bdia anerkannt! Master für Ronja Mende: „Sustainable Consumotion“

Masterarbeit SS 2020 an der Hochschule Rosenheim
Betreuung: Prof´in Anette Ponholzer, Prof. Gabriel Weber

SUSTAINABLE CONSUMTION

Nachhaltigkeit ist nicht nur das Thema das die Designwelt seit den letzten Jahren am meisten bewegt, sondern auch eine Verantwortung, die jeder Gestalter trägt. In diesem Sinne stand für mich die Frage im Raum, was Nachhaltigkeit eigentlich genau im Kontext der Innenarchitektur bedeutet und in wieweit diese sich anwenden und messen lässt.

Im Rahmen der Masterarbeit im Bereich Innenarchitektur und Möbeldesign habe ich mich diesem Thema auf eine etwas fachfremde Art und Weise genähert. Anstatt direkt in die Materialforschung zu gehen, beschäftigte ich mich mit den einem weitreichenden Konzept, welches die notwendige Sicherheit und Anwendungsfreundlichkeit von Nachhaltigkeit in den Arbeitsalltag der Innenarchitektur integrieren kann. Die Vision war es ein Tool, ähnlich eines Schweizer Taschenmessers, zu kreieren durch welches der Innenarchitekt fundiert nachhaltig arbeiten kann und neue Perspektiven aufgezeigt werden können.

Mit dem Konzeptentwurf einer Mobilen App „Design to Sustain“ wird, sowohl eine Antwort auf die gesteigerte Nachfrage an Umweltbewusstem Gestalten, als auch dem technologischen Anspruch gegeben. Die App „Design to Sustain“ verbindet klassische Arbeitsaufgaben wie das Aufmaß oder Bestandaufnahmen mit nachhaltigen Komponenten. Das Herzstück der App ist der Materialkatalog mit, dem dazu selbstständig entwickelten Bewertungssystem für Materialien. Dieses ist als erstes Bewertungssystem Materialgruppen übergreifend anzuwenden und legt dem User die Bewertungskriterien offen legen um die notwenige Transparenz zu schaffen. Das System ist nicht als Konkurrenz, sondern als Addition zu den bestehenden Produktsiegeln und Zertifikaten zu sehen und bietet dem User einen tieferen Einblick über ein Produkt über den gesamten Herstellungsprozess. So können Materialen gezielter ausgewählt und neue Materialinnovationen besser vermarktet werden.
Um mehr Sicherheit im Bereich Produktzertifizierungen und Nachhaltigkeitsthemen im Allgemeinen zu erlangen beinhaltet die App auch ein Glossar, in dem wichtige Themen aufgegriffen und von Experten erklärt werden. Pinboards und ein privates Profil erleichtern die Navigation und helfen den Überblick zu erhalten.

Dank steigender technischer Möglichkeiten, ist es 2020 möglich, viele Materialien anhand von Bilddaten zu scannen und durch AI zu erkennen und benennen. Diese Funktion wurde ebenfalls in der „Design to Sustain“ in Form einer schnell Scan Funktion der Raumoberflächen. Ebenfalls ist die Funktion der Materialprojektion (AR) der bestehenden Materialien des Materialkatalogs auf Flächen im Raum möglich. Ronja Mende


Die Bewertung der Abschlussarbeiten erfolgte vom 19.10. bis 25.10.2020
Jury: Eva Durant | Innenarchitektin bdia, Daniela Scheibe | bdia Bayern | Innenarchitektin bdia, Veronika Kammerer | Innenarchitektin bdia
Jurybegründung: Nachhaltigkeit – ein Thema das gerade Innenarchitekten zukünftig intensiv in ihre Planung einbeziehen müssen. Gründlich durchdacht wurde mit der App ein digitales Hilfsmittel geschaffen, welches das Potenzial hat den bewussten Umgang mit Ressourcen durch leichteren Zugriff auf Wissen zu vereinfachen und damit unsere Entwurfs- und Designprozesse nachhaltiger zu gestalten.