bdia ausgezeichnet! Master für Elisabeth Memmer “Naturhotel Reißlerhof – Umwandlung eines ehemaligen Forsthauses zu einem Seminarhotel

Masterarbeit WS 2017/18 an der Hochschule Kaiserslautern
Betreuung: Prof. Glas

Naturhotel Reißlerhof

Als das Dorf Ludwigswinkel in der Südwestpfalz 1783 durch Landgraf Ludwig IX. gegründet wurde, geschah das nur, weil es bereits einen Hof in dem von Wäldern umsäumten Tal gab: den Reißlerhof. Dieser war erst Bauernhof, später Forsthaus, nun steht er größtenteils leer und zerfällt. Das Hotel soll Menschen in Kontakt mit der Natur, mit anderen Menschen und mit sich selbst bringen.
Es soll ein Konzept entstehen, das den Bestand würdigt und ihn in die heutige Zeit versetzt. Die Zwischenwände im Wohnteil werden entfernt. Die tragenden Querwände, die eine regelmäßige Struktur aufweisen werden durch das Weglassen der Zwischenwände und Schließen von Öffnungen stärker herausgearbeitet. Um die denkmalgeschützte Straßenansicht weitestgehend zu erhalten und um mehr Abstand zwischen Hotelzimmer und Restaurant bzw. Weg zu erhalten, wurde direkt hinter die Fassade der Gang platziert. Dieser Gang bildet eine Verbindungsachse vom einen Ende des Hauses bis zum anderen. Im Obergeschoss gibt es ebenfalls einen solchen verbindenden Gang, der in einer Flucht die verschiedenen Ebenen durch Brücken und Treppen miteinander verbindet.
Die Brücken überspannen die raumhohen Gemeinschaftsräume Kaminzimmer und Frühstücksraum und verbinden den mittigen Verteiler mit dem Kursraum und den Hotelzimmern. Von den Brücken aus entsteht eine uneingeschränkte Sicht auf das Dachgebälk aus ungewohnter Perspektive. Die Wände der Kursräume sind zwischen den Achsen des Gebälks angeordnet, so dass das System des Dachstuhls erlebbar wird.
In der ehemaligen Remise kommt das „Wald & Wild“, ein Restaurant, das Produkte aus der Region verarbeitet und bekannte Leibspeisen neu interpretiert. Highlight hier ist der Kaminplatz, der zwei Stufen tiefer als der Boden liegt und wo man das offene Feuer unmittelbar beobachten kann. Elisabeth Memmer


Die Bewertung der Abschlussarbeiten erfolgte am 26.01.2018. Jury: Daniela Sachs Rollman | Innenarchitektin, Vorsitzende bdia Rheinlandpfalz/Saarland, Pierre Grün | Innenarchitekt, Vorstandsmitglied bdia Rheinlandpfalz/Saarland, Sabine Waschbüsch | Innenarchitektin, bdia, Architektenkammer Saarland

Jurybegründung: Intelligente Objektauswahl, gut proportionierte Grundrisse, sensible Eingriffe in die Fassade mit zeigemäßen Elementen, sehr ansprechende Darstellung, gut durchdachtes Nutzungskonzept.