EXPIRED Abgelaufene Architektur Weiterbauen | Umnutzung einer Wassermühle, ehemals Tuchwalke und Bisamfallen-Werkstatt, im Nordschwarzwald

Masterarbeit SS 2022 an der Hochschule für Technik Stuttgart
Betreuung: Prof.in Diane Ziegler, Prof. Hans-Jürgen Breuning

Der Entwurf bezieht sich auf die Talstraße 139 im Christophstal, ein Stadtteil Freudenstadts im Nordschwarzwald. Das Bestandsgebäude ist eine Wassermühle mit zwei großen Wasserrädern und fungierte als Tuchwalke, wurde später als Werkstatt für die Herstellung von Bisam-Fallen genutzt und anschließend als Wohngebäude umgebaut. Der Bau wurde vom Bauamt Freudenstadt erworben, das 2025 gemeinsam mit der Gemeinde Baiersbronn eine Gartenschau veranstaltet. Beide Gemeinden sind beliebte Urlaubsziele und sollen durch die Gartenschau besser miteinander verbunden werden. Das Forbachtal, als verbindendes Element, wird hierfür neu gestaltet und erzählt eine lange Geschichte der Veränderung und Anpassung. Im Zuge der Gartenschau soll der historische Charakter in Bezug auf Bergbau und Industriegeschichte im Tal betont werden.
Die Umnutzung der Talstraße 139 zum Restaurant mit großzügigen Außenflächen und Kiosk nimmt das Thema des Leerstands und das der Gartenschau auf und bildet ein Zentrum im Herzen der Ausstellungsroute. Gestalterisch entsteht ein Dialog zwischen Alt und Neu. Ziel ist es, den kulturellen und auch räumlichen Wert des Gebäudes sichtbar und die Geschichte des Hauses und des Tals erlebbar zu machen. Gleichzeitig soll ein Angebot für die Anwohner*innen und Besucher*innen der Gartenschau entstehen, das die Geschichte weiterschreibt. Miriam Morlock


Jury: Julia Gaiser (Leonhard), Jürgen Gaiser (blocher partners), Christian Schweitzer (Studio Schweitzer&Siegle), (Tara Schattschneider + Michael Hilkert krank).

Jurybegründung: Ziel dieser Masterthesis war ein Dialog zwischen Alt und Neu mit einem regionalen Bezug zu erzeugen, was die Jury lobend anerkennt. Die Umnutzung und Erweiterung der Bestandsgebäude zu einem Treffpunkt für Jung und Alt sind attraktiv gestalterisch ausformuliert- die handwerklich traditionell erstellte Bausubstanz wurde erhalten und mit modernen Elementen bereichert, ganz dem Kontext des Schwarzwalds folgend. Das Logo als Hommage an die Geschichte des Hauses ist eine schöne Geste und rundet das Corporate Identity Prinzip des Entwurfs ab, eine Tuchwalke für alle Besucher*innen.