bdia im Gespräch mit… Susanne Gasser, Stuttgart

BDIA Innenarchitektin Susanne Gasser, Stuttgart

„Netzwerk” ist der Titel Ihres Beitrags zu BDIAußergewöhnlich! Wie entstand die Idee dazu?

Es ist eher eine rationale Ableitung als eine Idee. Die Arbeit orientiert sich am Verhalten von Spinnen und Vögeln, die ihre Netze und Nester flexibel an allen möglichen Orten bauen. Sowohl in einer Baumkrone als auch in industriell gefertigten Raumsituationen, zum Beispiel dem Gestell eines Fahrrads.

Resträume nutzen, Zwischenräume verdichten: Innenarchitektur im urbanen Kontext? 

An dieser Stelle wird die Arbeit der Innenarchitekten abstrahiert betrachtet. Die Architektur erbaut den städtischen Raum, zu gestalten ist darin nicht nur das Innere der Gebäude, sondern auch die umgestülpte Welt, die Welt zwischen den Gebäuden. Sozusagen der negative Raum.

Immer erreichbar sein – für Sie persönlich Fluch oder Segen?

Einfach zeitgenössisch. Die Globalisierung führt nicht nur dazu, dass die Entfernung zwischen den Orten verschwindet, sie löst dadurch auch den Unterschied zwischen morgens und abends auf und berücksichtigt keine rückwärtsgewandten Konzepte. Die Festlegung auf einen speziellen Standort entfällt. Arbeitszeit und Freizeit verschmelzen. Planung wird unmöglich, Improvisation wird zur Pflicht

Susanne Gasser ist Innenarchitektin und seit 2011 Mitglied im BDIA. Für Ihre Arbeit Netzwerk erhielt sie im Rahmen des Wettbewerbs BDIAußergewöhnlich! eine Anerkennung.

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