Mehr Wettbewerbe! Eine Forderung wird Programm

„Wir wünschen uns, dass mehr Wettbewerbe für Innenarchitekten geöffnet werden“, erklärte AKNW-Präsident Ernst Uhing zu Beginn einer spannenden Veranstaltung der Architektenkammer NRW zu dem Thema, die am 25. August stattfand.

Immer noch gibt es viel zu wenig Auslobungen, an denen Innenarchitekten teilnehmen können. Diskutiert wurde, wie sich Veränderungen aus dieser unbefriedigende Situation herbeiführen lassen. Mit Monika Lepel und Sabine Keggenhoff als Vortragende war der BDIA gut vertreten, beide haben aus Ihrer Wettbewerbspraxis berichtet. Deutlich wurde, wie wichtig Wettbewerbsteilnahmen für die Weiterentwicklung der beiden Büros waren und sind. Monika Lepel erklärte anschaulich, wie die Arbeitsschritte in Ihrem Büro strukturiert sind, damit die Qualität stimmt und unnötige Arbeitsschritte vermieden werden. Architekt Jochen König, hob als Vorsitzender des Wettbewerbsausschusses der Kammer NRW hervor, dass die beste Idee in einem Wettbewerb gewinnt und damit jeder eine Chance hat.

Ein Aspekt wurde in der Diskussion sehr deutlich:  Auslober müssen von dem Mehrwert der Einbeziehung von Innenarchitekten überzeugt werden. Das kann nur durch gemeinsame Anstrengungen von Kammern und BDIA – und jedes Einzelnen – geschehen. Wer an Wettbewerben teilnehmen will, muss bereit sein zu kämpfen, um in Erwägung gezogen zu werden.

Private Auslober können sich die Teilnehmer Ihrer Wettbewerbe frei aussuchen, neben guten Wettbewerbsergebnissen sind sie an vertrauenswürdigen Partnern interessiert. Um in den Kreis der Teilnehmer aufgenommen zu werden, muss Überzeugungsarbeit geleistet werden. Das bestätigte auch Roland Berner, der für die Evangelische Kirche von Westfalen Auslobungen betreut. Seitdem er Innenarchitekten einbezieht, gewinnen diese weit überproportional Wettbewerbe.

Die AKNW wird ihre Wettbewerbsberater auf die Einbeziehung von Innenarchitekten verstärkt hinweisen und Argumentationshilfe für deren Einbeziehung erstellen. Eine faire Beteiligung an Wettbewerbs- und Vergabeverfahren ist ein zentrales gemeinsames Anliegen von Kammer und Verband. Wettbewerbe bieten die Chance der Öffentlichkeit das eigene Schaffen zu zeigen und damit das Bild des Berufes positiv zu beeinflussen.

Text: Constantin von Mirbach, BDIA Bundesgeschäftsführer

Erschienen in der AIT Oktober 2016