Kritisch hinterfragen, neue Wege einschlagen und Verantwortung übernehmen

Eine klare Aussage zur Nachhaltigkeit in der Innenarchitektur zu treffen, ist aufgrund der unübersichtlichen Produktvielfalt eine Herausforderung für uns Planer.
Bei der Auswahl qualifizierter Materialien fehlen oft noch Erfahrungswerte für eine mehrdimensionale Bewertung von Produkten und der Abhängigkeiten bei der Planung. Für die Entscheidungsfindung ist einschlägiges Wissen erforderlich insbesondere in Bezug auf Co2 Fußabdruck und die Konsequenzen
für die Umwelt.

Unklare und nicht vergleichbare Herstellerangaben erschweren eine Bewertung, Grundkenntnisse im Bereich der Materialen und Verarbeitung reichen somit allein nicht mehr aus.

Als Innenarchitekt*in ist man bei der rasanten Entwicklung und den Innovationszyklen der verwendeten Produkte kaum in der Lage den Überblick am Markt zu behalten. Auch müssen wir erst lernen, im Gestaltungsprozess die richtigen Fragen zu stellen.

Nachhaltig handeln und eine lebenswerte Zukunft schaffen – diese Anliegen meinen wir ernst. Mit der richtigen Einstellung und dem Bewusstsein, dass die Ressourcen der Welt endlich und wir als Menschen für den Klimawandel verantwortlich

sind, übernehmen wir Verantwortung. Eine Charta zur Nachhaltigkeit in der Innenarchitektur mit Benennung der Kriterien und Zielformulierungen könnte ein erster Schritt sein.

Wir müssen die eigene Praxis kritisch hinterfragen und neue Wege einschlagen, die über das eigentliche Projekt hinaus eine ganzheitliche Wirkung entfalten.
Welche Denkweisen und Ansätze für eine werterhaltende und kreislauffähige Innenarchitektur gibt es?
Welchen Nutzen haben Zertifikate?
Wie lässt sich Materialrecycling umsetzen?

Und wie können Bauindustrie, Technologieanbieter, Bauherren, Handwerk und Innenarchitekt* innen Wege zusammen beschreiten? Nicht zuletzt fragen wir vom bdia: Wie bringen wir Wirtschaftlichkeit, Ästhetik und Nachhaltigkeit in Einklang? Der Umbau zu einer Kreislaufwirtschaft wird im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung auch die Innenarchitektur fordern, die dies zusammen und vor allem interdisziplinär mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft umsetzen muss.

Jedes verbaute Material sollte Teil der Kreislaufwirtschaft sein!

Fachbeitrag von Monika Slomski