarbeit WiSe 23/24 an der Hochschule Rhein-Main, Wiesbaden
Betreuung: Prof. Holger Kleine, Prof.in Kay Fingerle

Viele deutsche Innenstädte leiden unter Leerstand und einem Mangel an Grünflächen.
Das Konzept „GROW“ basiert auf der Umnutzung eines Bestandsgebäudes, um mit vertikalen Grünflächen mehr Natur in die Innenstadt zu integrieren, ästhetische und funktionale Räume zu schaffen und so die innerstädtische Lebensqualität zu steigern.
Für die Verwirklichung der Konzeptidee im Rahmen dieser Masterthesis wurde das Gebäude der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH in der Einkaufsstraße Zeil in Frankfurt am Main bearbeitet. Es bietet optimale Lichtverhältnisse für das Pflanzenwachstum und weist eine hohe Besucherfrequenz auf.
Der gestalterische Fokus liegt auf dem Aufbrechen von Grenzen, um Natur und Architektur zu verbinden. In Abgrenzung zu den Grünflächen entstand eine kontrastreiche Installation aus auf sieben Etagen strategisch platzierten Rampen, Luftschneisen, Lichtschächten und Bepflanzungspodesten. Diese orientieren sich an einem Raster und spielen mit den Grenzen von Innen und Außen, Natürlichem und Urbanem.
Der „schwebende rote Faden“ der Rampen symbolisiert die Verbindung der Ebenen und betont gleichzeitig die bewusste Grenzüberschreitung im vertikalen Bereich. Luftschneisen und Lichtschächte brechen die traditionelle Statik des Gebäudes auf und schaffen so den nötigen Raum für das natürliche Wachstum der Pflanzen. Die Bepflanzungspodeste ermöglichen hoch und niedrig bepflanzte Areale, wodurch räumliche Tiefe entsteht. Hieran orientiert sich auch das Erschließungskonzept, das die thematisch diversen Ebenen für Besucher:innen erfahrbar macht.
Das Konzept „GROW“ betont die Notwendigkeit, Grenzen aktiv zu hinterfragen, um eine harmonische Symbiose zwischen Mensch, Architektur und Natur zu schaffen. Pauline Leonie Schäfer


Jury: Joshua Lux, Rebecca Kölbel, Pia Mogendorf
Jurybegründung: Der unerwartete, konzeptionelle Ansatz und innovative Umgang mit der Umgestaltung von leerstehenden Bestandsimmobilien im innerstädtischen Raum und die Idee der Grünfläche als Gemeinschaftsort überzeugen die Jury. Die mutige Herangehensweise sowie die kräftige und grafisch konsistente Bildsprache des Entwurfs spiegeln die konzeptionellen Gedanken optimal wider. Die durch den subtraktiven Umgang mit dem Bestand entstehen große räumliche Qualitäten und unerwartete Blickbeziehungen. Diese sind durch die analytische Herangehensweise gut und nachvollziehbar erläutert und in einem sehr detaillierten Ausmaß dargestellt.