„Was macht Innenarchitektur aus? Wie kann das Verhältnis von Innenarchitektur zu Architektur und Design theoretisch definiert und reflektiert werden?“ fragen unter anderem die Organisatoren des außergewöhnlichen, gleichwie überfälligen Symposiums „Interior – Inferior – in Theory? Contemporary Positions in Interior Design Theory.” Veranstalter ist die Hochschule BAU international.
Eine eigene Theorie zur Innenarchitektur zu beschreiben, ist überfällig. Expertinnen und Experten aus 24 Ländern und sechs Kontinenten haben zugesagt, um Wissen und Visionen über eine Theorie der Innenarchitektur zu erforschen, zu diskutieren und zu bündeln.
Wir freuen uns sehr, die spannenden Fragestellungen zu einer eigenen Theorie – jenseits von Architektur- und Designtheorie – als Partner begleiten zu dürfen und laden Sie herzlich ein, am 17./18. Mai 2018 in Berlin im DAZ dabei zu sein. »Programm des Symposiums
Interview „Die Disziplin definieren – und stärken.“
Ein Gespräch mit der Organisatorin Prof. Dr. Carola Ebert, Interior Design, History and Theory of Architecture and Design an der BAU International Berlin – University of Applied Sciences
Warum ist es wichtig, sich mit einer Theorie der Innenarchitektur zu beschäftigen?
Innenarchitektur ist eine ganz eigene Disziplin. Eine Theorie dieser Disziplin ist das Fundament für den Berufsstand, die Forschung und die Ausbildung. Ist Innenarchitektur nur ein Teil von Architektur oder gibt es eine eigene gestalterische Identität, eigene Praktiken, Wissensformen und Ziele? Wie wurde und wird Innenarchitektur in verschiedenen Epochen gedacht, gelehrt und praktiziert? Diese historisch-wissenschaftlichen Grundlagen zu erforschen und zu kennen ist hochnotwendig – gerade in Ergänzung oder Abgrenzung zu anderen Fachrichtungen. Insbesondere für die Ausbildung sind der historische Kanon und die theoretischen Rahmenbedingungen von besonderer Bedeutung. Nur so können wir das Profil des Berufsstandes und die Fähigkeiten, die damit einhergehen sollten, diskutieren, stärken und vermitteln.
Welches sind Ihre Erwartungen an den internationalen Symposium?
Wir haben die zweitägige Konferenz bewusst als Austausch konzipiert zwischen Forschenden, Lehrenden und praktizierenden Innenarchitektinnen und Innenarchitekten und berufsständischen Organisationen, besonders am zweiten Tage. Zum Programm gehören Beiträge aus dem angelsächsischen Raum, Großbritannien, Australien, Nordamerika, dort gibt es eine starke Forschungstradition rund um den Innenraum. Auch aus Belgien werden wir unterschiedliche Positionen aus Theorie und Praxis hören, aus der Schweiz, Italien, Brasilien. Das internationale Interesse am inhaltlichen Austausch ist sehr groß. Insgesamt hatten wir Einreichungen aus 24 Ländern und konnten Vortragende aus sechs Kontinenten einladen. Die Vorträge zur Berufspraxis in Saudi-Arabien und Iran sind sicher Beispiele für neue, spannende Perspektiven. Als Ganzes ermöglicht die Konferenz ein grenzüberschreitendes Nachdenken über das Wesen der Innenarchitektur und wird hoffentlich so die Theorienbildung für die Disziplin Innenarchitektur einen großen Schritt weiter voranbringen.
Welche zukünftigen Entwicklungen sehen Sie für den Berufsstand?
Wir haben schon innerhalb Europas ganz unterschiedliche Rahmenbedingungen. In Italien kann ich mich nicht als Innenarchitektin oder Innenarchitekt in der Kammer registrieren. In Großbritannien werden unterschiedliche Ausbildungen in Interior Design und Interior Architecture angeboten, wobei nur der letztere kammerfähig macht. In Deutschland sind wir wiederum weit vorn bei der Kammerfähigkeit, jedoch wird Innenarchitektur als Studiengang traditionell an Fach- und Kunsthochschulen unterrichtet und aufgrund der geringen Forschungstraditionen an diesen Hochschulen gibt es (noch) eher wenig deutschsprachige Forschungsergebnisse zur Innenarchitektur.
Im globalen Kontext sind die Unterschiede noch gravierender, aber in Zeiten der Globalisierung kommen wir nicht umhin auch Gestaltungsaufträge global zu denken. Als international ausgerichtete Hochschule bietet BAU International Berlin einen Bachelor und ab 2019 auch einen Master in Innenarchitektur an. Dieses englischsprachige Ausbildungsangebot dient nicht nur dem deutschen Markt, sondern bildet Studierende für die globalisierte Welt aus. Jenseits der praktischen Inhalte ist hierfür auch klares Profil des Berufes auf theoretischer Ebene sehr wichtig.
Dazu ist die aktuelle Situation in zweierlei Hinsicht besonders günstig. In den letzten Jahrzehnten haben Themen wie Bauen im Bestand und die Nachhaltigkeitsdebatte Innenarchitektinnen und Innenarchitekten in eine neue Macht- und Qualitätsposition gebracht. Die zeitgleich entstandene Debatte um eine Theorienbildung ist daher ein zusätzlicher Baustein, um die Disziplin insgesamt zu stärken. Diese Debatte in Deutschland international zu führen ist der Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung.
