bdia ausgezeichnet! Bachelor für Ngoc Quynh Anh Dinh: "Lebenskreis"
bdia ausgezeichnet! Bachelor für Ngoc Quynh Anh Dinh: „Lebenskreis – Entwurfs- und Planungskonzept für ein Kinder- und Jugendhospiz. Ein Ort des Lebens, der Begegnung und des Abschieds.“
Bachelorarbeit SS 2023 an der Hochschule Coburg
Betreuung: Prof. Dr. Michael Heinrich
Das Kinder- und Jugendhospiz „Lebenskreis“ befindet sich in Göddingen, einem Ortsteil von Bleckede. Es ist von einer Landschaft mit schönen Wiesen, Feldern und viel unberührter Natur umgeben und bietet einen Rückzugsort für junge Menschen, die von einer unheilbaren Krankheit betroffen sind. Gemeinsam mit ihren Familienmitgliedern können sie im Hospiz verweilen, um neue Kraft für herausfordernde Lebensphasen zu tanken. Die Gestaltung des Hospizes lädt dazu ein, die verbleibende Zeit in einem sicheren Umfeld zu verbringen, das von Wertschätzung, Spaß und Freude geprägt ist, während Raum für die Verarbeitung von Gefühlen inmitten schwieriger Zeiten geschaffen wird.
Um dies zu ermöglichen, stützt sich die Gestaltung auf vier wesentliche Komponenten:
Lebensqualität, Heimatlichkeit, Funktionalität und Biophilie.
Diese sorgen dafür, dass sich die Besucher schneller einleben können und die Umgebung wie eine zweite Heimat erleben – wohnlich, freundlich und geborgen. Das Kinder- und Jugendhospiz begleitet den Kreislauf des Lebens und ist ein Ort, an dem das geschlossene Ende seinen Platz finden darf. Dieses Projekt soll die Relevanz von Kinder- und Jugendhospizen beleuchten und zu größerer Offenheit und Transparenz gegenüber schwierigen Themen rund um das Sterben und den Tod anregen. Denn der Tod muss nicht erst viele Jahre vor einem Menschen liegen, er kann auch ganz plötzlich und unberechenbar eintreten. Das Leben im Hier und Jetzt zu schätzen sowie „dem Leben nicht mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben zu geben“, ist, was Kinder- und Jugendhospize uns lehren (Cicely Saunders, o. J.). Ngoc Quynh Anh Dinh
Jury: Susanna Buchwald, Eva Hofmann, Daniela Scheibe, Michael Vogler, Julian Hensch, Stefanie Hochrein | Vanessa Schwarz (vorherige Preisträgerinnen)
Jurybegründung: Ngoc Quynh Anh Dinh hat in ihrer Bachelorarbeit zur Gestaltung eines Kinder- und Jugendhospizes beeindruckende emotionale Tiefe und Einfühlungsvermögen bewiesen. Sie überzeugt mit fundierter Recherche und fachlicher Korrektheit. Ihre umfassende Ausarbeitung und die klare Fokussierung auf die Konzeption schaffen eine solide Grundlage, die die besondere Herausforderung der Raumgestaltung im Hospizbereich gekonnt bewältigt.
bdia anerkannt! Master für Marie-Joelle Scholten-Reintjes: "Räumliche Machtstrukturen"
bdia anerkannt! Master für Marie-Joelle Scholten-Reintjes: „Räumliche Machtstrukturen“
Masterarbeit SoSe 2024 an der TH OWL, Detmold
Betreuung: Prof. Nicolas Rauch, Wiss. Mitarbeiter Cengiz Hartmann, M.A.
Räumen kannst du niemals aus dem Weg gehen.
Allem anderen schon.
Ein Kümmerungsprozess. Keine Raumlösung.
Eine Desillusionierung. Kein Reset.
Eine empathische Auseinandersetzung mit negativen Raumgefühlen, -auswirkungen und räumlichen Marginalisierungs- und Machtstrukturen, aus Frustration und Liebe.
Eine kollektive Bewusstwerdung.
Ein MACHT laut.
