bdia anerkannt! Bachelor für Nadine Keller “Gläserner Pavillon Trier”
Bachelorarbeit WS 2017/18 an der Hochschule Trier
Betreuung: Prof. Ingo Krapf, Prof. Wolfgang Strobl
bdia anerkannt! Bachelor für Nadine Keller
Bachelorarbeit WS 2017/18 an der Hochschule Trier
“Gläserner Pavillon Trier”
„Bauen im Bestand“ ist neben Nachhaltigkeit eines der zentralen Bauthemen der Gegenwart und sicherlich auch der Zukunft. Während vor Jahren die Neubaugebiete nur so aus dem Boden schossen, verfallen die stadtbild- prägenden Werke zunehmend.Inzwischen ist es engagierten Innenarchitekten, Architekten und Denkmalpflegern zuzuschreiben, dass die Neu-Nutzung von Bestandsbauten viel mehr als nur ein finanzieller Kompromiss ist.
Da liegt es nahe, dass schon heute die Hälfte aller Bauleistungen in bestehenden Gebäuden erbracht wird.
Mein Entwurf beschäftigt sich mit dem aktuell leerstehenden gläsernen Pavillon in Trier.
In den 50er Jahren entstand mit dem einfachen Pavillon ein Bautyp, dessen architektonisches Erscheinungsbild geprägt war von großer Leichtigkeit und Transparenz. Funktional-ökonomische Grundrisse, sparsamer Umgang mit Baustoffen unter Anwendung rationeller Konstruktions- und Baumethoden zeigen die traditionelle Verbundenheit mit Merkmalen des neuen Bauens. In diesem Zusammenhang ist das beschriebene Gebäude eine Besonderheit.
Erst auf den zweiten Blick offenbart es seine zeitversetzte Entstehungsgeschichte. Das Sockelgeschoss entsteht 1933 und weist ein betont sachliches Erscheinungsbild auf. 1956 wird das Gebäude aufgestockt und erhält mit dem gläsernen Pavillon seine endgültige Gestalt.
Kern meiner Ausarbeitung ist es, Energieeffizienz, Sicherheit und Barrierefreiheit unter den Aspekten und Interessen der Denkmalpflege zu erschaffen damit eine öffentliche Nutzung ermöglicht wird. Dabei konzentrierte ich mich auf die Hervorhebung der zeitlichen Entstehung und versetzte das Erdgeschoss in den ursprünglichen Zustand der 30er Jahre.
Im Obergeschoss, dem gläsernen Pavillon, wurde die einfachverglaste Fassade durch Isolierglas getauscht.
Durch den Einsatz von filigranen Klemmprofilen mit den originalen Blenden der 50er Jahren bleibt die Gestalt unverändert. Nach diesen und weiteren Eingriffen am Objekt entstand eine Nutzung bei der es im Erdgeschoss ein Café mit Außenbereich gibt. Aufzug, Fluchtweg sowie Sanitär- und Sozialräume wurden in einen Anbau ausgegliedert, der zu einer Denkmalzone gehört. Zum Obergeschoss gelangt man über eine original erhaltene Terrazzotreppe zu weiteren Sitzmöglichkeiten und einer Ausstellungsfläche. Mit dieser Nutzung wurde dem Ort ein Teil seiner Vergangenheit zurückgegeben. Darüber hinaus bietet nicht nur der Pavillon Ausstellungsstücke zum Betrachten an – sondern er wird selber zu einem Museum zeitversetzter Architektur.Nadine Keller
Die Bewertung der Abschlussarbeiten erfolgte am 26.01.2018. Jury: Daniela Sachs Rollman | Innenarchitektin_Vorsitzende SRP, Pierre Grün | Innenarchitekt_Vorstandsmitglied SRP, Sabine Waschbüsch | Innenarchitektin AKS, bdia