Das erste Jahr nach der Hochschule
Drei Masterabsolventinnen und -absolventen aus unserer Nachwuchsförderung bdia ausgezeichnet! haben unsere Fragen zu ihrem ersten Jahr nach der Hochschule beantwortet.
Sahar Khalahedayati
schloss im Wintersemester 2015/16 ihr Hochschulstudium an der Hochschule Ostwestfalen- Lippe in Detmold an mit einer Arbeit über die „Entwicklung einer Teebarkette“ ab.
Wie war Ihr erstes Jahr nach der Hochschule?
Ein sehr interessantes Jahr! Direkt nach meiner Masterprüfung habe ich eine dreimonatige Ausbildung an der IHK als Tee-Sommelier gemacht. Tee ist meine Leidenschaft und ich konnte mein Wissen vertiefen. Ich habe sehr viel über Teezubereitung und Teezeremonien aus allen Kulturen gelernt. Danach besuchte ich meine Familie im Iran. Und dann ging es direkt los mit meinem ersten Job.
Wo arbeiten Sie?
Bei Firma von Hagen Design in Blomberg. Ich arbeite in der internationalen Abteilung Messebau und betreue Messen im In- und Ausland für ausländische Kunden. Die englische Sprache ist dabei sehr wichtig.
Wir würden Sie Ihren Büroalltag beschreiben? Woran arbeiten Sie?
Mein Büroalltag besteht aus dem Entwerfen von Messeständen, Ausstellungräume, Retail design und die dazugehörige Abwicklung der Aufträge. Zwei Projektleitungen habe ich bisher allein und eigenverantwortlich umsetzen dürfen – eine tolle Chance, wenn man frisch von der Hochschule kommt.
War es schwierig, einen Job zu finden?
Nein, zum Glück nicht. Ich habe sehr gezielt nach Unternehmen aus dem Bereich Messebau gesucht.
Hat die Auszeichnung bdia ausgezeichnet! eine Rolle bei Ihren Bewerbungen gespielt?
Ja, dadurch hatte ich die Möglichkeit, schnell Vorstellungsgespräche zu bekommen.
Wie sind Sie als junge Absolventin aufgenommen worden?
Bei der Von Hagen Design habe ich mich als neues Teammitglied von Anfang an wohlgefühlt
Was lief gut, was war eher schwierig?
Meine erste Projektleitung war hier eine echte Herausforderung. Ich habe die Einführung eines Projekts betreut, wenn es auch mal stressig war, es hat auf jeden Fall einen Riesenspaß gemacht. Bei meiner beruflichen Entwicklung hat mir der enge und freundschaftliche Austausch mit meinen Kollegen sehr geholfen. So habe ich mich auf die neuen Herausforderungen immer gut vorbereitet gefühlt.
Fühlten Sie sich durch die Hochschulausbildung auf die Berufspraxis ausreichend vorbereitet?
Ja, auf jeden Fall. Ich bin während meines Studiums schon viel gereist, durch Eruopa, auf Messen, in die USA. Während meiner Masterarbeit habe ich dann viel Selbstbewusstsein entwickelt und bin als Gestalterin gereift, eine intensive und wunderbare Erfahrung.
Wie wird Ihr nächstes Jahr aussehen?
Bei Hagen Design möchte ich bleiben. Ich habe den Anspruch, immer mein Bestes zu geben und viel zu lernen.
Oliver Wanke
schloss im Sommersemester 2016 sein Hochschulstudium an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden mit einer Arbeit über Ausstellungsarchitektur „ILLUSION(Ist)“ ab.
Wie war Ihr erstes Jahr nach der Hochschule?
Es war sehr abenteuerreich und spannend. Ich werde mich oft mit lachenden Augen an das erste Jahr erinnern.
Wo arbeiten Sie jetzt aktuell?
Mich hat es nach Berlin zu “Blue Scope” verschlagen, eine kleine Agentur, die einiges auf dem Kasten hat. Unser Schwerpunkt ist Kommunikation im Raum, wofür ich mich mit meinem Studium und dem Thema meiner Master Thesis perfekt vorbereitet habe. Von Events, über Messebau bis zu Ausstellungen wird bei uns alles mit Leidenschaft und Herzblut geplant.
Wie würden Sie Ihren Büroalltag beschreiben? Woran arbeiten Sie?
Ich komme gerade aus Seoul und habe dort mein erstes Projekt zu Ende gebraucht, einen Messeauftritt für die Firma BMW und Mini auf der Seoul Motor Show. Der Büroalltag ist bei uns alles andere als langweilig, da gehört es dazu, immer wieder ins kalte Wasser geschmissen zu werden und jeden Tag eine neue Herausforderung vor sich zu haben. Aber durch unser tolles Team hat man einen Rückhalt, der unfassbar stark und liebenswert ist.