Im Zentrum der Raumfrage steht die Machtfrage.
Unsere Räume sind der Boden unseres Alltags, den wir als gegeben hinnehmen.
Als multisensuelles Gefüge von Stimuli nehmen sie – meist unbemerkt – Einfluss auf unsere Gefühle und Handlungen. Räume sind, ebenso wie unser Verhalten, gesellschaftlich geprägt und an Konventionen und Normen geknüpft, die sich Diskriminierungsstrukturen bedienen. Durch dieses Zusammenspiel verstärkt der Raum Ismen, indem jegliches divergierende Handeln und Sein nicht berücksichtigt wird und stetig subtil auf den Zustand der vermeintlichen Abweichung aufmerksam gemacht wird. Dabei stellen wir nicht den Raum in Frage, sondern den Menschen, dahingehend, ob er in den Raum zu passen scheint.
Diese Arbeit setzt sich mit Räumen auseinander, die wir, aufgrund der Vertrautheit des Alltäglichen, nicht mehr hinterfragen und begibt sich auf eine multisensuelle Reise der Entlarvung. Der Podcast MACHT laut – die Machtbegehung von Räumen, wirkt als überdauerndes Mittel um den Raum mit intersektionalem Blick zu betrachten. Marie-Joelle Scholten-Reintjes
Jury: Karin Friedrich-Wellmann | Innenarchitektin, Manfred Haverkamp | Innenarchitekt, Anh Thu Le, M.A., Karin Michels | Innenarchitektin, Kristina Herrmann, Innenarchitektur-Raumkunst M.A.
Jurybegründung: Diese Anerkennung würdigt eine intensive und tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Thema Raum. Die Rauminstallation beeindruckt durch ihre komplexe Darstellung
räumlicher Machtstrukturen mittels unterschiedlicher Medien. Sie setzt sich auf kritische Weise mit Räumen sowie sozial- und gesellschaftspolitischen Alltagsthemen auseinander.
Im Einklang mit unseren gemeinsamen Werten wie Chancengerechtigkeit, Solidarität, Empowerment, Kreativität und Kollektivität, hinterfragt die Arbeit die Transkription und Wahrnehmung von Räumen. Durch auditive Begehungen und besondere grafische Darstellungen, die Farbe, Form und Wortspiele einbeziehen, wird ein tiefgehendes Erleben ermöglicht. Die multimediale Darstellung verleiht dem Konzept zusätzlichen Tiefgang und schafft eine einzigartige Erfahrung.
bdia anerkannt! Bachelor für Marie Jähnisch: "WohnVielfalt"
bdia anerkannt! Bachelor für Marie Jähnisch: „WohnVielfalt“
Bachelorarbeit SoSe 2024 an der Hochschule für Technik Stuttgart
Betreuung: Prof. Jens Betha
Die Anzahl an Sozialwohnungen in Deutschland sinkt stetig, obwohl die Armut immer weiter zunimmt und der Bedarf an gefördertem Wohnraum steigt.
Der Entwurf WohnVielfalt nutzt diese Gelegenheit, um Strukturen zu schaffen, die ein harmonisches Zusammenleben verschiedener Lebensstile und Einkommensklassen ermöglichen.
Der teilweise geförderte Wohnraum ist wandlungsfähig und kann flexibel genutzt werden, wodurch er sich an unterschiedliche Lebenssituationen anpassen kann.
Die ehemaligen Gebäude der Hochschule Kaiserslautern erhalten verschiedene Nachnutzungen, wobei zwei der Gebäude zu Wohnraum werden: Die Gemeinschaftsbereiche fördern den Austausch der Bewohnerinnen und Bewohner und dienen als Begegnungsräume.
