bdia im Gespräch mit… Simone Jüschke, Frankfurt

Jüschke Zirnbauer, BDIA Hessen

Wo haben Sie das Zeichnen gelernt?

Hauptsächlich während des Studiums in Düsseldorf im Freihandzeichenkurs und Aktzeichnen von Herrn Prof. H. Hofmann – tolle Zeit!

Handskizzen – unschlagbar oder ein alter Hut?
Alles hat seine Berechtigung. Eine Handskizze lässt jedoch den Spielraum zwischen Entwurf und fertigem Objekt, den es oft noch braucht. Das ist für bestimmte Projektphasen zielführender als ein fertiges Bild in die Köpfe zu pflanzen, was am Ende so nicht mehr stimmt. Also: kein alter Hut, sondern altbewährt!

Erwarten Ihre Bauherren eine perfekte Visualisierung?
Nein, nicht unbedingt, vor allem nicht, wenn sie den Aufwand in Zahlen umgerechnet sehen. Perfekte Visualisierungen sind mittlerweile ja geradezu allgegenwärtig und haben sich in ihrer spektakulären Wirkung abgenutzt. Gute Handskizzen mit Charakter und Aussagekraft begeistern viele Bauherrn, oft für sie unerwartet.

Wer hat Sie als Vorbild inspiriert?
Niemand bestimmtes. Architekturpläne und Skizzen großer Architekten aus dem Zeitalter vor CAD sind jedoch oft wunderschön und regen an, die Techniken für sich selber zu enddecken und zu nutzen.

Welche Aufgabe hat Sie zuletzt begeistert?
Ich begeistere mich gerade sehr für meine aktuelle Aufgabe im Bereich studentisches Wohnen. Sie bietet Freiräume in der Gestaltung und lässt Raum, trotz knappem Budget etwas Neues auszuprobieren. Und die Entwürfe erfordern viel Zeichenarbeit!

Und welches Thema bereitet Ihnen im Moment Kopfzerbrechen?
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf! Dieses Ziel lässt sich oft nur mit sehr viel Organisation, einem guten privaten Netzwerk und sehr flexiblen Arbeitszeiten bewältigen.

Welchen Ort haben Sie zuletzt für sich entdeckt?
Im letzten Urlaub eine herrliche Ruine in der Normandie. Sakralbauten aus vergangenen Zeiten zeigen immer wieder mit ihren großen Gesten, was Architektur vermag und wie sie den Menschen im Raum beeinflusst.

Warum engagieren Sie sich als Mitglied im bdia?

Zum einen macht mir die berufspolitische Arbeit Spaß, zum anderen finde ich es wichtig, Innenarchitekten in der öffentlichen Wahrnehmung noch sichtbarer zu machen.
Das kommt am Ende allen zu Gute, Angestellten wie Selbstständigen. Und nicht zuletzt hat sich dadurch ein tolles Netzwerk entwickelt.
Simone Jüschke ist Innenarchitektin und seit 2012 Mitglied im bdia.