bdia ausgezeichnet! für Sahar Khalajhedayati “Teebar Kette Chaitopia”

Masterarbeit WS 2015/16 an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Detmold.
Betreuung: Prof. Carmen Munoz de Frank

Masterarbeit WS 2015/16 an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Detmold.
Betreuung: Prof. Carmen Munoz de Frank

Teebar Kette Chaitopia

KONZEPT: Der Genuss von Tee versetzt mich in meine Kindheit zurück. Er bedeutet für mich eine Oase im stressigen Alltag zu finden und verschafft mir zugleich gute Laune. Ich wuchs in einer Umgebung auf, in der Gastfreundlichkeit kulturell verbreitet ist. Diese Gastfreundlichkeit und das Miteinander werden durch die gereichte Nahrung, aber besonders auch durch Tee zum Ausdruck gebracht.
Seit seiner Entdeckung vor fast 5000 Jahren, wird Tee auf der ganzen Welt als Symbol für Gastfreundschaft, aber auch für seine energetisierend und gesundheitsfördernden Eigenschaften hochgeschätzt.

Die Teebar soll einen Namen bekommen, der exotisch, einzigartig und besonders ist und darüber hinaus passend zum Teegenuss klingt. Die Worte „Tea“ oder „Tee“ waren für mich, bei der Namensfindung, nicht die richtige Wahl. Das Wort „Chai“ klang hingegen zutreffender. Wenn von Chai gesprochen wird, macht sich unter passionierten Teetrinkern oftmals Verwunderung breit. Das Wort selbst stammt aus China, dem Ursprungsland des Tees. Das Wort Chai war alleine jedoch nicht vollständig für eine Teebar.
Es geht darum einen idealen Ort zu schaffen, eine Oase, welche ständig versucht, Vollkommenheit zu erreichen. Somit war das Wort „Utopia“ eine passende Ergänzung. Utopia beschreibt ein Idealbild, den Zukunftsraum. Setzt man „Chai“ und „Utopia“ zusammen, wird daraus der Name „Chaitopia“ geboren.

Der Charakter von „Chaitopia“ spiegelt sich im Corporate Design, sowie in seiner Einzigartigkeit und Natürlichkeit wieder. Das Logo, der Steinbock mit einem Teeblatt im Mund, passt zum Tee als Naturprodukt. Die Urmenschen lebten in ständiger Angst und Sorge, hervorgebracht durch Umweltphänomene und wilde Tiere. Um sich in Sicherheit zu wiegen, fingen sie an Götter, Göttinnen und Tiere anzubeten. Dies wird durch Tier- zeichnungen, besonders die des Steinbocks, belegt. Diese wurden auf historischen Tonwaren gefunden, welche auf das Jahr 4000 v. Chr.  zurückgehen. In Mesopotamien symbolisierte der Steinbock den großen Gott der Natur.

„Chaitopia“ ist ein Treffpunkt für Liebhaber von Teeprodukten. Die Kunden genießen hier erlesenen Tee und finden zugleich einen Zufluchtsort vor dem stressigen Alltag. Für Menschen, die einen stilvollen Platz zur Erholung suchen und keine Lust mehr haben, sich im lauten Alltag zu tummeln, ist „Chaitopia“ der richtige Ort, um sich bei einer Tasse Tee wieder zu finden. Harmonie ist für mich etwas sehr Wichtiges und bezieht sich sowohl auf die räumliche Ästhetik, als auch auf den zwischenmenschlichen Umgang.

Raumkonzept: Gemütlichkeit – Stimmung – Atmosphäre

Das Speisenangebot und die Einrichtung verbinden die Liebe zum Detail und die Wertschätzung handwerklicher Herstellung. Die Produkte werden sorgfältig und qualitativ hochwertig hergestellt. Dieser Aspekt wurde auch bei der Wahl der Materialien berücksichtigt. Dies zeigt sich zum Beispiel im Einsatz von massivem Eichenholz und Rahmen im Jugendstil sowie in der Verwendung nachhaltiger Textilien. Sie repräsentieren den Kern der Marke „Chaitopia“ und schaffen ein individuelles Design.