Die einzelnen Wohneinheiten hingegen ermöglichen Rückzug und Individualität und können modular zusammengeschlossen werden. So kann sich beispielsweise aus zwei Einzimmerwohnungen eine Zweizimmerwohnung für eine kleine Familie transformieren. Dieses Prinzip kann auf alle weiteren Einzelwohneinheiten adaptiert werden. Marie Jähnisch
Jury: Olga Wagner, Petra Stephan, Hanna Leiber, Elena Laschewitsch, Michael Hilkert
Jurybegründung: Mit guter Anbindung an die Innenstadt hat Marie Jähnisch ein Wohnkonzept geschaffen, das für Singles, Paare, Rentner*innen, Studierende, Familien etc. einen bezahlbaren und gleichzeitig gut gestalteten Lebensraum bietet. Die Modularität der Grundrisse verspricht eine kostengünstige Umsetzung und große Varianz, angepasst an die verschiedenen Lebensmodelle. Ein durchgängiger roter Faden über Fassade, Raum zu Möbel garantiert eine hohe Bewohnerakzeptanz.
bdia anerkannt! Bachelor für Fortuna Iervolino: "One Line - Steel"
bdia anerkannt! Bachelor für Fortuna Iervolino: „One Line – Steel“
Bachelorarbeit SoSe 2024 an der Hochschule für Technik Stuttgart
Betreuung: Prof. Karsten Weigel
Der ONE-LINE STEEL ist Kunst zum Draufsetzen, das Gegenteil von konventionell, wo Sie entscheiden was sitzen bedeutet. Denken Sie an graue U-Bahn-Stationen oder triste Bushaltestellen. Meine Vision ist es die funktionale und unspannende Optik solcher Orte mit dem künstlerischen Look-and-Feel zu verändern. Die glatte Verschweißung auf Gehrung garantiert Stabilität und Langlebigkeit, was besonders im unüberwachten Außeneinsatz von enormer Wichtigkeit ist. Das minimalistische Design sorgt für Zeitlosigkeit, während die knalligen Farben die Blicke auf sich ziehen. Ob Sie ihre Tasche über die Lehne hängen, sich nur anlehnen, rückwärts hineinsetzen oder komplett andere Varianten entdecken, Sie entscheiden wie Sie den ONE-LINE STEEL erleben. Durch die verschiedenen Variationen können Sie dies nicht nur alleine tun. Aber auch für den Innenbereich ist der ONE-LINE STEEL die optimale Addition. Seine geschwungene Linie verleihen ihm eine elegante Optik und wertet den kurzweiligen Aufenthalt von Kunden auf. Denken Sie hier an Bankservice und Informationsschalter. An Wartebereichen in Takeaway Restaurants und Cafés oder als funktionales Kunstwerk zum darauf Verweilen in Parks.
Zusammengefasst ist der ONE-LINE STEEL ein robuster Eyecatcher für den Innen und Außenbereich, welcher durch seine vielfältigen Variationen und Anwendungsmöglichkeiten an jedem Ort sein Plätzchen findet. Fortuna Iervolino
Jury: Olga Wagner, Petra Stephan, Hanna Leiber, Elena Laschewitsch, Michael Hilkert
Jurybegründung: Der Entwurf hat die Jury überzeugt durch seine eigenständige Formensprache und seine offensichtliche Funktionalität im öffentlichen Raum. Das Möbel hat Potenzial weiterentwickelt zu werden und sich auch in andere Anwendungsbereichen durchzusetzen. Das auffällige und kontrastreiche Farbkonzept wird besonders im Stadtraum überzeugen.
bdia ausgezeichnet! Master für Lynn Helen Dieruff: „Ein Kloster öffnet seine Pforten“
bdia ausgezeichnet! Master für Lynn Helen Dieruff: „Ein Kloster öffnet seine Pforten – Kloster Saint-Servule in La Roche Morey – Umnutzung eines Sakralbaus“
Masterarbeit SoSe 2024 an der Hochschule Wismar
Betreuung: Prof.in Bettina Menzel, Steffen Altmann M.A.
Das Bestandsgebäude blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück – einst wurde es als Benediktiner-Kloster während des „alten Regimes“ in Frankreich gegründet, kam nach der Französischen Revolution und dem damit einhergehenden Verbot der Orden erstmals in private Hände und steht heute nach einer einstweiligen Nachnutzung größtenteils leer.
