bdia annerkannt: Master für Thyra Nettler: „Die Conti“ Umnutzungskonzept für die ehemalige Continental Fabrik

Masterarbeit SS 2016 an der Hochschule HAWK Hildesheim
Betreuung: Prof. Günter Lois Weber, Prof. Josef Strasser

Masterarbeit SS 2016 an der Hochschule HAWK Hildesheim

„Die Conti“ Umnutzungskonzept für die ehemalige Continental Fabrik inLinden-Limmer, Hannover

Die ehemalige Fabrik der Continental AG befindet sich auf dem Gelände der zukünftigen Wasserstadt Limmer. Das umgestaltete Gebäude befindet sich in zentraler Lage auf dem Gelände. Das Ziel des Nutzungskonzeptes ist es, die Fabrik als Bindeglied zwischen der neu geplanten Wasserstadt Limmer und den älteren Teilen Lindens, zu einem lebendigen Stadtteil zu machen.
Ein Abschnitt der ehemaligen Fabrik auf dem Continental Gelände bietet die Grundlage des Entwurfes. Von 1943 bis 1945 wurden in der Fabrik Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge eingesetzt. Zudem wurde ein KZ-Außenlager auf dem Gelände eingerichtet. Deshalb ist mein Ziel, eine Gedenkstätte mit Dokumentationszentrum zu entwickeln, die dem Thema angemessen erscheint. In den anderen Gebäudeabschnitten befinden sich Gastronomie und Einzelhandel, sowie Wohnraum.

Gedenkstätte mit Dokumentationszentrum
Zeitlos, schlicht und zurückhaltend sind Oberbegriffe, mit Hilfe derer ich den Innenraum des Dokumentationszentrums gestaltet habe. Um den Innenraum zu unterteilen, habe ich die Schräge der Straße aufgenommen, die neben der Gedenkstätte verläuft. Zu dieser schrägen Linie habe ich noch eine entgegengesetzte Linie entwickelt. Sie kommt aus der Richtung, in der das Licht in das Gebäude eindringt. Mithilfe dieser zwei Linien habe ich ein Raster für die verschiedenen Flächen entwickelt. Deshalb ist der Ausstellungsraum in verschieden große Teile untergliedert. Es ist wichtig, dass das Raster sich den Inhalten unterordnet. Deswegen werden die Wände auf dem Raster immer wieder durch Durchgänge unterbrochen. So entstehen Räume für unterschiedliche Themen, Durch- und Einblicke und die Wegeführung werden interessanter.
Der Raum gliedert sich in einen breiten Gang, in dem sich die allgemeinen Informationen befinden. Dieser Gang verläuft blitzförmig durch das Gebäude, durch diesen Verlauf entstehen rechts und links Räume mit unterschiedlichen Themenbereichen. Außerdem wird durch diese Form der Weg immer wieder umgeleitet und man blickt nicht durch das gesamte Stockwerk.

Restaurant und Café
Das Restaurant und Café „Birdie“ bietet regionale Speisen an. Zu jeder Tageszeit gibt es eine Auswahl an vegetarischen und veganen Gerichten. Das Restaurant ist in drei Teile gegliedert. Der vordere rechte Teil ist der Cafébereich. Der Restaurantbereich auf der linken Seite bietet verschiedene Tischgrößen. Im hinteren Bereich des Restaurants sind die Herren- und Damentoiletten. Passend zu den regionalen Gerichten ist das Restaurant mit Materialien, Farben und Mustern aus der Region gestaltet. Zu den Vögeln, die auf die Wände gemalt sind, gehören Rotkehlchen und Meisen.

Wohnungen
Mehr Wohnraum schaffen gehört zu den Zielen der hannoverschen Stadtentwicklung. Da die Wasserstadt Limmer sich zukünftig zu einem lebendigen Quartier entwickeln soll, ist Wohnen dafür ein unverzichtbarer Baustein. Was in Hannover fehlt, sind Loftwohnungen. Hierfür bietet sich die ehemalige Fabrik an. Um bei einer Gebäudetiefe von 14 m noch qualitätsvolle Wohnungen zu ermöglichen, werden zwei Geschosse verbunden und ein Luftraum geschaffen. Dadurch entstehen spannende Raumsequenzen, die den Wohnungen einen zusätzlichen Reiz geben.
Die Wohnungen sind mit denselben Gestaltungslinien wie die anderen Bereiche des Gebäudes entworfen. Die entstandenen Wohnungen haben unten einen großen offenen Bereich, der für einen Loftcharakter sorgt. Dies wird noch einmal durch einen Luftraum vor den Fenstern verstärkt. Der Luftraum sorgt zusätzlich dafür, dass Tageslicht möglichst weit in den Raum einstrahlen kann. Thyra Nettler


Jurybegründung: Dieser Entwurf setzt sich mit der Revitalisierung des Conti Geländes in Hannover Linden auseinander. Neben einem Restaurant soll ebenso eine Gedengstätte ihren Platz in dem Gebäude finden. Diese Idee wollte die Jury nicht ungeachtet lassen und mit einer Anerkennung prämieren.