Neues Jahr, neuer Nachwuchs?
Frohes Neues wünscht der bdia NRW Ihnen allen! Ein Neues Jahr beginnt meist mit guten Vorsätzen und vielleicht fühlen Sie sich durch diesen Artikel inspiriert und möchten sich dem Vorsatz der bdia Nachwuchsförderung anschließen.
Vor einigen Monaten konnten Sie an dieser Stelle lesen, was zwei vom bdia ausgezeichnete Studentinnen über die Auszeichnung denken. Ich konnte Sie nun zu ihrem Verhältnis zum bdia und der Innenarchitektur befragen. Ihre Gedanken hierzu lassen uns erkennen, dass es motivierte junge Mitglieder gibt, die nur darauf warten, sich engagieren zu dürfen.
Hattet ihr vor dem bdia ausgezeichnet bereits Kontakt zum bdia? Falls ja, wie ist der Kontakt zustande gekommen und wie habt ihr diesen wahrgenommen?
Lucie Moritz: „Ja, tatsächlich habe ich mich selber beim bdia angemeldet. Nach einer Präsentation im Bachelor, die damals noch von Sabine Keggenhoff begleitet wurde, war ich so fasziniert von diesem Zusammenhalt, den Werten und der Arbeit die der Verband leistet, dass ich mich kurzerhand zu einer Mitgliedschaft entschieden habe. Seither wurde ich nicht enttäuscht. Auch die Exkursionen und Weiterbildungsmaßnahmen sind ein großer Pluspunkt und motivieren einen sich in der Gruppe weiterzubilden.“
Sophia Bihl: „Ja, ich bin seit 2020 Mitglied im bdia, da ich ein Teil des Netzwerkes werden wollte. Da man auch während des Studiums als Mitglied willkommen ist, habe ich das Angebot noch während meines Bachelors wahrgenommen und kann dadurch regelmäßig an Workshops teilnehmen und werde auf Fachmessen aufmerksam gemacht.“
Wie nehmt ihr das Image der Innenarchitektur in eurer Altersklasse wahr? Seid ihr stolz darauf Innenarchitektur studiert zu haben oder würdet ihr gern an dem Bild der Innenarchitektur arbeiten?
Lucie Moritz: „Ich bin unheimlich glücklich mich damals für die Innenarchitektur entschieden zu haben. Tatsächlich hat mir so ziemlich jeder Architekt von dieser Entscheidung abgeraten. Aber nach einem spannenden Semester Materialkunde bei Frau Keggenhoff war klar, das ist es. Dafür brenne ich und das möchte ich weiter machen. Und ja, unser Image ist immer noch etwas zurückgeblieben und oft erkläre ich die Diversität dieses Jobs und die Veränderungen die gute Innenarchitektur schaffen kann, aber ich persönlich spüre eine Veränderung. Besonders in unserer Altersklasse. Die Innenarchitektur gewinnt an Akzeptanz und Gewicht. Das Image der „Kissenknicker“ wandelt sich allmählich. Das hängt wahrscheinlich auch mit dem Nachhaltigkeitsgedanken und der Designaffinität meiner/unserer Generation zusammen.“
Sophia Bihl: „Ich bin sehr stolz Innenarchitektur studiert zu haben, denn das Image des „Kissenknickers“ oder „Stühlerückers“ scheint leider auch heute noch ein weitverbreitetes Klischee zu sein und man sollte diesem engagiert entgegenwirken. Denn das Berufsbild der Innenarchitektur ist unfassbar breit aufgestellt und umfasst eine Vielzahl an Themenbereichen wie die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem architektonischen Raum und interdisziplinäres, kooperatives wie kreatives Denken, angewandt in den unterschiedlichsten Projekten. Ich denke, dass die Arbeit und das Engagement des bdia sehr wichtig sind, um weiter über das Berufsbild der Innenarchitektur aufzuklären.“
Könntet ihr euch ein Engagement im bdia vorstellen und falls ja, was würdet ihr gern verändern oder anpacken wollen? Wisst ihr, dass wir ständig engagierte neue Mitglieder suchen?
Lucie Moritz: „Definitiv JA! Ich bin schon sehr gespannt auf die diesjährige Mitgliederversammlung NRW. Mir wäre es tatsächlich auch eine Herzenssache das Image der Innenarchitekten aufzuwerten. Der Welt bewusst zu machen weshalb wir genauso bedeutend sind wie Architekten und was für einen Einfluss gute Innenarchitektur auf jeden einzelnen von uns haben kann, und dabei spreche ich nicht nur von der Healing Architecture. Auch gute Innenarchitektur kann die Welt verändern. Zwar von Innen nach Außen ,und damit vielleicht nicht direkt so offensichtlich, aber sie kann es mit jedem Raum den wir leidenschaftlich und nutzerorientiert gestalten.“
Sophia Bihl: „Ich könnte mir sehr gut vorstellen, ein Teil des bdia-Teams zu werden, da es auch intern eine hohe interdisziplinäre Vielfalt an Tätigkeiten gibt und man sich somit ideal weiterentwickeln kann. Mein Interesse würde in Gestaltungsaufgaben wie Layouten, Informationsgrafiken erstellen und Themenfeldern des Grafikdesigns liegen. Generell wäre ich natürlich auch offen, andere und neue Aufgabenfelder auszuprobieren.“
Anhand dieser Einschätzung der beiden wird deutlich, es gibt junge Mitglieder in unseren Reihen, die unser Weiterbildungsangebot bereits nutzen und Teil des Netzwerks sind. Leider scheint ihnen momentan der Anreiz zu fehlen, sich eigenständig aktiv beim bdia zu melden und zu engagieren.
Wie also können wir hier für mehr Transparenz, mehr Beteiligung und den Abbau der unsichtbaren Barriere zwischen unseren jungen und motivierten Mitgliedern und dem Engagement im Verein erreichen? Hierfür gilt es Antworten zu finden und Lösungswege aufzuzeigen. Vielleicht fällt ja sogar unseren beiden Prämierten etwas ein?
Vielen Dank euch beiden für eure Zeit und die Einblicke in eure Sichtweisen!
Sie möchten sich im bdia engagieren? Dann schreiben Sie mir gern unter kolumne@bdia.de
Charleen Grigo