bdia ausgezeichnet! Master für Rosa Ackermann: „Democratic Base – kann Gesellschaft Gestaltung verändern?“

Masterarbeit SS 2019 an der Hochschule Stuttgart
Betreuung: Prof. Andreas Kretzer, Prof. Wolfgang Grillitsch


Masterarbeit SS 2019 an der Hochschule Stuttgart
Democratic Base – kann Gesellschaft Gestaltung verändern?

Die Idee der Thesis „Democratic Base“ ist es den Zusammenhang zwischen gesellschaftlicher Entwicklung und Architektur aufzuzeigen.
Heute ist die Digitale Revolution treibende Kraft der Veränderung und nicht zuletzt verändert sich die Art, wie wir über Gemeinschaft, Gesellschaft und Politik denken, durch die neuen technischen Möglichkeiten. So wird deutlich, dass eine voranschreitende Subpolitisierung der Gesellschaft ein Gegenmodell zur klassischen Parteipolitik darstellt. Politik wird auf das Wesentliche reduziert und findet nun auch an neuen Orten und durch neue Akteure statt. Doch die differenzierten Meinungen der politischen Untergrundbewegung schaffen den Sprung in die Realität oft nicht, denn ein politisch funktionierender öffentlicher Raum existiert nicht und eine Unsichtbarkeit ist die Folge.
Im Rahmen der Thesis entsteht ein neuer öffentlich politischer Raum exemplarisch am Marktplatz in Mannheim, durch den die Arbeit Einzelner im Kleinen als wichtiger Teil des politischen Diskurses anerkannt und gestärkt wird. Die Öffentlichkeit wird aktiv miteinbezogen, Diskussionen angestoßen, Proteste gestartet, Ideen verwirklicht und Informationen verbreitet. Es wird deutlich, dass es nicht länger darum gehen darf, die Strukturen der Gegenwart zu verwalten, sondern darum, Neues zu erlauben – zu suchen, zu forschen, zu spekulieren und zu träumen, von einer besseren Zukunft.
Rosa Ackermann


Die Bewertung der Abschlussarbeiten erfolgte am 07.07.2019.
Jury: Kristina Lope, Jasmin Lepkoje, Michael Hilkert, Julia Gaiser

Jurybegründung: Rosa Ackermann untersucht in ihrer Masterthesis welches politische, soziale und gesellschaftliche Potential in gestalterischen Prozessen steckt. Im praktischen Teil überzeugte die Jury der sensible, aber gleichzeitig auch provokante Eingriff, den sie in der Umnutzung des Parkhauses unter dem Marktplatz in Mannheim in ein Common Working Space mit Arbeitsplätzen für einzelne Initiativen vollzieht. Sie greift den öffentlichen Diskurs über neue Mobilitätskonzepte und Autofreie Innenstädte auf und kreiert zugleich einen identitätsschaffenden Ort für neues, sozial vernetztes, agiles Arbeiten im Herzen der Stadt. Durch die Öffnungen und Blickbeziehungen zwischen den unterirdischen Büroräumen und dem oberirdischen Platz gelingt ihr eine vielschichtige kommunikative Vernetzung zwischen dem öffentlichen Leben und den neuen Arbeitsorten. Der Entwurf überzeugt sowohl im detaillierten Modell als auch in der planerischen Ausarbeitung und ist, gerade aufgrund seiner utopischen Haltung, als Modellcharakter und Denkanstoß für innerstädtische Zukunftskonzepte zu verstehen.