bdia ausgezeichnet! Master für Jie Wang: “Kindergarten Kai”

Masterarbeit SS 2019 an der Akademie der Bildenden Künste München
Betreuung: Prof. Carmen Greutmann-Bolzern, Prof. Urs Greutmann, Prof. Gregor Eichinger


Masterarbeit SS 2019 an der Akademie der Bildenden Künste München
Kindergarten Kai

Wie soll ein Kindergarten aussehen? Ich möchte sorgfältig über diese Frage nachdenken.

In den Augen der Kinder: Ist der Kindergarten ein Vergnügungspark, oder eine Schule, in die man pünktlich zum Unterricht kommen muss? Kann ich hier neue Kontakte knüpfen? Wie verbringe ich hier den ganzen Tag? Welche lustigen Dinge habe ich heute gefunden? Mit wem kann ich heute mein Spielzeug teilen?

Im Augen der Pädagogen: Welches neues Wissen lernen wir heute mit Kindern zusammen? Sind die Kinder heute fröhlich? Welche Auswirkungen hat das Aufwachsen im Kindergerten? Wie sollen wir den Eltern zeigen, wie die Kindern aufgewachsen sind? Und was kann ich dann tun, als eine Innenarchitektin?

Als ich in frühen Jahren im Kindergarten war, fühlte ich mich nicht sehr fröhlich. Nach einem von dem Lehrer präzis arrangierten Tag habe ich nur darauf gewartet, dass Mama oder Papa mich so früh wie möglich abholen könnten. Wenn ich mich nach ein paar Jahren an den Kindergarten erinnere, habe ich fast keinen Eindruck. Kindheit ist ein wichtiger Teil des Lebens. Wo die Kinder aufwachsen und mit wem zusammen sie aufwachsen, hat einen großen Einfluss auf ihr zukünftiges Leben.

Für den Standort des Kindergartens gibt es viele Möglichkeiten. Es kann nicht nur zwischen Hochgebäuden in der Stadt, sondern auch in einer armen Bergregion liegen. Ich wähle also eine kleine ruhige Gemeinde in Deutschland als das Grundstück für den Kindergarten aus.

“Lassen Sie die Kinder lernen, neues Wissen zu erforschen und zusammen mit anderen Kindern in einer entspannten und angenehmen Umgebung zu wachsen.” Das ist der Kindergarten, den ich gestalten möchte.

Meine Arbeit wird durch den “überdachten Gang”, nämlich einen wichtigen Teil der traditionellen chinesischen Architektur inspiriert. Der überdachte Gang dient als Zwischenraum, d.h. er verbindet den Innen- und Außenraum. Also führe ich das Konzept des “Zwischenraums” in den Kindergarten ein, wodurch ich die Funktionsräume und die Spielräume integrieren kann, um den Kindern mehr Aktivitätsraum anzubieten.

Der Kreuzgang, welcher rechteckig durch Innen- und Außenraum läuft, spielt die bedeutendste Rolle in meinem Entwurf. Ich gestalte zunächst einen großen umfließenden Gang rund um die Kinderzimmer. Ein Teil dieses Gangs geht durch den Körper des Gebäudes. Dann entwickle ich um jedes Gebäudestück einen kleineren Kreuzgang

Die zwischen den Kinderräumen verwobenen Kreuzgänge sind mit Spielanlagen kombiniert. Inhaltsreiche Spielgeräte stehen überall im Gang zur Verfügung, wo sich die Kinder aktiv miteinander unterhalten können. Den Kinder wird es ermöglicht, außerhalb des Klassenzimmers neue und frische Spielweisen zu entdecken, und gleichzeitig eine gute Beziehung mit Freunden etablieren zu können.
Jie Wang


Die Bewertung der Abschlussarbeiten erfolgte am 18.07.2019.
Jury: Rainer Hilf | Ehrenpräsident bdia, Annette Brunner | bdia Vorsitzende LV Bayern, Bernhard Rückert | bdia-Mitglied Dachau, Jana Thiemann | Preisträgerin Vorjahr, Jack Lam | Preisträger Vorjahr

Jurybegründung: Harmonisch aneinander gereihte und duch Glasüberdachte Gänge verbundene Pavillons bieten vielseitige Aufenthalte für die intuitive, kindgerechte Betreuung auf einer Ebene. Helle, lichte Räume, eine höchst anmutende Farbgestaltung sowie eine ansprechende Auswahl an natürlichen Materialien, verbunden mit vielen Spielideen machen den Aufenthalt für Kinder zu einem individuellen Erlebnis.