Das Ziel der Masterarbeit „Umnutzung eines Sakralbaus“ war es, einen zukunftsfähigen Vorschlag für die bauliche Transformation des geschichtsträchtigen Klosters zu entwickeln. Hierfür soll der ursprüngliche, besondere Ort „Kloster“ als Grundlage für das Nutzungskonzept und das Gestaltungskonzept dienen.
Die Grund-Konzeptidee für die Transformation war es einen Ort zu schaffen, an dem die Lebensweisen und das alte Wissen der Benediktiner, wie beispielsweise die Kräuterlehre, wieder neu aufleben. Die Aufgabe hierbei war es Räume – Innenräume/Außenräume – zu entwickeln, die es ermöglichen das alte Wissen für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dies geschieht zum Beispiel in Form der musealen Wissensvermittlung, als auch durch das Schaffen von Orten für die eigene Erfahrbarkeit der Lehren durch die Besuchenden. Das Konzept sieht vor, das Kloster einerseits für die Einheimischen zu öffnen, andererseits für Besucher*innen anderer Regionen, denen zeitweise eine Beherbergung im Kloster zur Verfügung gestellt werden soll. Lynn Helen Dieruff
Jury: Christiane Albert | Vorstandsmitglied Architektenkammer MV, Katrin Lübs | stellv. Vorsitzende bdia LV Küste, Andreas Nikolaus Börn | Vorsitzender bdia LV Küste
Jurybegründung:Ein außergewöhnliches und herausforderndes Projekt ganzheitlich gelöst. Der Umbau eines Klosters. Ein historischer Ort soll wieder belebt werden. Umfängliche Recherche und die Historie des Ortes wurden graphisch hervorragend aufbereitet und präsentiert ohne das die Entwurfszeit darunter zu leiden hätte. Der Nachhaltigkeitsgedanke wird hier großgeschrieben. Für eine moderne und zeitgemäße Nutzung mit zeitlosem Design wird hier einfühlsam umgestaltet und erweitert als attraktive Chance für ansässige Betriebe, als Stätte der Begegnung und Lehre über Klosterkultur eines jeden Besuchers.
Eigens entworfene Lichtkörper und Einbauten, die zurücktreten verbunden mit KI generierter prosaischer Lochmusterornamentik, die sich auch in den Schlafbereichen wiederfindet. Der Einsatz klassischer Baustoffe und Oberflächen die Patina ansetzen dürfen fügen sich harmonisch in die Altsubstanz ein. Das Ergebnis dieser ambitionierten Masterarbeit zeigt Innenarchitektur par exellence mit allen Sinnen für alle Sinne.
bdia ausgezeichnet! Bachelor für Astrid Weil Helmbold: "Kultur im Kulissenhaus"
bdia ausgezeichnet! Bachelor für Astrid Weil Helmbold: „Kultur im Kulissenhaus – Entwicklung eines kulturellen Begegnungsortes im alten Kulissenhaus in Coburg“
Bachelorarbeit SS 2024 an der Hochschule Coburg
Betreuung: Prof. Dr. Michael Heinrich
Die Auseinandersetzung mit der Theaterlandschaft in Coburg inspirierten das Vorhaben einen Ort zu erschaffen, der kulturelle Begegnung fördert und als erweiternde Spielstätte dient. Dazu ist das ehemalige Kulissenhaus des Landestheaters Coburg als passende Umgebung entdeckt und untersucht worden. Der denkmalgeschützte Bau war im 20. Jh. Theatermagazin und Malsaal. Der Entwurf berücksichtigt (bau-)technische Voraussetzungen, betrachtet die Nutzung jedoch konzeptionell experimentell und flexibel. Die Innenarchitektur folgt einem Narrativ, das sich von der historischen Substanz und deren Orthogonalität absetzt. Dieser Ansatz bringt Dynamik in die Wegeführung, wobei das Herz im Raum der Begegnung liegt. Hier entspringt die Grafik, auf deren Grundlage Zonen definiert werden. Kulissenartige Innenarchitektur kontrastiert zur historischen Substanz. Es entwickelt sich Lebendigkeit. Das Nutzungskonzept macht das Kulissenhaus im Sinne des Denkmalschutzes der Öffentlichkeit zugänglich, um Erinnerungskultur zu praktizieren und die kulturhistorische Bedeutung zu zelebrieren. Astrid Weil Helmbold
Jury: Susanna Buchwald, Eva Hofmann, Daniela Scheibe, Michael Vogler, Julian Hensch, Stefanie Hochrein | Vanessa Schwarz (vorherige Preisträgerinnen)
Jurybegründung: Astrid Weil Helmbold beeindruckt mit einer kraftvollen Visualisierung und einem durchdachten Materialkonzept, das die Atmosphäre im gesamten Gebäude prägt. Ihre künstlerisch-grafische Idee fügt sich nahtlos in die Räume ein und verleiht ihnen eine einladende und einfühlsame Atmosphäre, die durch ein starkes Lichtkonzept untermalt wird. Die Adaption des Materialkonzeptes je nach Raum, sowie die Umsetzung der grafischen Entwurfsidee im Raum über Formen+Oberflächen hat die Jury überzeugt.
