„Fortbildung muss die Realität abbilden!“ Architektenkammer Baden-Württemberg / Institut Fortbildung Bau (IFBau)
Im Grunde ist die Fort- und Weiterbildung eine Selbstverständlichkeit. Zur Förderung des Bauwesens und der Baukultur sowie des Ansehens des Berufsstandes ist dies seit 30 Jahren in der Berufsordnung festgeschrieben. Nur geschah dies im Verborgenen und wurde nicht nach Außen kommuniziert. Die AKBW möchte durch eine Nachweispflicht gegenüber der Öffentlichkeit und den Bauherrn dokumentieren: „Wo Architekt draufsteht, ist auch Architekt drin. Dadurch wird signalisiert, dass Fortbildung ein wichtiger Teil der Qualitätssicherung der Labels Architekt, Innenarchitekt, Landschaftsarchitekt, Stadtplaner ist und dass dies keine lästige Verpflichtung darstellen muss, sondern im Gegenteil die Eigenqualifikation erhöht und damit auch die große Chance zur erfolgreichen Akquisition beinhaltet,“ sagt Alfred Morlock, Geschäftsführer und Justitiar der AKBW.
Klassische Themen: die Gesetze!
Peter Reinhardt, Geschäftsführer des Instituts Fortbildung Bau (IFBau) der Architektenkammer Baden-Württemberg organisiert das umfangreiche Seminarprogramm in Baden-Württemberg. „Fortbildungsthemen bilden immer ganz klar die Realität ab,“ erläutert er. „Es gibt einen gleichbleibend starken Informationsbedarf konkret aus der Praxis heraus, zum Beispiel nach Themen aus der Gesetzgebung, der HOAI oder der aktuellen Norm Barrierefreies Planen und Bauen. Neu hinzugekommen in den letzten Jahren sind spannende Titel wie Personalentwicklung, Nachfolgeregelung und Büromanagement. Die erhöhte Nachfrage zeigt, dass diese unternehmerischen Themen bei den Architekten angekommen sind – ein gutes Zeichen. Besonders die Mitarbeiterentwicklung erfährt eine wachsende Aufmerksamkeit.“
Beliebt: Afterwork!
Die klassischen Kommunikationsthemen wie Öffentlichkeitsarbeit, neue Medien, Texten, Website-Check, Präsentation sowie Gesprächsführung und Rhetorik sind zwar auch sehr wichtig, stehen aber gerade in diesen baukonjunkturell guten Zeiten bei den Planerinnen und Planern nicht ganz oben auf der Liste. Bei den Mitgliedern kommen vor allem die Abendseminare des Instituts sehr gut an. Diese Intensivseminare ab 18 Uhr passen zum Büroalltag. Die vor allem für Innenarchitekten relevanten und interessanten Fortbildungsthemen wie Lichtplanung, Akustik, Farb- und Materialwissen werden in allen Regionen angeboten – und immer öfter auch von Hochbaukollegen gebucht. Insgesamt gibt es eine große thematische Schnittmenge zwischen den inhaltlich sehr breit aufgestellten Architekten und Innenarchitekten. Diese „Zielgruppenmischung“ ist wünschenswert – bei Seminaren… und auf der Baustelle.
Text: Das Gespräch mit Alfred Morlock, Justitiar der Architektenkammer Baden-Württemberg und Peter Reinhardt, Geschäftsführer Institut Fortbildung Bau (IFBau) führte Cathrin Urbanek, BDIA
www.akbw.de
Erschienen in der AIT 7/8 2015