bdia anerkannt! Bachelor für Lukas Jaeschke: „Hausbootmodell – Tandem”

Bachelorarbeit SS 2016 an der Hochschule HAWK Hildesheim
Betreuung: Prof. Dipl.-Ing. Josef Strasser, Prof. Dipl.-Ing. Günter Weber

Bachelorarbeit SS 2016 an der Hochschule HAWK Hildesheim

„Hausbootmodell – Tandem”

Idee

Die Idee dieser Hausbootkonzeption besteht auf Grundsätzen der Nachhaltigkeit und Ökonomie.
Kerngedanken waren eine sinnvolle Nutzung der zur Verfügung stehenden Materialien, eine gute Erweiterungsmöglichkeit, eine einfache Reproduktion und eine klare räumliche Struktur oder Vernetzung, bei der möglichst viele Menschen eingebunden werden können. Die Bewohner sollen von der Gemeinschaft profitieren und Erholung und Entschleunigung vom Alltag erfahren.
Das Konzept soll stadtnah, mit guter infrastruktureller Anbindung, realisiert werden.

Zielgruppe

  • Vorrangig 30 – 55 Jahre
  • Paare ohne kleine Kinder
  • Wassersportbegeisterte
  • Menschen, die sich nach Entschleunigung des Alltags sehnen

Grundkonzept

  • Steganlage
  • Ein Stegsystem – viele Hausboote.

Vorteile sind:

  • weniger Anschlusskosten für den Einzelnen
  • bessere Ökonomie in der Herstellung und Verwaltung
  • Stabilisierung des einzelnen Hausboots

Jedes Hausboot besitzt die gleiche Grundfläche. Daraus ergibt sich neben der kostengünstigeren Produktion vor allem auch die Möglichkeit, den Liegeplatz zu wechseln. Die Liegeplätze sind jeweils durch zwei Dalben gesichert, an denen das Hausboot angeschlossen wird.

Schwankende Wasserstände stellen kein Problem dar. Das Boot lässt sich weiterhin vertikal bewegen, allerdings werden die Schwankungen bei Wellengang durch die diagonale Anordnung der Dalben (siehe Grundriss) bereits stark reduziert.

Eine Besonderheit beim Konzept „TANDEM“:

Die Nachbarschaft gibt halt!
Je zwei Boote werden zusätzlich (zu den Dalben) miteinander verbunden. Seekrank wird hier niemand! Schwankungen sollten auch bei stärkerem Wellengang nicht mehr als störend empfunden werden.
Von der gemeinschaftlich genutzten Steganlage verlaufen Leitungen für Strom, Gas, Zu- und Abwasser zu jedem Hausboot.
Strom wird zudem über die Photovoltaikanlage auf den Dächern gewonnen und kann gegebenenfalls sogar rückgeführt werden. Die Fassade des Hausbootes besteht zu großen Teilen aus Beton, Alu und Glas.

Raumbildung und Grundrisse

Eher untypisch für Hausboote besitzt das „TANDEM“ drei Geschosse.

Das Untergeschoss wird gebildet durch eine schalenförmig gegossene Betonform und liegt etwa zur Hälfte unter dem Wasserspiegel. Ein Glasband ringsum sorgt für ausreichend Tageslicht in allen Räumen (Bad, Arbeiten/Gäste, Schlafen). Das Erdgeschoss liegt somit etwas über dem Wasserspiegel und mit dem Steg (bis zur Haustür) auf einer Ebene. Hier befinden sich ein WC neben dem Eingang, ein Hauswirtschaftsraum, eine Küche sowie ein Essbereich. Zwei teilgewendelte Treppen verbinden die Etagen miteinander. Von der Küche aus erschließt sich folglich das Obergeschoss mit einem großzügig geschnittenen Wohnbereich. Hier gibt es zwei verschiedene Raumversionen.

Während die erste Variante für zwei Personen ausgerichtet ist und mit zwei Terrassen besticht, bietet die zweite Version einen Raum mehr an, der als Arbeitsraum genutzt werden kann. Der als „Arbeiten/Gäste“ bezeichnete Raum im Untergeschoss kann dadurch von einer dritten Person bewohnt werden.

Im Allgemeinen sind alle Räume so verordnet, dass sich die verschiedenen Blick- und Sonnenstandqualitäten positiv auf die Räume auswirken. Gleichzeitig wurde viel Wert auf eine sinnvolle Raumfolge gelegt. Unnötig lange Wege werden somit vermieden.


Jurybegründung: Die Jury möchte den Entwurf eines Hausbootes im Hamburger Hafen mit einer Anerkennung prämieren. Vor allem die Originalität und Darstellung der Arbeit in Form von Zeichnungen und im Modell hat die Jury besonders beeindruckt, sodass sie an dieser stelle eine besondere Anerkennung aussprechen möchte.