bdia anerkannt! Bachelor für Julia Jährling: “Kulturhalle Fränkisch-Crumbach”

Bachelorarbeit WS 20/21 an der HS Darmstadt
Betreuung: Prof.‘in Kerstin Schultz

Aufgabenstellung
Das ehemalige Kirchengebäude mit anschließender Umnutzung zum Kino, gelegen im Ort Fränkisch-Crumbach, soll durch ein neues, inhaltliches sowie räumliches Konzept belebt werden.

Konzept
Ziel meines Umbaus war es, die Geschichte der historischen Synagoge zu bewahren, wieder ablesbar zu machen, durch einen Neubau zu stärken und räumlich zu ergänzen
Das Bestandsgebäude wird mit einer gläsernen Fuge an den Neubau angeschlossen. Der Neubau erhält, in Anmutung an die umliegenden Bauten, ein Spitzdach in Form eines zurückgeschnittenen Pultdaches. Durch den neuen Zugangsplatz rückt das Ensemble von der Straße ab. Die Öffnungen der Baukörper führen die städtebauliche Grünachse im Inneren fort.

Grundriss
Ausgangspunkt meiner Gestaltung war die Idee, das Thema Lernen, voneinander lernen und miteinander lernen in den Fokus zu setzen. Indem ich die gemeinschaftlichen Nutzungen um das neue Foyer gruppiert habe, wird der Besucher durch eine offene, belebte Atmosphäre empfangen. Die frei eingehängte Treppe und der Fahrstuhl verbinden das Raumprogramm ebenenübergreifend.Im Neubau rechter Hand sind die Funktionseinheiten des Tagesbetriebes für die Gemeinschaft angeordnet. Neben einer großzügigen Fläche mit Lern-, Lese-, Freizeitbereich und Arbeitsplätzen, gibt es ein Repaircafé und eine Booksharing-Station.
Im ehemaligen Kirchengebäude linker Hand orientiert sich das Café als offener Treffpunkt zum neuen Eingangsplatz. Das Raumprogramm wird um mietbare Gruppenräume sowie einen großen Veranstaltungsraum mit Freilichtbühne ergänzt.

Farbe und Materialität
Sinnbildlich für die kirchenräumliche Zurückhaltung wird die Innenraumgestaltung auf robuste Materialien reduziert – Holz, Stein und Metall. Der Lern-, Lese- und Freizeitbereich hingegen kontrastriert mit Sichtbeton und farbiger Stofflichkeit.

Möbeldetail
Als neuen Dreh- und Angelpunkt habe ich die Bar als Zentrum beider Gebäude platziert. Sie steht als massiver Betonblock auf der Mittelachse der ehemaligen Synagoge und wird in den Dachraum durch einen schwebenden Holzkörper in regionalem Ornament fortgeführt. Julia Jährling


Jury: (folgt)
Jurybegründung: Von allen Arbeiten hat uns die Kubatur des Neubaus mit dem halben Giebel am meisten überrascht und begeistert. Die gut gewählte Nutzung wird in konsequent gestalteten Grundrissen dargestellt. Die Atmosphäre der Perspektiven transportiert auf hervorragende Weise die regionale und nutzernahe Entwurfsidee.