bdia anerkannt! Bachelor für Lara Stoll: "Der kleine Baukasten im Großen"
bdia anerkannt! Bachelor für Lara Stoll: „Der kleine Baukasten im Großen – Weiterentwicklung eines Modulsystems zu einem auf die innenarchitektonische Qualität fokussierten Bausatz, womit ein erschwingliches Eigenheim geschaffen werden kann.„
Bachelorarbeit SoSe 2023 an der Hochschule Coburg
Betreuung: Prof. Mark Phillips
- Ist heutzutage ein erschwingliches Eigenheim möglich?
- Nachhaltig im Ressourcenumgang?
- Flexibel und anwendbar für Nachverdichtungen?
Aus solchen Fragen entstand diese Arbeit über die Weiterentwicklung eines Modulsystems mit Fokus auf die innenarchitektonischen Qualitäten.
Die Basis, ein erprobtes Bestandssystem, wurde aus der Betrachtung der Bedürfnisse von innen heraus angepasst und stets mit bedenken der Vorfertigbarkeit bis in die Möbelebene erweitert.
Trotz festem Raster entstand beim Entwerfen damit ein individuelles Zuhause. Bewusste Modulplatzierung gliedert den offenen Grundriss. Raum- und wandbildende Einbauten verstärken dies und beheimaten diverse Funktionen. Die reduzierte Gestaltung lässt Persönlichem Platz. Während die Seekiefer Flächen verbindet, definieren Material- und Farbänderungen bewusst besondere Bereiche.
Neben der Nutzung des Baukastens für erschwinglichen Wohnraum bietet er vor allem Denkanstöße, welche zukünftig in der Innenarchitektur stattfinden könnten. Lara Stoll
Jury: Susanna Buchwald, Eva Hofmann, Daniela Scheibe, Michael Vogler, Julian Hensch, Stefanie Hochrein | Vanessa Schwarz (vorherige Preisträgerinnen)
Jurybegründung: Lara Stoll überzeugt mit einer fachlich fundierten Ausarbeitung, die sowohl in der räumlichen Planung als auch im Detaillierungsgrad eine enorme Tiefe aufweist. Besonders beeindruckt war die Jury von der hohen Ausführungsreife der Arbeit, die dank der detaillierten und präzisen Pläne unmittelbar realisierbar erscheint. Ihre überaus ansprechende grafische Darstellung und hervorragende Präsentation unterstreichen die professionelle Qualität auf eindrucksvolle Weise.
bdia ausgezeichnet! Bachelor für Michelle Müller-Trudrung: "RE BUG"
bdia ausgezeichnet! Bachelor für Michelle Müller-Trudrung: „RE BUG“
Bachelorarbeit SoSe 2024 an der Hochschule für Technik Stuttgart
Betreuung: Prof.in Monika Joos-Keller
Am Hauptbahnhof in Stuttgart soll ein innovativer Insektenzucht-Recycling-Hub errichtet werden, der Bioabfall effizient in hochwertige Proteine umwandelt und dabei Methan-Emissionen sowie den Bedarf an Land und Wasser im Vergleich zu sonstigen tierischen Proteinen signifikant reduziert.