Bei der Umsetzung wurde viel Wert auf Gemütlichkeit und eine harmonisch, warme Stimmung gelegt. Um die Basis einer gemütlichen Atmosphäre zu schaffen, wurden der Verkaufsbereich und der Sitzbereich räumlich durch verschiedene Farben und Materialen unterschieden. Das Farbkonzept nimmt Bezug auf das entwickelte Logo und rangiert in den Tönen weiß, grau, anthrazit und orange. Die Textilien sind nachhaltige Stoffe. Die Ziegel- wände, schaffen durch ihre rötliche Tönung eine wohnlich, warme Atmosphäre und markieren die historischen Bestandswände dieser Filiale. Alle weiteren Wände bekommen eine Putzoberfläche, die durch ihre unterschiedlichen, farblichen Akzente zur Raumg- liederung beitragen.

Der Boden ist mit einem geschliffenen Estrich überzogen und bildet so eine homogene Fläche, die sich selbst zurücknimmt und die Einrichtung hervorhebt. Die Ornamente geben den Wänden eine zusätzliche Struktur, sie bringen Tiefe in die Wandgestaltung. Die 3D Objekte der Wände finden sich als 2D Prints auf dem Fußboden wieder, dort sind Sie zwar stark in Ihrer Intensität zurückgenommen, jedoch führt dies zu einem Zusammenhang von Boden und Wänden, die so eine raumgreifende Einheit bilden und den Kunden durch den Raum leiten. Im hinteren Bereich des Raumes bieten eine lange, durchgehende Fenster Bank und zwei Tische eine große Vielfalt der Aneignung durch den Kunden.

Ein entspannendes und gemütliches Umfeld mit privaten und behaglichen Ecken fördert Zusammenkünfte, um die Produkte genießen zu können. Hohe Decken und gemütliche „Normann Copenhagen“ Sessel schaffen einen Lounge-Charakter. Die Wände sehen durch die Stuckleisten harmonisch aus und durch orientalische Motive an Wänden und Fußböden wird den Räumlichkeiten ein Gefühl der Behaglichkeit verliehen. „Chaitopia“ gelingt es mit dem Verkauf hochwertiger, regionaler und internationaler Produkte, in Verbindung mit einem unverwechselbarem Interior-Design einen Ort zum Wohlfühlen und Verweilen zu schaffen.

Marketing-Slogan: Tee. Hoffnung. Freude. (Tea. Hope. Joy.)

Dem Marketingslogan    Tee. Hoffnung. Freude.    liegt unsere Ideologie zu Grunde.
Der Tee von „Chaitopia“ bringt seinen Kunden nicht nur Freude, sondern auch Hoffnung. Durch jede Tasse, die wir servieren und mit jedem Teeprodukt, das wir verkaufen, spendet „Chaitopia“ 5% des Bruttobetrags. Die Spenden gehen an Personen, die unserer Meinung nach Hoffnung benötigen. Durch diese Spenden sollen die Menschen Hoffnung und Freude erhalten. Sie gehen z.B. an alleinerziehende Frauen, die sich in einer unglücklichen, oder schwierigen Lage befinden. Für uns bedeutet diese Geste vielmehr eine Tat der Menschlichkeit, als der Wohltätigkeit.

Chaitopia der einzige Platz auf der Erde, in dem Hoffnung mit Tee anfängt und mit Freude endet. Sahar Khalajhedayati


Die Bewertung der insgesamt 39 Bachelor und 22 Masterarbeiten erfolgte am 5. Januar 2016. Teilnehmer der Jury waren Vera Schmitz, Innenarchitektin und bdia Präsidentin, Innenarchitektin Karoline Kuhlmann, Innenarchitekt Jürgen Otte sowie Christina Koch, Preisträgerin des Vorjahres.

Jurybegründung: Das umfassende und detailliert ausgearbeitete Ladenbaukonzept „ChaiTopia“ besticht durch eine sensible Vorgehensweise im Bestand. Die Ausarbeitung umfasst alle wesentlichen Teile eines Ladenbaukonzeptes bis zur Erstellung eines Ornaments, das sich in der Architektur, der Innenarchitektur und dem Produkt wiederfindet. Das umfangreiche, lebendige Skizzenbuch bildet die Grundlage für die überzeugende Darstellung der Entwurfsidee. Farbharmonien und Materialauswahl unterstreichen die hohe Qualität des Entwurfes.