bdia ausgezeichnet! Lennart Efsing: „Kant-Garagen-Palast, Berlin“
Bachlorarbeit SS 2015

Betreuung: Prof. Walter Schöller

„Kant-Garagen-Palast, Berlin“

Mit der Umnutzung des Kant-Garagen-Palastes zu einem multifunktionalem Atelierhaus wird das Gebäude mit neuem Leben gefüllt, ohne dabei die Seele und die Geschichte des Ortes zu vergessen. Potentiale und Defizite des Bestandes bilden das Rückrad des Entwurfes.

Die neue Nutzung kommt mit einer geringen finanziellen Investition aus, indem das gesamte Atelierhaus auf eine hölzerne Raum in Raum Konstruktion aufbaut und der Bestand nur geringfügig geändert wird. Aus verschiedenen, in Holzrahmenbauweise gefertigten, Elementen entsteht ein ca.19m² großer autarker Raum, welcher je nach angestrebter Nutzung von blickdicht bis lichtdurchflutet variieren kann. Die Elemente folgen dem Maßsystem des Bestandes und passen sich dadurch perfekt an den Grundriss und die vorhandenen Parkbuchten an. Um ein Arbeiten in dem ehemaligem Parkhaus zu ermöglichen ist es von höchster Dringlichkeit die Tageslichtsituation entscheidend zu verbessern. Dazu werden die vorhandenen Backstein Ausfachungen der West-Fassade perforiert und ein zusätzliches, als Atrium ausgebildetes, Treppenhaus in der Mitte des Gebäudes eingeschoben.

Konzeptionelles Ziel ist es, jungen Kreativen Raum für ihr Schaffen zu geben und gleichzeitig eine Plattform zu bilden, auf der sich eben diese präsentieren können. Im Erdgeschoss befindet sich daher eine multifunktionale Shop-/Eventfläche, welche von den Nutzern des Atelierhauses bespielt wird. Wo einst Luxuskarossen über die gegenläufige Wendelrampe die verschiedenen Etagen ansteuerten flanieren nun Besucher. Die spiralförmige Rampe windet sich um verglaste Austellungsräume, sodass die Besucher je nach ihrer Position auf der Rampe immer einen anderen Blickwinkel auf diese haben. Lennart Efsing


Bewertung: Insgesamt wurden 33 Abschlussarbeiten vom SS 2015 angesehen, davon waren 11 Bachelor- und 22 Masterarbeiten.  Jury: Martina Lorbach, Birgit Schwarzkopf, Gritt Bartels sowie die Prämierten des Vorjahres Santana Schütte und Amelie Peters.

Jurybegründung: Der sensible Umgang mit dem Altbestand bei gleichzeitiger Implementierung eigenständiger Gestaltungselemente überzeugte ebenso wie die konsequente Durchplanung über alle Darstellungsebenen. Die Beibehaltung der alten Garagenrampe für die Nutzung als „Kunsterlebnisweg“ zollt dem Baudenkmal Respekt, das Einfügen eines Atriums als Belichtungs- und Erschließungskern ermöglicht die qualitätvolle Nutzung des Innenraumes. Modulare frei eingestellte Boxen im Low-Budget-Stil stellen verschiedene Größen zum Beispiel für Künstler oder Start-Up-Unternehmen zur Verfügung.