Das Raster des Bestandsgebäudes wurde aufgegriffen und mit einer hybriden Holzskelettbauweise aufgestockt. Dadurch hebt sich das Gebäude deutlich aus dem Stadtbild hervor und zieht Aufmerksamkeit auf sich.Der Neubau wurde bewusst gestalterisch vom Bestand getrennt, jedoch tritt der Neubau mit seiner Form in die Fußstapfen des Bestandsgebäudes. Die äußeren Erschließungskerne bilden die visuelle Brücke zur Produktion im Inneren, welche auch von außen durch die Fassade einsehbar ist.
Dieser Hub wird Forschungs- und Zuchteinheiten sowie ein Bionik-Labor beinhalten, das sich mit der Entwicklung neuer Materialien durch die Nachahmung biologischer Prozesse beschäftigt. Ein integriertes Restaurant wird die Möglichkeiten der Nutzung von Insektenproteinen präsentieren. Ein Workshop und Führungen bieten Interessierten Einblicke in die Zucht- und Produktionsprozesse. Der Dachgarten soll die Biodiversität in der Stadt fördern und einen Rückzugsort bieten. Dieser Hub soll zur ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit in Stuttgart beitragen und als Bildungs- und Forschungseinrichtung dienen, welche die Akzeptanz und das Bewusstsein für nachhaltige Praktiken fördert. Er verbindet Bildung, Wissenschaft und praktische Anwendungen in einem Modell für urbane Recycling-Initiativen. Michelle Müller-Trudrung
Jury: Olga Wagner, Petra Stephan, Hanna Leiber, Elena Laschewitsch, Michael Hilkert
Jurybegründung: Der Entwurf zeichnet sich durch eine innovative Herangehensweise an den Altbaubestand aus und vereint technische Innovation im Innen- und Außenraum mit einer konsequenten Gestaltung. Die vielfältige Nutzung des Fabrikgebäudes mit einer gastronomischen und öffentlichen Nutzung im Erdgeschoss lädt Besucher aus der Stadt ein, sich mit dem Thema näher auseinanderzusetzen. Mit einigen wenigen Eingriffen ist eine intelligente Raumqualität und Aussage nach außen entstanden.
bdia anerkannt! Bachelor für Milan Leikeim: "VERFLOCHTEN: Moor & Mensch"
bdia anerkannt! Bachelor für Milan Leikeim: „VERFLOCHTEN: Moor & Mensch“
Bachelorarbeit SS 2024 an der Hochschule Coburg
Betreuung: Prof.in Katharina Bonhag-De Rosa
Von Natur aus wichtigste Kohlenstoffspeicher aller Landbiotope, sind trockengelegte deutsche Moore für 44. Mio Tonnen jährliche Kohlenstoffemissionen verantwortlich. Die zukunftsfähige Nutzung von Mooren nennt sich Paludikultur – der Anbau moorverträglicher Nutzpflanzen. Die Arbeit erforscht mögliche Wechselwirkungen zwischen Paludikultur und Architektur. Grundlage hierfür waren Feldforschung und qualitative Interviews an mehreren Standorten sowie Materialexperimente mit Schilf, Rohrkolben, Segge und Rohrglanzgras.
Das Ökosystem soll durch hybride, temporäre Architekturinstallationen zugänglich und erlebbar werden und so die Sichtbarkeit von Moorschutzinitiativen nach Außen fördern. Die entstehende Architektur dient als Prototyp, Reallabor und Pop-Up-Ausstellung und bietet Raum für Vorträge, Workshops und Exkursionen.