„Interior – Inferior – in Theory? Contemporary Positions in Interior Design Theory.”
Am 17. und 18. Mai 2018 in Berlin.
- Eine Teilnahme am Symposium ist kostenfrei.
- Veranstaltungsort: DAZ, Wilhelmine-Gemberg-Weg 6, 10179 Berlin.
- Programm, Anmeldung und Registrierung unter: » www.interior-theory.org
„Die Disziplin definieren – und stärken.“
Ein Gespräch mit der Organisatorin Prof. Dr. Carola Ebert, Interior Design, History and Theory of Architecture and Design an der BAU International Berlin – University of Applied Sciences
Warum ist es wichtig, sich mit einer Theorie der Innenarchitektur zu beschäftigen?
Innenarchitektur ist eine ganz eigene Disziplin. Eine Theorie dieser Disziplin ist das Fundament für den Berufsstand, die Forschung und die Ausbildung. Ist Innenarchitektur nur ein Teil von Architektur oder gibt es eine eigene gestalterische Identität, eigene Praktiken, Wissensformen und Ziele? Wie wurde und wird Innenarchitektur in verschiedenen Epochen gedacht, gelehrt und praktiziert? Diese historisch-wissenschaftlichen Grundlagen zu erforschen und zu kennen ist hochnotwendig – gerade in Ergänzung oder Abgrenzung zu anderen Fachrichtungen. Insbesondere für die Ausbildung sind der historische Kanon und die theoretischen Rahmenbedingungen von besonderer Bedeutung. Nur so können wir das Profil des Berufsstandes und die Fähigkeiten, die damit einhergehen sollten, diskutieren, stärken und vermitteln.
Welches sind Ihre Erwartungen an den internationalen Symposium?
Wir haben die zweitägige Konferenz bewusst als Austausch konzipiert zwischen Forschenden, Lehrenden und praktizierenden Innenarchitektinnen und Innenarchitekten und berufsständischen Organisationen, besonders am zweiten Tage. Zum Programm gehören Beiträge aus dem angelsächsischen Raum, Großbritannien, Australien, Nordamerika, dort gibt es eine starke Forschungstradition rund um den Innenraum. Auch aus Belgien werden wir unterschiedliche Positionen aus Theorie und Praxis hören, aus der Schweiz, Italien, Brasilien. Das internationale Interesse am inhaltlichen Austausch ist sehr groß. Insgesamt hatten wir Einreichungen aus 24 Ländern und konnten Vortragende aus sechs Kontinenten einladen. Die Vorträge zur Berufspraxis in Saudi-Arabien und Iran sind sicher Beispiele für neue, spannende Perspektiven. Als Ganzes ermöglicht die Konferenz ein grenzüberschreitendes Nachdenken über das Wesen der Innenarchitektur und wird hoffentlich so die Theorienbildung für die Disziplin Innenarchitektur einen großen Schritt weiter voranbringen.
Welche zukünftigen Entwicklungen sehen Sie für den Berufsstand?
Wir haben schon innerhalb Europas ganz unterschiedliche Rahmenbedingungen. In Italien kann ich mich nicht als Innenarchitektin oder Innenarchitekt in der Kammer registrieren. In Großbritannien werden unterschiedliche Ausbildungen in Interior Design und Interior Architecture angeboten, wobei nur der letztere kammerfähig macht. In Deutschland sind wir wiederum weit vorn bei der Kammerfähigkeit, jedoch wird Innenarchitektur als Studiengang traditionell an Fach- und Kunsthochschulen unterrichtet und aufgrund der geringen Forschungstraditionen an diesen Hochschulen gibt es (noch) eher wenig deutschsprachige Forschungsergebnisse zur Innenarchitektur.
Im globalen Kontext sind die Unterschiede noch gravierender, aber in Zeiten der Globalisierung kommen wir nicht umhin auch Gestaltungsaufträge global zu denken. Als international ausgerichtete Hochschule bietet BAU International Berlin einen Bachelor und ab 2019 auch einen Master in Innenarchitektur an. Dieses englischsprachige Ausbildungsangebot dient nicht nur dem deutschen Markt, sondern bildet Studierende für die globalisierte Welt aus. Jenseits der praktischen Inhalte ist hierfür auch klares Profil des Berufes auf theoretischer Ebene sehr wichtig.
Dazu ist die aktuelle Situation in zweierlei Hinsicht besonders günstig. In den letzten Jahrzehnten haben Themen wie Bauen im Bestand und die Nachhaltigkeitsdebatte Innenarchitektinnen und Innenarchitekten in eine neue Macht- und Qualitätsposition gebracht. Die zeitgleich entstandene Debatte um eine Theorienbildung ist daher ein zusätzlicher Baustein, um die Disziplin insgesamt zu stärken. Diese Debatte in Deutschland international zu führen ist der Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung.
„Interior – Inferior – in Theory? Contemporary Positions in Interior Design Theory.”
Am 17. und 18. Mai 2018 in Berlin.
- Eine Teilnahme am Symposium ist kostenfrei.
- Veranstaltungsort: DAZ, Wilhelmine-Gemberg-Weg 6, 10179 Berlin.
- Programm, Anmeldung und Registrierung unter: » www.interior-theory.org