bdia ausgezeichnet! Bachelor für Fritz Buziek: “Advena, Ein Geburtshaus für Neuhausen”

Bachelorarbeit SS 2021 an der Akademie der Bildenden Künste München
Betreuung: Prof´in. Carmen Greutmann-Bolzern, Prof. Urs Greutmann, Prof´in. Katja Knaus, Prof. Gregor Eichinger

Der erste Raum, den wir als Mensch pränatal erleben, ist der natürlichste aller Räume: Der Uterus unserer Mutter. Im Moment der Geburt verlassen wir diesen ungestalteten und natürlichen Raum, der uns die letzten 9 Monate beherbergt hat und erfahren den ersten neonatalen, von Menschen geschaffenen Raum: Das Geburtenzimmer. In dem Geburtshaus „Advena“ in Neuhausen zitiert die Innenarchitektur diesen Übergang. Die organischen Wände, die Deckenöffnung, die farbliche Zurückgenommenheit und das gedämpfte Licht zitieren den Mutterleib und seine Formgebung.
Um diesen Effekt zu erzielen wurden die in den Innenraum gelegten Rundungen von den Bewegungsabläufen und Körperverhältnissen schwangerer Frauen abgeleitet. Dies erzeugt nicht nur ein ästhetisches Gesamtbild sondern erfüllt auch den wichtigsten funktionalen Anspruch an den Raum: Die Unterstützung des natürlichen Geburtsablaufes. Allerdings sollen die Rundungen nicht nur die Schwangere unterstützen. Die anwesende Hebamme muss ebenfalls unterstützt werden, um der Gebärenden die perfekte Geburt zu ermöglichen. Daher wurde ihr Bewegungsablauf und Platzbedarf während der Geburt mit in die Formstudien des Geburtenzimmers einbezogen. Fritz Buziek


Jury: Dr. Kilian Steiner | bayern design GmbH, Michaela Neugebauer | Innenarchitektin bdia, Johan Haidn | Innenarchitekt bdia | Vizepräsident und Schatzmeister, Ulrich Beckert | Innenarchitekt bdia, Birgit von Moltke | Innenarchitektin bdia, Adrian Gottgetreu | Preisträger Vorjahr

Jurybegründung: Neben einer umfangreichen Recherche überzeugt der Ort und die Qualität des historischen Gebäudes. Im Bestand fügt sich der Entwurf „Advena“, im Erdgeschoss durch eine organische Reihung der Raumfunktionen, behutsam und nachhaltig ein. Wandverkleidungen, Wandeinbauten und textile Raumteiler greifen den konzeptionellen Ansatz interpretierend und korrespondierend auf. Die Jury überzeugt die ausgezeichnete Arbeit und Darstellung.