Die Exploration mündet im Entwurf interaktiver Architekturinstallationen. Der Besucher wandelt durch die Landschaft und erlebt auf vier sinnbildlichen Etappen die Entwicklung der Moore: Degradierung, Wiedervernässung, Biodiversität, Bioökonomie. Im Kern geht es um eine räumliche Interpretation des ambivalenten Verhältnisses zwischen Mensch & Moor. Die Räume entstehen aus einer vorproduzierten, demontierbaren Struktur und vor Ort ergänzten Moorkulturen, welche nach Verwendung getrocknet in den Produktionskreislauf weitergeführt werden können. Die Grenze zwischen Architektur und Landwirtschaft verschwimmt. Milan Leikeim
Jury: Susanna Buchwald, Eva Hofmann, Daniela Scheibe, Michael Vogler, Julian Hensch, Stefanie Hochrein | Vanessa Schwarz (vorherige Preisträgerinnen)
Jurybegründung: Milan Leikeim beeindruckt m.it seiner außergewöhnlichen Ausstellungsgestaltung in der Natur, die Funktionalität und ästhetischen Anspruch gekonnt vereint. Sein starkes Konzept schafft Räume von hoher emotionaler, und visueller Kraft und vermittelt den Besuchern seiner erdachten Installation in besonderer Weise Wissen über den Lebensraum Moor.
bdia ausgezeichnet! Bachelor für Jill Line Sievers: "Flow"
bdia ausgezeichnet! Bachelor für Jill Line Sievers: „Flow – zentrale Raumelemente zur Umgestaltung des Hohenstaufengymnasiums in Kaiserslautern“
Bachelorarbeit SoSe 2024 an der HS Kaiserslautern
Betreuung: Prof. Werner Glas
Das Hohenstaufen-Gymnasium ist als moderner, offener Lernort gestaltet, an dem rund 1.100 Schülerinnen und Schüler sowie 90 Lehrkräfte in einer persönlichen Atmosphäre zusammenkommen. Die kompakte Architektur sorgt für kurze Wege und eine übersichtliche Struktur, die das Gebäude leicht zugänglich macht.
Im Herzen der Schule befindet sich die Aula, deren großzügiger Raum durch eine multifunktionale Sitztreppe optimal genutzt wird. Diese neue Kommunikationszentrale verbindet unterschiedliche Aktivitäten und schafft eine lebendige Lernumgebung.
Transparente Elemente wie Klassenzimmerfenster und eine offene Galerie schaffen neue Blickbeziehungen und fördern eine einladende, gemeinschaftliche Atmosphäre. Bereiche für Bewegung und Erholung wurden bewusst integriert, um das Wohlbefinden der Schüler zu steigern.
Besonderes Highlight ist der neue MakerSpace, der mit Computern, 3D-Druckern und kreativen Werkzeugen die Neugier und Talente der Kinder weckt. In der organisch gestalteten Bibliothek laden Rückzugsorte zum Entspannen oder konzentrierten Arbeiten ein.
Das Farbkonzept kombiniert das markante Magenta des Schullogos mit einem lebendigen Gelb, das Treppenhäuser und den MakerSpace belebt. Weitere Farbtöne zonieren verschiedene Bereiche und fördern Konzentration, Ruhe und Kreativität. Insgesamt entsteht so ein offenes, flexibles Lernumfeld, das Gemeinschaft, Wohlfühlen und Entfaltung gleichermaßen in den Mittelpunkt stellt. Jill Line Sievers
Jury: Daniela Sachs Rollmann | Vorsitzende bdia Rheinland-Pfalz/Saarland, Sylvia Mitschele-Mörmann | Stellvertretende Vorsitzende KG BAD/RA der vAKBW, Mitglied im Netzwerk Innenarchitektur des KB KA der AKBW
Jurybegründung: Die Bachelorarbeit „Flow: Zentrale Raumelemente zur Umgestaltung des Hohen Staufengymnasiums in Kaiserslautern“ von Jill Line Sievers erhält eine Auszeichnung für ihre innovativen Gestaltungskonzepte. Durch die Sitztreppe wird die Erschließung des oberen Stockwerks gefördert und die Kommunikation und Netzwerken aktiviert. Die Öffnung der Bibliothek zum Foyer schafft einen kommunikativen Ort, der Interaktion und sozialen Austausch unterstützt. Die kreative Herangehensweise und klare Vision zeichnen die Arbeit aus. Die erfolgreiche Integration zentraler Raumelemente hat einen positiven Einfluss auf die Umgestaltung des Staufengymnasiums.