War es schwierig, einen Job zu finden?
Nein, absolut nicht. Der Arbeitsmarkt in unserer Branche bietet aktuell viele freie Stellen und wenn man selbst die nötigen Qualifikationen mitbringt, findet man auch den passenden Arbeitsplatz für sich.
Hat die Auszeichnung bdia ausgezeichnet! eine Rolle bei Ihrern Bewerbungen gespielt?
Bei mir eher weniger. Ich habe mich schon vor der Abgabe meiner Thesis überall beworben, um der Flut aller anderen Absolventen zu entgehen.
Wie sind Sie als junger Absolvent aufgenommen worden?
Super. Selbstverständlich wurde erst mal geschaut was man so drauf hat, aber als ich bewiesen hatte, was in mir steckt, wurde ich direkt gefordert und meine Schwächen wurden ausgebessert und meine Stärken ausgebaut.
Was lief gut, was war eher schwierig?
Die ganzen gestalterischen und zeichnerischen Aufgaben liefen sehr gut. Aber in Projektkoordination und Kosten habe ich noch ein paar Defizite, da ich im Studium nie damit in Berührung gekommen bin.
Fühlten Sie sich durch die Hochschulausbildung auf die Berufspraxis ausreichend vorbereitet?
Die Mischung zwischen dem Bachelor an der “Hochschule Mainz” und Master an der “Hochschule RheinMain” in Wiesbaden war für mich super.
Wie wird Ihr nächstes Jahr aussehen?
Da ich gerade mein erstes Projekt abgeschlossen habe, wartet ein neues auf mich, vielleicht in Tokyo …
Alexander Klein
schloss im Wintersemester 2015/16 sein Hochschulstudium an der Hochschule Kaiserslautern mit einer Arbeit über eine Feriensiedlung „Eco Refugium Kroatien“ ab.
Wie war Ihr erstes Jahr nach der Hochschule?
Spannend. Ich bin im ersten Jahr schon viel rumgekommen, Projekte in Russland, Iran und quer durch Deutschland, das gab’s mit der Hochschule nicht.
Wo arbeiten Sie jetzt aktuell?
Im Büro meines ehemaligen Professors Stefan Hofmann, Lichtwerke GmbH in Köln.
Wir würden Sie Ihren Büroalltag beschreiben? Woran arbeiten Sie?
Wir erarbeiten atmosphärische und stimmige Beleuchtungskonzepte für hochwertige Architektur. Ich spiele also mit Licht.
War es schwierig, einen Job zu finden?
Definitiv nicht. Ich hab direkt nach meinem Master angefangen. Das hat sich irgendwie so ergeben, ohne dass ich jemals mich schriftlich beworben hätte.
Hat die Auszeichnung BDIAausgezeichnet eine Rolle bei Ihrern Bewerbungen gespielt?
Meine Bewerbungsunterlage war ja sozusagen mein Masterstudium und meine Arbeit in Lichtdesign, die für mich gesprochen haben, aber die Auszeichnung hat das nochmal bestätigt, was mich sehr gefreut hat.
Wie sind Sie als junger Absolvent aufgenommen worden?
Alles total nett. Ich glaub davor braucht niemand Angst zu haben, es ist ja immer ein beidseitiges Anliegen wenn jemand neu in ein Büro stößt, dass alles rund läuft.
Was lief gut, was war eher schwierig?
In künstlerischen Projekten konnte ich mich frei ausleben und kreativ sein, ich habe total verrückte Sachen gemacht. Für eine Media Fassade des Boris-Jelzin-Center in Yekaterinenburg Russland z.B. Schminkglitter meiner Frau in ein Aquarium geworfen und abgefilmt was man mittlerweile Tag und Nacht in Russland betrachten kann. Mit diesem Projekt haben wir dieses Jahr schon einen SEGD Global Design Award gewonnen und sind für den Deutschen Lichtdesign Preis nominiert, wenn’s so läuft macht das schon Spaß. Den technischen Teil der mit Lichtdesign zusammenhängt musste ich mir aber erstmal aneignen.
Fühlten Sie sich durch die Hochschulausbildung auf die Berufspraxis ausreichend vorbereitet?
Ich habe 10 Semester studiert, ich kam mir im letzten Jahr gut vorbereitet vor, ja. Man ist natürlich nicht ausgelernt, sondern man lernt jetzt in einem anderen Umfeld als das der Hochschule weiter. Und das war nach 10 Semestern auch mal an der Zeit.
Wie wird Ihr nächstes Jahr aussehen?
Sowas weiß ich nie genau, schön aber wird’s!