Smart Home als Teil des Internets der Dinge

In der Geschäftsstelle des bdia steht ein großer Kopierer, der selbständig neue Tinte bestellt, wenn ihm diese ausgeht. Das ist eine leicht nachzuvollziehende Errungenschaft. Viele andere Möglichkeiten des Internets der Dinge (IoT) sind noch eher im Nebel.
Es ist sicher nur eingeschränkt möglich, sich im Detail vorzustellen, wohin uns die Entwicklung führen kann. Dinge speisen Informationen ins Internet über ihre Nutzung oder ihren Zustand. Es werden immer mehr solcher Informationen erzeugt und diese ungeheure Datenmenge ist immer leichter zu handhaben. Diese Informationen können mit beliebig vielen anderen Informationen abgeglichen werden. Daten werden durch diese Entwicklung zum wichtigsten Rohstoff unserer Zeit, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Diese Daten können gezielt verglichen werden, weil davon auszugehen ist, dass ein Zusammenhang besteht. Mindestens so interessant ist die Suche nach Zusammenhängen, die noch nicht bekannt sind. Hier spricht man vom sogenannten Daten Mining.

Potenzial für unseren Berufsstand

Der größte volkswirtschaftliche Nutzen des IoT wird sich laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey im industriellen Bereich und in den Städten ergeben. Leicht vorstellbar ist das im weltweiten Warenverkehr. Wenn die Waren dem Logistiker allzeit verraten, wo sie sind, dann ist diese Informationen bares Geld wert. Der Wert der Daten lässt sich auch noch an einer anderen Entwicklung absehen. Unternehmen, die im weiteren Sinne bislang „nur“ Daten verwaltet haben, steigen auf einmal in die Produktion ein. Google baut Autos, SAP kauft produzierende Unternehmen. Der Vorteil in den Städten, den sogenannten Smart Cities, wird unter anderem in einem vorausschauenden Verkehrsmanagement gesehen. Selbstfahrende Taxis fahren zum Fahrgast, der für sie am schnellsten zu erreichen ist, so in etwa könnte es sein. Einen kleinen Vorgeschmack vermittelt heute bereits Google Maps, wenn es gewählte Fahrstrecken konstant mit den Smartphones anderer Nutzern abgleicht und Routen hiernach ausrichtet. Diese Entwicklung berührt unser eigenes Leben, unser Wohnen und Arbeiten in sehr unterschiedlichem Maße. Sicher wird man sich auf ihr Fortschreiten einstellen müssen. Es lässt sich aber ohne Schwierigkeit erahnen, wie viel kreatives Potential in der Entwicklung und Anwendung steckt. Das kommt einem kreativen Berufsstand entgegen.

Constantin von Mirbach, Bundesgeschäftsführer bdia

Der Artikel ist erschienen in der AIT September 2016.