Ans Licht bringen | Luminalebeiträge der Hochschulen

Leider wurde die Luminale kurzfristig abgesagt. Somit konnte der Hochschultalk am Sonntag den 15.März nicht stattfinden. Glücklicherweise konnten die Lichtinstallationen für den einen Abend am 12. März zu innenarchitektur offen 2020 leuchten. Hier finden Sie einige Fotos und Eindrücke zu den tollen Installationen der Studierenden der drei Hochschulen. 

Der Innenarchitektur-Nachwuchs der drei Hochschulen aus Darmstadt, Mainz und Wiesbaden hat sich mit Licht im Kontext von Zeit, Ort, Raum und Mensch unter dem Leitmotiv „Ans Licht bringen“ auseinandergesetzt. Fünf Licht-Installationen waren an der Fassade, im Eingangsbereich und im Staufer Hafen des Historischen Museums Frankfurt zu sehen.

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Hochschule Darmstadt | HafengedankenDarmstädter Student*innen beleben den historischen Anleger des Frankfurter Stauferhafens und lassen im Historischen Museum „Hafengedanken“ entstehen. Was man als Besucher*in der Ausgrabungsstätte sieht, sind Mauerfragmente und ein feuchter Eichenbalken. Alles, was darüber hinaus gesehen oder erzählt wird, muss im Kopf entstehen. Zur Luminale 2020 schildern Worte im Raum den Ursprung des Ortes. Groß und plakativ die Örtlichkeit beschreibend oder klein und transluzent, den ehemaligen Hafen mit positiven Gedanken, Träumen und Wünschen füllend. Die Worte bringen eine längst vergangene Zeit ans Licht. Das Treiben des Heimathafens, der Ausblick auf den Main und vorüberziehende Schiffe. Die Besucherinnen werden dazu eingeladen, sich in diese Zeit hinein zu versetzen und inspiriert von leuchtenden Wortsilben romantische Hafengedanken entstehen zu lassen.

Hochschule Darmstadt, Fine Hüneke und Marie Radotic; Leitung: Prof. Matthias Friedrich unterstützt durch den bdia Hessen und das HMF
©Bilder Hochschule Darmstadt, Fotograf: Simon Schlör


Hochschule Mainz | LinkedDie Gegenwart ist die Vergangenheit der Zukunft. Die Licht- und Klanginstallation Linked schlägt eine Brücke zwischen der analogen und der virtuellen Welt. Individuum und Gesellschaft stehen sich gegenüber und kommunizieren miteinander über räumliche und zeitliche Grenzen hinweg. Die Kommunikation dieser Bewegungen und Vernetzungen erzeugt Energie, die durch Linked visuell und klanglich erlebbar wird.

Die Installation im Innen- und Außenraum des Museums besteht aus zwei an einer Membran gespiegelten Teilen: eine offene Stabstruktur auf dem Museumsplatz und ein geschlossener Baukörper im Foyer des Museums, in dem Besucher*innen mit Hilfe einer VR-Brille eine virtuelle Welt betreten können. Vernetzung und Fremdsteuerung sind so auf unterschiedlichen Wahrnehmungsebenen wechselseitig zu erfahren. Auf dem Museumsplatz können die Besucher*innen die Stabstruktur als leuchtendes Netzwerk aktivieren und mit der so erzeugten Energie spielerisch in Kontakt mit der Person in der virtuellen Welt im Innenraum treten.

Hochschule Mainz, Student*innen der Innenarchitektur unter der Leitung von Prof. Klaus Teltenkötter Prof. Holger Reckter und Prof. Wolf Gutjahr in Kooperation mit der Kompositionsklasse der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt unter der Leitung von Prof. Orm Finnendahl, unterstützt durch den bdia Hessen und das HMF
©Bilder bdia Hessen, Fotografin: Christine Buhl


Hochschule RheinMain | AufrissMit ihrer Lichtinstallation Aufriss widmet sich Anne Schymura der Neugier als menschlicher Triebfeder und als gestalterischem Grundprinzip. Ihre Projektion an der Fassade des neuen Ausstellungshauses am Museumsplatz des Historischen Museums Frankfurt nimmt dabei den Betrachter mit auf eine erkenntnistheoretische Entdeckungsreise, ohne dabei das sisyphushafte eines solchen Unterfangens zu unterschlagen. Schicht für Schicht scheint sie dabei der Erleuchtung näher zu kommen und analog dazu den tiefer liegenden Schichten des Gebäudes. Gestaltung und Zerreissen treten durch den Aufriss in ein Zwiegespräch und der Zuschauer, im wahrsten Sinne des Wortes auf den Vorplatz der Erkenntnis verbannt, muss nun für sich selbst entscheiden, wie weit er geht.

Hochschule RheinMain | es tropftMit es tropft hat Maren Maidhof, Studierende der Hochschule RheinMain des Studiengangs Innenarchitektur unter der Leitung von Prof. Reiner Wiesemes, das Leitmotiv Ans Licht bringen interpretiert. Kern ihrer Lichtinstallation sind natürliche Abläufe, ihre Prozeßhaftigkeit und die Beleuchtung unserer eigenen Position innerhalb dieses Systems. Über das Spiel mit Größenverhältnissen blickt Maren Maidhof auf unseren Gestaltungswillen und unsere Wirkmächtigkeit. Dabei zieht sie eine Querverbindung zum Standort, an dem erst vor 2012 Reste des mittelalterlichen Hafens entdeckt wurden.

Hochschule RheinMain | to bee or not…Im Sonnemann-Saal schafft die Studentin Veronika Staub von der Hochschule Wiesbaden unter der Obhut von Prof. Reiner Wiesemes eine konzeptionelle Verbindung zwischen Innenarchitektur und dem System der Bienenvölker als sozialer Informationsstruktur. Sie verweist mit „to bee, or not …“ auf die erhaltenden Eigenschaften, die beide Gebilde als Garantie für ein vielfältiges System verbindet. Der Bienenstock ist Knotenpunkt der Vernetzung und Kommunikation. Als Bühne eines kommunikativen Aktes, dem Bienentanz, wird er zum Informationszentrum und Orientierungspunkt. Das Handeln im Bienenstock und seine sinnvolle Einbindung in den Arterhalt bilden den Gradmesser gelungener Raumkonzeption. Eine Videoinstallation an der Außenfassade zum Mainufer akzentuiert den musealen Raum dabei nach außen und präsentiert das Museum als Ort sozialer Interaktion und dessen Nektar als fruchtbare geistige Nahrungsquelle.

Hochschule RheinMain, Aufriss von Anne Schymura, es tropft von Maren Maidhof, to bee or not von Veronika Staub; Leitung: Prof. Reiner Wiesemes unterstützt durch den bdia Hessen und das HMF
©Bilder bdia Hessen, Fotografin: Christine Buhl


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