SUR/REALITY: Der bdia auf der Maison&Objet in Paris (16.-17. Januar 2025)

Paris im Winter? Aber ja! Und erst recht, wenn der bdia eine Delegation zur Maison&Objet, der führenden internationalen Messe für Dekoration, Design und Lifestyle schickt. Während die imm (Internationale Möbelmesse) in Köln in diesem Jahr wegen mangelnder Aussteller ausgefallen ist, kommen bis zu 100.000 Besucher*innen zweimal im Jahr nach Paris zur Maison&Objet.

Sehr herzlich und fachlich kompetent begleitet durch Eva Passmann und Yana Köpke von Promosalons war alles perfekt organisiert. Ein (komplett schwarzer) Shuttlebus brachte uns direkt vor die Tür der Messehalle, wo uns dann auch sehr prominent die Messeleitung durch Paula Baúlde Portas, International Market Manager, begrüßte und einen ersten Überblick verschaffte. Die Gruppe wurde dieses Mal auch von der neuen Bundesgeschäftsführerin Mandy Heinrichson begleitet.

In Mailand auf der Möbelmesse oder in München auf der BAU ist man riesige, oft zweigeschossige Messtände gewohnt. Auf der Maison&Objet findet man viele kleine Messestände, mitunter nur 20 bis 50 qm groß. Genau das aber erzeugt den Unterschied: eine persönliche Atmosphäre bei innovativen Klein- und Kleinstausstellern mit mutigen Produkten, die sich neben den benachbarten, renommierten internationalen Marktführern behaupten.

Und da konnten wir als Innenarchitekt*innen sehr viel mitnehmen: viel Farbe, viel Form, viel Mut. Bisweilen erinnert es an eine Fortsetzung der Möbeldesigner-Gruppe Memphis mit ihrem Vordenker Ettore Sottsass, die in den 80er Jahren auf der Möbelmesse in Mailand Furore machten. Fortsetzung heißt aber, dass mit heutigen Mitteln, mit Programmen wie Blender, vielleicht auch KI gearbeitet wurde, grafisch überlagerte Formen und Farben mit Grafikprogrammen aber auch floralen Elementen künstlerisch gespielt wurde.

Vom bdia geplant waren die ausgesuchten und angekündigten Standbesuche und so kam die Information gezielt an den Mann und die Frau. Die Messeleitung ließ es sich dann nicht nehmen, die bdia-Delegation zum Mittagessen einzuladen. Auf der BAU oder in Köln auf der imm geht das vielleicht in 15 oder 20 Minuten; hier waren wir aber in Frankreich und es gab drei Gänge und … Champagner! Danach blieb aber noch genug Zeit für eigene Messe-Erkundungen und mein Schrittzähler endete bei 7,8 Kilometern.

Da kam es gerade recht, gemeinsam den Tag mit einem Abendessen und guten Gesprächen unter Kolleg*innen abzuschließen. Reserviert waren Plätze im Café Français, mit einem Blick auf die Oper in prominentester Lage am Place de la Bastille.

Am nächsten Tag waren von der bdia Geschäftsstelle, insbesondere von Martina Schumacher, weitere Highlights organisiert. Im 2. Arrondissement von Paris, im Stadtteil Bourse, einem eleganten Viertel, das durch Boutiquen, Designstudios und historische Gebäude geprägt ist, befindet sich das Büro RDAI. Dort bekamen wir in deren Büroräumen aus erster Hand die Erfolgsgeschichte und auch die neuesten Projekte dieses renommierten französischen Architektur-, Innenarchitektur- und Designbüros vorgestellt. Mit einem Team von fast 100 Mitarbeitenden aus 10 verschiedenen Nationen realisiert RDAI jährlich etwa 70 internationale Projekte, vorwiegend für Hermès. Diese Vielfalt bekamen wir dann auch in den Räumen der Materialsammlung hautnah mit. Hier arbeiten allein 6 Mitarbeitende ausschließlich an der Verwaltung und Kategorisierung der unzähligen Farb- und Materialmuster.

Parallel zur Messeveranstaltung findet das B2B-Event „Maison&Objet In the City“ statt. Es verbindet etwa 100 ausgewählte Adressen des Pariser Design-Netzwerks, darunter Innenarchitekt*innen, Galerien, renommierte Einrichtungshäuser und außergewöhnliche Kunsthandwerker*innen.

Und auch dazu hatte die bdia Geschäftsstelle etwas vorbereitet und wir wurden durch ausgesuchte Locations geführt. Das waren unter anderem Pinto, Tai Ping, Tikamoon und Philippe Hurel. Für einige von uns wurde es dann schon wieder Zeit, sich auf den Weg nach Hause zu machen, andere fanden aber noch ein paar Stunden, um die gerade wiedereröffnete Kathedrale Notre-Dame zu besuchen.

Alles in allem eine Reise mit randvollem Programm, das Lust auf Neues macht. Eine Reise mit guten Gesprächen unter Kolleg*innen. Und eine Reise, die das Team der bdia Geschäftsstelle und die Mitglieder näher zusammenbrachte.

Autor: Christoph Lay, Architekt und Innenarchitekt bdia


Impressionen der Reise (mit dem Klick auf ein Foto öffnet sich die Galerie):