Adaption des Einhauses als Bindeglied zwischen Dorfkern und Neubaugebiet
Jahr: 2024
Ort: Zweibrücken (Rheinland-Pfalz)
Öffentlich zugänglich: Nein
Objektart: Wohnen
Fotos: Christian Spohn
Projektbeschreibung
Der Grundgedanke des Entwurfs war die Realisierung eines Wohnhauses mit regionaltypischer Bauform, das die Rückbesinnung auf die traditionelle Architektur der Großregion Saar-Lor-Lux wiederspiegelt.
Als Weiterentwicklung des Lothringer Einhauses wurde das Arbeitsbauernhaus, welches als Anpassung der Größenordnung durch die industrielle Entwicklung im 19. Jahrhundert resultierte, als Vorbild genommen. Ergänzt wird das Wohnhaus durch ein Nebengebäude aus Sichtbeton, welches die Verbindung zu heutigen Bauformen darstellt.
Das Gebäude in monolithischer Bauweise wird durch eine klassische Lochfassade gegliedert. Sowohl die
Fensterrahmung durch Putzfaschen als auch die als Gesims umlaufende Sohlbank zitieren regionaltypische Bauelemente.
Die Sichtbetonoberflächen mit unterschiedlichen Schalungsstrukturen spielen auf die handwerkliche
Bearbeitung von Naturstein und Putzflächen an. Die großzügigen Verglasungen an zentraler Position der Fassade dienen als Analogie zum Scheunentor.
Der raumbildende Tischlerausbau im Eingangsbereich schafft durch die Farbigkeit und Materialwahl einen Kontrast zwischen Ausbau- und Rohbaugewerk. Als verbindendes Element bekleidet das Volumen
geschossübergreifend die Vertikalerschließung, nimmt die Funktion der Absturzsicherung auf und bereichert sogleich die Erschließungsfläche mit großzügigem Staumraum.
Die Materialwahl der angrenzenden Flächen ist geprägt durch einen zurückhaltende Farbigkeit. Die
Sichtbetondecke wird durch die Struktur der Schaltafeln dezent gegliedert. Das Fliesenornament in historischer Anlehnung rundet den traditionellen Bezug des Hauses auch im Innenraum ab.
Die Treppe ins Obergeschoss bildet sich als Kombination aus Betonfertigteil und angesetzter Antrittsstufe, welche vor Ort aus Baustellenbeton hergestellt wurde. Diese Art der baulichen Umsetzung ist das Resultat aus der Berücksichtigung des Bauablauf und dem Wunsch der ausladenden Antrittsstufe.
Das Deckenrelief, eingefäst in die Schalung der Ortbetondecke, versteht sich als Adaption früherer Stuckrosetten. Somit verlagert sich die Handwerkskunst des Stuckateurs in den Bereich des Rohbauers, was eine frühzeitige Berücksichtigung der Rohbautoleranzen erfordert.
Entwurfsverfasser:in
M.A. Christian Spohn
» Mitgliederprofil
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Der Grundgedanke des Entwurfs war die Realisierung eines Wohnhauses mit regionaltypischer Bauform, das die Rückbesinnung auf die traditionelle Architektur der Großregion Saar-Lor-Lux wiederspiegelt.
Als Weiterentwicklung des Lothringer Einhauses wurde das Arbeitsbauernhaus, welches als Anpassung der Größenordnung durch die industrielle Entwicklung im 19. Jahrhundert resultierte, als Vorbild genommen. Ergänzt wird das Wohnhaus durch ein Nebengebäude aus Sichtbeton, welches die Verbindung zu heutigen Bauformen darstellt.
Das Gebäude in monolithischer Bauweise wird durch eine klassische Lochfassade gegliedert. Sowohl die
Fensterrahmung durch Putzfaschen als auch die als Gesims umlaufende Sohlbank zitieren regionaltypische Bauelemente.
Die Sichtbetonoberflächen mit unterschiedlichen Schalungsstrukturen spielen auf die handwerkliche
Bearbeitung von Naturstein und Putzflächen an. Die großzügigen Verglasungen an zentraler Position der Fassade dienen als Analogie zum Scheunentor.
Der raumbildende Tischlerausbau im Eingangsbereich schafft durch die Farbigkeit und Materialwahl einen Kontrast zwischen Ausbau- und Rohbaugewerk. Als verbindendes Element bekleidet das Volumen
geschossübergreifend die Vertikalerschließung, nimmt die Funktion der Absturzsicherung auf und bereichert sogleich die Erschließungsfläche mit großzügigem Staumraum.
Die Materialwahl der angrenzenden Flächen ist geprägt durch einen zurückhaltende Farbigkeit. Die
Sichtbetondecke wird durch die Struktur der Schaltafeln dezent gegliedert. Das Fliesenornament in historischer Anlehnung rundet den traditionellen Bezug des Hauses auch im Innenraum ab.
Die Treppe ins Obergeschoss bildet sich als Kombination aus Betonfertigteil und angesetzter Antrittsstufe, welche vor Ort aus Baustellenbeton hergestellt wurde. Diese Art der baulichen Umsetzung ist das Resultat aus der Berücksichtigung des Bauablauf und dem Wunsch der ausladenden Antrittsstufe.
Das Deckenrelief, eingefäst in die Schalung der Ortbetondecke, versteht sich als Adaption früherer Stuckrosetten. Somit verlagert sich die Handwerkskunst des Stuckateurs in den Bereich des Rohbauers, was eine frühzeitige Berücksichtigung der Rohbautoleranzen erfordert.