NEUBAU WEINTANKLAGER WEINGUT STEITZ 2022
Jahr: 2022
Ort: Stein-Bockenheim (Rheinland-Pfalz)
Öffentlich zugänglich: Nein
Objektart: Gewerbe + Industrie, Handel + Commerce, Hotel + Gastronomie, Wohnen
Fotos: Lars Gruber
Projektbeschreibung
Die klimatischen Bedingungen ändern sich und damit auch die Anforderungen an moderne Weingüter. Beim Weingut Steitz in Stein-Bockenheim wurde ein neues oberirdisches, klimatisch isoliertes Weintanklager geschaffen und bietet nun Platz für weitere 140.000 Liter Wein.
Dabei schöpft das 178 qm große Weintanklager die maximale Fläche des Baugrundstücks aus und fügt sich wie selbstverständlich in die bestehende Baulücke zwischen Gästehaus und Produktion ein. Beim Entwurf des Lagers wurde sich sowohl an den Fluchten und Gebäudehöhen der angrenzenden Lagerhalle und dem Gästehaus, als auch am bestehenden Geländeniveau orientiert. Die Produktionshallen sind mit dem neuen Tanklager verbunden und ein neuer Eingangsbereich für das bestehende Gästehauses geschaffen. Der Besucher erhält durch den neuen Zugang und der Festverglasung im Eingangsbereich einen direkten Einblick in die Produktion und Lagerung.Der Neubau einer Produktionsstätte für das Kulturgut Wein unterliegt strengen klimatischen Anforderungen. Um dies zu gewährleisten, wurde sich für eine Hülle aus Stahlbeton mit Kerndämmung und Betonfertigteilen entschieden. Durch die hohe thermische Speicherfähigkeit der Stahlbetonkonstruktion reguliert sich das Klima im Inneren auf natürliche Weise. In der warmen Jahreszeit kühlt der Beton nachts aus und gibt die Kühle tagsüber langsam an die Innenräume ab.
Das Baufeld befindet sich im Westen des Weinbauortes. Es ist ein traditionelles Hofgut mit regionalen Sandsteinmauern. Der Neubau setzt sich mit seiner klaren Formensprache und seinen Fassadenelementen bewusst vom Bestand ab. Mit den Betonfertigteilen der Firma Eschenauer GmbH & Co. KG und den Strukturmatrizen der Firma RECKLI GmbH, konnte ein hoher Grad an Ausführungs- und Oberflächenqualität erzielt werden. Die Fassade besticht durch eine filigrane Betonoptik mit einer Holzstruktur von gleichmäßighorizontal aneinandergereihten Brettern.Die tragenden Wände wurden in Ortbeton ausgeführt und gemäß den statischen Anforderungen unterschiedlich stark ausgebildet. Durch den Rücksprung im oberen Bereich der neuen Wand zur Lagerhalle, können die Betonfertigteile zwischen der neuen Konstruktionswand und der Bestandswand eingebracht werden. Bei der Hauptfassade werden die Betonfertigteile mittels geeigneter Befestigungssysteme mit der Tragschicht verbunden.
Eine Stahlkonstruktion bietet die Grundlage für das Dach und die darauf liegenden PV-Anlage. Durch den erhöhten Attikaaufbau wird der Blick auf die PV-Anlage und die Dachentwässerung gekonnt verdeckt. Damit wird ein durchgängiges monolithisches Fassadenbild mit einer gewissen Leichtigkeit geschaffen.
Im Inneren spiegelt sich derselbe Charakter von außen wider. Durch den reduzierten Materialeinsatz treten die Edelstahltanks in der Produktionshalle beeindruckend in den Vordergrund. Insgesamt handelt es sich bei dem Neubau um eine moderne Architektur, die sich stimmig zwischen die historischen Gebäude des Bestandes einbettet.
Entwurfsverfasser:in
Dipl.-Ing. (FH) Ingo Haerlin
» Mitgliederprofil
Planungsbüro
DESIGN IN ARCHITEKTUR
Darmstadt
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Die klimatischen Bedingungen ändern sich und damit auch die Anforderungen an moderne Weingüter. Beim Weingut Steitz in Stein-Bockenheim wurde ein neues oberirdisches, klimatisch isoliertes Weintanklager geschaffen und bietet nun Platz für weitere 140.000 Liter Wein.
Dabei schöpft das 178 qm große Weintanklager die maximale Fläche des Baugrundstücks aus und fügt sich wie selbstverständlich in die bestehende Baulücke zwischen Gästehaus und Produktion ein. Beim Entwurf des Lagers wurde sich sowohl an den Fluchten und Gebäudehöhen der angrenzenden Lagerhalle und dem Gästehaus, als auch am bestehenden Geländeniveau orientiert. Die Produktionshallen sind mit dem neuen Tanklager verbunden und ein neuer Eingangsbereich für das bestehende Gästehauses geschaffen. Der Besucher erhält durch den neuen Zugang und der Festverglasung im Eingangsbereich einen direkten Einblick in die Produktion und Lagerung.Der Neubau einer Produktionsstätte für das Kulturgut Wein unterliegt strengen klimatischen Anforderungen. Um dies zu gewährleisten, wurde sich für eine Hülle aus Stahlbeton mit Kerndämmung und Betonfertigteilen entschieden. Durch die hohe thermische Speicherfähigkeit der Stahlbetonkonstruktion reguliert sich das Klima im Inneren auf natürliche Weise. In der warmen Jahreszeit kühlt der Beton nachts aus und gibt die Kühle tagsüber langsam an die Innenräume ab.
Das Baufeld befindet sich im Westen des Weinbauortes. Es ist ein traditionelles Hofgut mit regionalen Sandsteinmauern. Der Neubau setzt sich mit seiner klaren Formensprache und seinen Fassadenelementen bewusst vom Bestand ab. Mit den Betonfertigteilen der Firma Eschenauer GmbH & Co. KG und den Strukturmatrizen der Firma RECKLI GmbH, konnte ein hoher Grad an Ausführungs- und Oberflächenqualität erzielt werden. Die Fassade besticht durch eine filigrane Betonoptik mit einer Holzstruktur von gleichmäßighorizontal aneinandergereihten Brettern.Die tragenden Wände wurden in Ortbeton ausgeführt und gemäß den statischen Anforderungen unterschiedlich stark ausgebildet. Durch den Rücksprung im oberen Bereich der neuen Wand zur Lagerhalle, können die Betonfertigteile zwischen der neuen Konstruktionswand und der Bestandswand eingebracht werden. Bei der Hauptfassade werden die Betonfertigteile mittels geeigneter Befestigungssysteme mit der Tragschicht verbunden.
Eine Stahlkonstruktion bietet die Grundlage für das Dach und die darauf liegenden PV-Anlage. Durch den erhöhten Attikaaufbau wird der Blick auf die PV-Anlage und die Dachentwässerung gekonnt verdeckt. Damit wird ein durchgängiges monolithisches Fassadenbild mit einer gewissen Leichtigkeit geschaffen.
Im Inneren spiegelt sich derselbe Charakter von außen wider. Durch den reduzierten Materialeinsatz treten die Edelstahltanks in der Produktionshalle beeindruckend in den Vordergrund. Insgesamt handelt es sich bei dem Neubau um eine moderne Architektur, die sich stimmig zwischen die historischen Gebäude des Bestandes einbettet.